Barsoi

ein eleganter Windhund aus Russland

Die Hunderasse Barsoi zählt nicht nur zu den ältesten Rassen, sondern auch zu den faszinierendsten. Auf der einen Seite ein blitzschneller und energiegeladener Jäger und auf der anderen Seite ein ruhiger und sanfter Familienhund. Mit Sicherheit wird auch euch der russische Windhund faszinieren.

Geschichte des Barsois

Wie heißen russische Windhunde? Russkaya Psovaya Borzaya, wovon sich der Name Barsoi ableitet. Eine Gen-Analyse unter der Leitung von Heidi Parker brachte 2017 neue Erkenntnisse. So konnte eine Verwandtschaft des Barsoi Hundes mit dem Irischen Wolfshund und dem Greyhound nachgewiesen werden. Entsprechend reicht die Geschichte der 1956 durch die FCI anerkannte Rasse weit zurück, denn schon die Kelten züchteten die Windhunde. Bis heute sind Barsois Hunde in Deutschland eher eine Rarität. Der VDH verzeichnet pro Jahr 100 bis 170 Barsoi Welpen, die das Licht der Welt erblicken.

Wesen und Charakter

Ein Blick auf Wesens- und Charakterzüge zeigt deutlich, dass die begnadeten Sprinter und Jäger auch anhängliche und verschmuste Couch-Potatoes sind. Es handelt sich um sanfte und freundliche Hunde, die eine enge Beziehung zu „ihren“ Menschen aufbauen. Die feinfühligen, warmherzigen und gut erziehbaren Tiere sind äußerst anhänglich. Kann der Windhund seinen Bewegungsdrang ausleben, so wird er euer Leben als liebenswürdiger Begleit- und Familienhund bereichern. So ausgeglichen und ruhig die russischen Schönheiten sind, so leicht erwacht auch der Jagdtrieb.

Anschaffung eines Barsois

Wenn ihr mit der Anschaffung des Jagdwindhundes liebäugelt, solltet ihr euch bewusst sein, dass er in Deutschland nicht weit verbreitet ist. Dennoch gibt es einige hervorragende Züchter, die ihr über den VDH abfragen könnt. Wie viel kostet ein Barsoi? 1.500 bis 2.000 Euro und mehr werden durch seriöse Züchter für einen Barsois Welpen aufgerufen. Neben den Anschaffungskosten müsst ihr auch die Kosten für die Grundausstattung und natürlich laufende Futter-, Versicherungs- und Tierarztkosten einrechnen.

Wie viel kostet ein Windhund? Ein Windhund kostet durchschnittlich 1.000 bis 1.700 Euro. Wie ihr seht, sind die Welpenpreise bei der russischen Rasse durchaus höher. Neben den Kosten solltet ihr euch aber auch gut überlegen, ob ihr ausreichend Zeit und Möglichkeiten habt, um den Barsoi Hund auch wirklich auszulasten. Nur wenn die Tiere ausgelastet sind und zugleich eng mit „ihren“ Menschen zusammenleben können, fühlen sich die charmanten Hunde rundherum wohl.

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Entscheidet ihr euch für einen der leidenschaftlichen Jagdhunde, ist nur ein registrierter Züchter der richtige Ansprechpartner. Dieser sollte euch nicht nur ermöglichen, die Welpen zu begutachten, sondern auch die Elterntiere näher kennenzulernen. Macht euch im ersten Schritt einen Eindruck von den Tieren und von der Umgebung, in der sie leben. Die Welpen sollten einen fitten und gesunden Eindruck hinterlassen. Die Elterntiere sollten freundlich und umgänglich sein.

Im zweiten Schritt solltet ihr euch die Dokumentation inklusive tierärztlicher Unterlagen und Stammbaum zeigen lassen. Achtet darauf, dass die Hunde in der Familie integriert sind, sodass diese auch gut sozialisiert werden. Zudem wird ein guter Züchter gerade bei einem sensiblen und zeitaufwendigen Hund wie dem Barsoi einige Fragen an euch haben. Seriöse Züchter achten darauf, ihre Tiere nur in gute Hände abzugeben. Zudem wird ein guter Windhund-Züchter euch ausführlich erläutern, was auf euch zukommt und wie ihr die Rassehunde artgerecht haltet.

Entwicklung und Erziehung des Welpen

Grundsätzlich sind die Windhunde mit russischen Wurzeln lernwillig. Entsprechend ist auch die Erziehung der Welpen problemlos möglich. Allerdings solltet ihr bereits Erfahrung mit sensiblen Hunden gesammelt haben. Die Erziehung der Rassehunde ist ein Balanceakt, denn sie reagieren äußerst sensibel und auf der anderen Seite sehr temperamentvoll.

Geduld und Einfühlungsvermögen sind daher der Schlüssel zu einem gut erzogenen Hund. Natürlich gehört auch konsequentes Handeln dazu und so solltet ihr die Erziehung nie schleifen lassen, sondern kontinuierlich am Ball bleiben. Wünscht ihr euch einen absolut gehorsamen Hund, dann ist der Barsoi nicht der richtige Hund für euch. Möchtet ihr Hilfe bei der Erziehung, solltet ihr auf einen windhunderfahrenen Trainer setzen. Zudem zählt die Rasse zu den Spätentwicklern, was sich sowohl auf die körperliche Entwicklung als auch auf die Erziehung bezieht. So werden die Hunde erst im Alter von drei Jahren als erwachsen bezeichnet.

Wie halte ich einen Barsoi?

Der sensible Russe ist ein großer und bewegungsfreudiger Hund. Ideal ist es, wenn ihr über ein Haus mit großem Garten verfügt. Klar muss sein, dass die menschenbezogenen Tiere immer den Kontakt zu „ihren“ Menschen benötigt und so ist eine Zwingerhaltung ein absolutes No-Go.

Bewegung ist das A und O für einen ausgeglichenen Windhund. Da die Angehörigen der Rasse sehr vielfältige Bedürfnisse haben, ist es für eine Einzelperson eher schwierig, alle Bedürfnisse zu erfüllen. Rentner sollten sich ebenfalls überlegen, ob sie einem Hund der Rasse gerecht werden können. In Familien mit älteren Kindern fühlt sich der Barsoi am wohlsten, wobei er auch mit jüngeren Kindern liebevoll umgeht.

Aktivitäten mit dem Barsoi

Wie viel Auslauf braucht ein Barsoi? Gassirunden reichen nicht aus, vielmehr benötigen die Hunde jeden Tag die Möglichkeit sich richtig auszupowern. Perfekt ist es natürlich, wenn ihr ein großes abgesichertes Areal euer Eigen nennen könnt, sodass der Borsoi sich wirklich austoben kann. Ist dies nicht der Fall, solltet ihr euch an einen Windhundeverein wenden, da diese meist passende Gelände, Coursing und Hunderennbahnen unterhalten, die ihr mit eurem Hund nutzen könnt. Die Windhunderennbahn ist für ausgewachsene Windhunde schon fast ein Muss, denn sie sind wahre Geschwindigkeitsweltmeister. Doch auch Agility eignet sich für den bewegungsfreudigen Vierbeiner hervorragend.

Pflege eines Barsoi

Mit seinem seidigen Fell gilt der Rassehund als pflegeleicht. Dennoch ist es wichtig, das Fell regelmäßig zu bürsten und zu kämmen. Ein- bis zweimal die Woche ist daher der Griff zur Bürste ein Muss. Besonders in Zeiten des Fellwechsels ist es sinnvoll, lieber einmal mehr als zu wenig zu bürsten. Sollte ein Bad nötig werden, dann greift bitte zu einem sanften Hundeschampoo, damit die Haut nicht gereizt wird.

Bei der Fellpflege solltet ihr euch es zur Routine werden lassen, auch die Ohren, Zähne und Pfoten direkt zu kontrollieren.

Gesundheit und Erbkrankheiten

Wie alt wird ein Barsoi? 12 Jahre wird ein Barsoi Hund im Schnitt. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Hunde der Rasse eine robuste Gesundheit aufweisen. Hier ist natürlich die beste Grundlage, dass der Züchter sorgsam bei der Zucht vorgeht. Die Schwäche der edlen Windhunde liegt im Magenbereich, denn die Tiere neigen zu Blähungen und Magenproblemen. Auch besteht eine erhöhte Gefahr für eine Magendrehung.

Trotz der robusten Gesundheit solltet ihr nicht auf regelmäßige Vorsorgetermine beim Tierarzt verzichten. Impfungen und Entwurmung lassen sich perfekt mit einem Check-Up verbinden.

Interessantes und Wissenswertes

In den frühen 1900er-Jahren war der Barsoi für kurze Zeit eine Art Modehund in den USA. Durch seine außergewöhnliche Optik entsprachen die Hunde der Rasse der Ästhetik des Art-Deco und so schmückten sich Stummfilmstars, Unternehmer und Adlige mit den anmutigen Hunden. Barsois können eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 58 km/h erreichen.

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