Alpenländische Dachsbracke Steckbrief

Der mutige kleine Jäger im Portrait

Die robuste Alpenländische Dachsbracke wird von Jägern wegen ihrer exzellenten Schnüffelnase hoch geschätzt und bei der Jagd eingesetzt. Was die Dachsbracke sonst noch alles auszeichnet, erläutern wir im folgenden Portrait.

Geschichte der Alpenländischen Dachsbracke

Die Alpenländische Dachsbracke blickt auf sehr alte, noch verschieden aussehende Vorfahren aus den österreichischen und bayrischen Alpen sowie aus der Schweiz zurück. Ihre Zucht erfolgte Ende des 19.Jahrhunderts verstärkt im Erzgebirge, weswegen man sie auch zuerst ″Alpenländische Erzgebirgler Dachsbracke″ nannte.

Mit der Gründung des ersten Internationalen Dachsbracken-Club im Jahre 1896 begann erstmals die Reinzüchtung der Alpenländischen Dachsbracke. Nach Auflösung des Clubs und einigen Jahren Unterbrechung wurde 1910 der österreichische Klub Dachsbracke gegründet, der bis dato für die reinrassige Zucht der Alpenländischen Dachsbracke zuständig ist. Die offizielle Anerkennung der Rasse erfolgte 1932 durch den Österreichischen Kynologenverband und 1975 durch die FCI. 1975 wurde dann ihr Name auf ″Alpenländische Dachsbracke″ abgeändert und Österreich als ihr Ursprungsland anerkannt. Deshalb ist sie auch unter dem Namen ″Österreichische Dachsbracke″ bekannt. Sie ist eingetragen unter der FCI-Standard Nummer 254, gehört zur FCI-Gruppe 6 ″Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen″ und zur Sektion 2 ″Schweißhunde″.

So sieht die Alpenländische Dachsbracke aus

Der mittelgroße Jagdhund verfügt über einen starken, bemuskelten Körper mit kurzen Beinen, weshalb er zu den niederläufigen Hunden zählt. Sein dichtes, etwas matt aussehendes Stockhaar, mit ebenfalls dichter Unterwolle, ist idealerweise hirschrot mit oder ohne schwarzer Stichelung. Die Dachsbracke kann auch ein schwarzes Fell mit rot-braunem Brand an Brust, Kopf, Pfoten, Läufen und der Unterseite der Rute sowie einen weißen Bruststern haben. Die breiten, mittellangen Hängeohren der Österreichischen Dachsbracke sind glatt behaart und hoch angesetzt. Ihre behaarte Rute, die ebenfalls hoch angesetzt ist, trägt sie leicht nach unten. Sie schaut mit ihrem ″Dackelblick″ aus tiefbraunen, mandelförmigen Augen.

Alpenländische Dachsbracke Wesen und Charakter

Die robuste Alpenländische Dachsbracke verfügt über eine hervorragende Schnüffelnase und einen starken Jagdtrieb. Gepaart mit ihrer Intelligenz und ihrem Mut ist sie somit der ideale Gebrauchshund für Jäger. Die Dachsbracke brilliert in erster Linie bei der Schweißarbeit, also beim Aufspüren des geschossenen Wildes, bei der sogenannten Nachsuche. Sie hat einen absoluten Fährtenwillen und verfolgt ihre Spur ruhig, zielstrebig und sicher, wenn es sein muss auch durchs Wasser. Vornehmlich wird sie zur Nachsuche auf Schalenwild, also Paarhufer wie zum Beispiel Rot-, Reh- oder Schwarzwild, eingesetzt. Nach dem Aufstöbern apportieren Alpenländische Dachsbracken das erlegte Wild zu ihrem Halter.

Aber auch bei der Brackier- und Stöberjagd, beispielsweise auf Fuchs und Hase, darf der Naturbursche zeigen, was er kann. Beim Brackieren verfolgt die kleine Schnüffelnase mit lautstarkem Gebell das Wild. Durch ihren ″Spurlaut″ kann der Jäger stets nachvollziehen, wo sich sein vierbeiniger, treuer Gefährte befindet.

Im Wald und in den Bergen fühlt sich die Österreichische Dachsbracke dank ihrem wetterfesten, wasserabweisenden Fell mit der dichten Unterwolle bei jeder Wetterlage wohl. Selbst in unwirtlichem Gelände wie in Mittel- und Hochgebirge findet sich der unermüdliche, eigenständig arbeitende, österreichische Schweißhund prima zurecht. Wenn es sein muss, auch über Stunden hinweg.

Wird die Alpenländische Dachsbracke artgerecht durch die Jagd beschäftigt, ist sie ihrem Halter ein zuverlässiger, kooperativer Gefährte, der sich leicht führen lässt. Das Dachsbracke Wesen macht sie ebenso zum freundlichen und verspielten Familienhund, der sich bei ihrem ″Chef″ zuhause wohlfühlt. Sie ist bei Kindern äußerst stressfest, stets freundlich und anhänglich. Wird sie jedoch nicht artgerecht gehalten und nicht ausgelastet, kann sie ″menschenverursachtes″ Fehlverhalten entwickeln. Dies kann sich zum Beispiel in übermäßigem Winseln oder Suchen von Ersatzbeschäftigungen äußern.

Anschaffung einer Alpenländischen Dachsbracke

Alpenländische Dachsbracke Züchter gibt es primär in Österreich und Deutschland. Sie sind meistens selbst Jäger oder Förster und in einem Verein organisiert wie zum Beispiel dem Verein Dachsbracke e.V. Dieser züchtet Welpen verantwortungsvoll nach Bedarf und gibt die kleinen Vierbeiner nur an Jäger ab. Welpen vermittelt auch der Klub Dachsbracke, aber ausschließlich an seine Mitglieder.

Kosten für eine Alpenländische Dachsbracke

Der Preis für den kleinen Naturburschen liegt zwischen 600 und 1.000 Euro. Beim Klub Dachsbracke zahlst du für einen Welpen 660 Euro plus Klubabgaben in Höhe von 150 Euro und Mitgliedsbeitrag in Höhe von 67 Euro. Hinzu kommen weitere Kosten, wie zum Beispiel für das Chippen oder Impfen, an den Züchter.

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Ihr könnt einen Alpenländische Dachsbracke Welpen nur kaufen, wenn ihr Jäger seid. Und dann solltet ihr euren Welpen bei einem im Zuchtverband eingetragenen Züchter oder über den Klub Dachsbracke kaufen. Auf keinen Fall solltet ihr zu billig angebotene Dachsbracken ohne Papiere kaufen. Seriöse Züchter verkaufen ihre Hunde immer mit Zuchtpapieren und können Stammbäume nachweisen. Ihr solltet auch den Welpen mit seiner Mutter vor dem Kauf ″besichtigen″ dürfen, damit ihr sichergehen könnt, dass er in einem seriösen Umfeld aufgezogen wurde.

Entwicklung und Erziehung des Welpen

Die kleine Alpenländische Dachsbracke sollte wie alle Hunde zur Sozialisierung die Hundeschule besuchen. Dann sollte sie frühzeitig jagdlich ausgebildet werden, damit sie ihrer Leidenschaft, dem Jagen und Schnüffeln, nachgehen kann. Da sie sehr intelligent ist, lernt sie relativ schnell. Ihr Halter muss neben Liebe, Geduld und Einfühlungsvermögen, vor allem Konsequenz walten lassen. Der Vierbeiner neigt nämlich gelegentlich auch zu Sturköpfigkeit, denn bei seiner Arbeit ist selbständiges Denken und Handeln gefragt. Gut erzogen ist die Fellnase sehr kooperativ und gut zu führen.

Wie halte ich eine Alpenländische Dachsbracke?

Dachsbracke Jagd

Die Alpenländische Dachsbracke wird gezielt als Jagdgebrauchshund gezüchtet, daher sollte sie auch nur von Berufsjägern gehalten und ihrer Bestimmung gemäß eingesetzt werden. Eine jagdliche Ausbildung der Dachsbracke ist ein absolutes Muss.

Der unermüdliche Vierbeiner ist glücklich, wenn er mit seinem Herrchen oder Frauchen stundenlang im Wald und in den Bergen seiner Arbeit als Jagdgehilfe nachgehen kann. Denn damit wird er körperlich und geistig ausgelastet. In seiner ″Freizeit″ freut er sich über Familienanschluss. Die Alpenländische Dachsbracke lebt gerne in einem Familienrudel, auch mit Kindern. So aktiv und ″lautstark″ sie bei ihrer Arbeit draußen ist, so ausgeglichen, ruhig und verspielt ist sie daheim. Auf die sehr wachsame Dachsbracke ist auch zuhause stets Verlass. Mit anderen Artgenossen kommt der Schweißhund gut zurecht. Mit vierbeinigen Hausbewohnern wie Hauskaninchen und Katzen zum Beispiel ist es eventuell etwas schwieriger. Denn die Dachsbracke könnte sie leicht mit Jagdbeute verwechseln.

Diese Rasse fühlt sich wegen ihrer Naturverbundenheit am wohlsten auf dem Land. Dort kann sich die Dachsbracke stundenlang in der freien Natur aufhalten. Sie kann auch draußen gehalten werden, wenn sie ständigen Kontakt mit ihrem Familienrudel haben darf. Ein Leben in der Stadt ist für den Vierbeiner dagegen ungeeignet.

Aktivitäten mit der Alpenländischen Dachsbracke

Die Alpenländische Dachsbracke ist ein Arbeitstier, das stundenlange Beschäftigung durch die Jagd benötigt. Sollte ihr Halter mal frei haben, dann möchte sie noch lange keinen Urlaub machen. Auch dann braucht sie stundenlange Wanderungen und geistige Beschäftigung. Ihr Frauchen oder Herrchen könnte dann zum Beispiel zusätzlich Futterspuren legen oder gefüllte Futterdummys apportieren lassen. Sportliche Aktivitäten, die mit Sprüngen oder Rennen verbunden sind, sind ihrer kurzen Beinchen wegen ungeeignet.

Alpenländische Dachsbracke Gesundheit und Pflege

Die Rasse ist sehr robust und erfreut sich bei artgerechter Haltung und ausgewogener Ernährung langer Gesundheit. Sie kann bis zu 15 Jahre alt werden. Es gibt sogar Ausnahmefälle von Tieren, die über 20 Jahre alt wurden. Schwachstellen können eventuell Rückenprobleme sein, wie sie oft bei niederläufigen Hunden vorkommen. Um das Risiko von Rückenproblemen zu minimieren, muss dringend Übergewicht vermieden werden. Das kann bei der gerne bettelnden Alpenländischen Dachsbracke manchmal eine Herausforderung darstellen.

Die Hunderasse Dachsbracke ist leicht zu pflegen. Ist ihr Stockhaar verschmutzt, kann man den Dreck leicht heraus bürsten. Bürsten sollte man den Naturburschen insbesondere während des Fellwechsels, um abgestorbene Haare zu entfernen. Da die Fellnase im Wald arbeitet, wird sie vermehrt Zecken und andere Parasiten ″nach der Arbeit″ mit nachhause bringen. Deshalb sollte man ihr Fell unbedingt nach den Plagegeistern absuchen und entfernen.

Ihre Hängeohren müssen des Öfteren kontrolliert werden, da sie nicht so gut belüftet werden können. Dadurch sammeln sich dort gerne Bakterien und Keime an, was zu schmerzhaften Ohrenentzündung führen kann. Auch Zahnpflege sollte die Alpenländische Dachsbracke betreiben, indem sie am besten täglich einen Kauknochen oder Zahnpflegesticks bekommt. Unterstützend sollte ihr Halter ihre Zähne mit spezieller Hunde-Zahnpasta putzen. Leberwurstgeschmack kommt bei Hunden sehr gut an.

Interessantes und Wissenswertes

Insgesamt vier Laufhunderassen stammen aus Österreich: die Alpenländische Dachsbracke, die Brandlbracke, die Tiroler Bracke und die Steirische Rauhhaarbracke. Der Wortteil ″Bracke″ steht in der deutschen Sprache für ″Laufhund″. Laufhunde jagen selbständig und verrichten üblicherweise keine Schweißarbeit. Bei der Alpenländischen Dachsbracke handelt es sich aber um einen Schweißhund.

Kurzfassung

Alpenländische Dachsbracken sind nur für Jäger bestimmt, die den Hund auch artgerecht auslasten können. Sie lieben das Leben auf dem Land, in der Natur und mögen kein Stadtleben. Die Vierbeiner sind ebenso treue, familientaugliche Seelen auf vier Pfoten, die ihrem Familienrudel treu ergeben sind

Ihr habt eine Alpenländische Dachsbracke oder wollt euch eine zulegen? Erzählt uns in den Kommentaren, was sie eurer Meinung nach so besonders macht!

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Alle Kommentare (1)

Marcel
01.11.2024 19:27 Uhr

Nur für Jäger? Ok. Cool. Kann man so machen. Wir hatten aber selber eine Alpenländische Dachsbracke im Haus und niemand von uns hat das 'Grüne Abitur'. Folglich wurde unsere Marry nicht zu Jagdzwecken eingesetzt. Geschadet hat ihr das nie. Sie war wie geschrieben ein treuer Familienhund und sehr genügsam, wenn man sich ausgiebig mit ihr beschäftigt hat. Zum Stadtleben mit dem Tier kann ich nichts sagen, denn wir wohnen selbst am Waldrand und haben dem Hund stets ausführliche Spaziergänge beschert, die sie dankbar angenommen hat. Sie war nie ausgebüchst um zur Jagd auszubrechen, wenn wir sie seinerzeit von der Leine gelassen haben. Den Freilauf hat sie genossen, doch blieb sie stets in der Nähe des Rudels, was ihr viel wichtiger war. Nur einmal fand Marry mich nicht wieder, als ich sie in der Nähe einer Böschung von der Leine ließ. Da war sie schon Älter ca 13 Jahre. Sie kehrte daraufhin selbstständig nach Hause zurück und wartete einfach liegend entspannt vor der Haustür, bis ich wieder kam. Allerdings waren wir die einzige Familie überhaupt, die mit der Hündin umgehen konnten. Die Inhaberin des Tierschutzes meinte, 'die bringen sie wieder', wie die anderen beiden Familien vorher auch. Aber nein! Besonders mein Vater ist sehr erfahren gewesen, was Hunde betraf und schnell verstand sich unsere Familie mit Merry. Wir hatten sie 1995 bis 2008 und sie war der beste Hund, den ich kennengelernt habe.

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