Der Beauceron

ein arbeitswilliges Muskelpaket mit sensibler Seele

Die Beauce ist eine nur wenig besiedelte Landschaft im Norden Frankreichs. Sie ist baum- und strauchlos, weshalb hier vor allem die Landwirtschaft eine große Rolle spielt. Hier unterstützte und übernahm schon immer der Beauceron auch Chien de Beauce (der Hund aus der Beauce) oder der Berger de Beauce (der Schäfer aus der Beauce) genannt die Aufgaben seines Menschen. Er wurde als Hirten- und Hütehund zum Schutz der grasenden Viehherden eingesetzt.
Heute wird das Tier kurz Beauceron genannt. Sein kräftiger Körperbau und sein starker Wille, mit dem Menschen zu arbeiten, machen ihn zu einem äußerst treuen Gehilfen. Hier erfahrt ihr alles, was es über den Beauceron Hund zu wissen gibt.

Geschichte des Beauceron

Vieh hütende Schäfer, vor allem Wanderschäfer, die den Weideplatz häufig wechselten, waren auf die Hilfe von Hütehunden angewiesen. Die gelehrigsten, furchtlosesten und intelligentesten wurden miteinander gekreuzt und weitergezüchtet. So tauchte der Beauceron Hund erstmal gegen Ende des 19. Jahrhunderts als französischer Schäferhund in der Beauce auf.

Es handelte sich um einen Hund, der von Bauern und Hirten zum Schutz des überlebenswichtigen Viehbestands eingesetzt wurde. Damals gab es noch zahlreiche Wölfe, Luchse und andere Raubtiere in der Wildnis. Umso kräftiger und furchtloser musste ein Verteidiger der Herden sein. Der Beauceron erfüllte all diese Erwartungen. Deshalb hat er sich in den letzten hundert Jahren auch kaum verändert. Zuchtvereine und Züchter versuchten nicht, ihn zu verändern und weiter anzupassen. Dies hätte auf Kosten anderer, bereits entwickelter und erwünschter Eigenschaften gehen können.

Als die Menschen aufhörten, als Wanderschäfer mit den Herden durchs Land zu ziehen, wurde der Berger de Beauceron als Wachhund am Bauernhof eingesetzt. Auch diese Aufgabe meisterte das Tier bravourös.

Wesen und Charakter

Der Beauceron ist der geborene Wach- und Schutzhund. Der Trieb, seine Familie zu bewachen, ist bei ihm stark ausgeprägt. Damit ihn dieser Instinkt nicht die falsche Richtung treibt, muss das Tier ausgelastet sein. Von Natur aus ist es sehr freundlich und fürsorglich und würde nie grundlos Aggressionen zeigen.

Zudem ist der Hund lernwillig und aufgrund der hohen Intelligenz auch äußerst lernfähig. Weiß er über seine Aufgaben Bescheid, ist er arbeitswillig bis zur Erschöpfung. Es gibt nichts Besseres für einen Beauceron, als zusammen mit seinen Menschen seine Arbeit zu erledigen und dafür Beachtung und Lob zu erhalten.

Obwohl er ein selbstbewusstes und selbstständiges Tier ist, ordnet er sich seinen Besitzern gerne unter. Dies gilt vor allem dann, wenn diese ihrer Rolle entsprechend nachkommen und nicht zügellos und regellos erziehen.

Den Beauceron zu einem Kuschelhund zu machen, ist ein großer Fehler. So werden die Halter dieser Rasse nicht gerecht und riskieren ein teilnahmsloses Abstumpfen ihres Hundes oder ein aufmüpfiges, gar leicht aggressives Verhalten.

Fremden gegenüber ist der Beauceron vorsichtig und zurückhaltend. Aggressiv reagiert er auch diesen gegenüber nicht. Sehr angenehm beim Beauceron Hund ist, dass er nicht oder nur äußerst selten bellt.

Anschaffung eines Beauceron

Der Beauceron ist seit etwa 140 Jahren als eigene Hunderasse akzeptiert. Die Standards, welche die Rasse auszeichnen, wurden vom „Club Français du Chien de Berger“ (Club für französische Hirtenhunde) beschrieben. Der internationale FCI (Europa) und der AKC (USA) folgten dieser Entscheidung. So ist bei der Anschaffung des Beauceron zu bedenken, dass es sich um eine anerkannte Rasse handelt,

· die dementsprechend mehr kostet als ein Mischling,

· die eher den Problemen der Rassenzucht unterworfen ist,

· die nicht so leicht zu finden und zu kaufen ist.

Weiteres ist zu bedenken, dass die Rasse aufgrund ihrer außergewöhnlichen Eigenschaften in beiden Weltkriegen eingesetzt wurde. Verständlich, dass der Bestand dadurch stark dezimiert wurde! Doch Züchter und Züchterinnen taten ihr Bestes, um den Bestand des Hundes wieder zu sichern: Jedes Jahr erblicken etwa 3000 Welpen das Licht der Welt.

Wer einen Beauceron erwerben will, sollte wissen, dass diese Rasse prädestiniert ist, um an Wettkämpfen teilzunehmen. Getestet werden in diesen Championships die Fähigkeiten als Hütehund, zum Herdenschutz, als Sanitätshund oder als Suchhund.
In Mitteleuropa ist es schwieriger, einen Beauceron Welpen zu finden. Bei uns ist die Rasse wenig bekannt. In Deutschland kommen nur etwa 100 Beauceron Welpen pro Jahr zur Welt. In Belgien ist die Lage etwas besser, durch die Nachbarschaft zu Frankreich ist der Hund hier besser bekannt und verbreitet.

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Am wichtigsten ist beim Kauf eines reinrassigen Tieres immer die seriöse Beauceron Zucht. Auf keinen Fall sollte eine Inzucht stattgefunden haben. Das könnt ihr anhand der Papiere und des Stammbaums erkennen. Durch Gespräche mit einem ehrlichen und seriösen Züchter erfahrt ihr alles über eventuelle gesundheitliche Probleme der Linie und deren Vermeidung. Was den Preis betrifft, gilt auch hier, dass er von der Nachfrage bestimmt wird. In Frankreich sind die Welpen sicher billiger als bei uns. Im Durchschnitt kostet ein Welpe mit Papieren mindestens 800 €.

Entwicklung und Erziehung des Welpen

Wer einen Beauceron Welpen aufzieht, muss umsichtig sein. Einerseits braucht das Tier eine starke Hand, die ihm zeigt, wo es langgeht und die es in seinen Aufgaben unterweist. Das Tier muss beschäftigt werden und bleiben, solange es seine Gesundheit und sein Alter erlauben.

Andrerseits ist der Beauceron sehr sensibel. Wer zu grob, zu hart oder gar gewalttätig agiert, läuft Gefahr, das empfindsame Wesen zu brechen. Der Hund braucht eine ruhige, doch starke Bezugsperson, die die Seele des Tieres lesen kann. Aus diesen Gründen ist der Beauceron für Menschen ohne Hundeerfahrung nicht geeignet.

Als problematisch könnte sich auch herausstellen, dass der Beauceron länger braucht, um erwachsen zu werden, als andere Hunde. Er bleibt länger wild und verspielt und zerbeißt und zerkratzt länger als andere Welpen die Besitztümer seiner Menschen. Erst mit weit über zwei Jahren gilt er als erwachsen.

Wie halte ich einen Beauceron?

Niemals darf das Tier dauerhaft von seiner Familie abgesondert werden. Für seine gesunde Entwicklung braucht er die Beziehung zu seinem „Familienrudel“. Deshalb darf er nicht in der Hundehütte oder im Zwinger gehalten werden.
Bezüglich seiner Nahrung gelten für ihn keine besonderen Regeln. Hochwertige Nahrung mit hohem Fleischanteil ohne künstliche Zusatzstoffe reicht. Auch Barfen (Rohfleischernährung) eignet sich für den Beauceron. Beim Training helfen auch bei dieser Rasse gewisse Belohnungen in Form von Leckerlis. Immer mehr Hundebesitzer greifen hier einfach auf eine halbe Handvoll des täglichen Trockenfutters zurück. Ansonsten gibt es mittlerweile viele gesunde und natürliche Leckerlis, die man zu Belohnung beim Training geben kann.

Aktivitäten mit dem Beauceron

Weil der Muskelprotz aus Frankreich viel Bewegung braucht und kaum müde zu kriegen ist, müsst ihr – als seine Herrchen und Frauchen – ihn viel beschäftigen. Nicht nur körperliche, sondern auch geistige Tätigkeit ist gefragt. Der Beauceron will sich nicht langweilen, das macht ihn erst unzufrieden und schließlich abgestumpft.

Sind die täglichen Spaziergänge, Wanderungen oder Läufe zu wenig, ist Hundesport anzudenken. Dazu zählen verschiedene Ausbildungen wie Agility, Mantrailing oder die Ausbildung zum Rettungshund.

Gesundheit und Pflege

Trotz Reinrassigkeit sind bei der Beauceron Zucht keine besonderen Krankheiten bekannt. Die Rasse ist sehr widerstandsfähig. Wie jeder Hund mit großem und schwerem Körperbau ist auch dieser anfälliger für Ellbogen- und Hüftdysplasie.

Durch sein dichtes Fell ist er gegen Kälte und Erkältungskrankheiten gut geschützt. Die doppelte Afterkralle sollte ab und zu gekürzt werden, denn diese nutzt sich bei dieser Rasse nicht von selbst ab. Für die Pflege des Fells genügt ein wöchentliches oder zweiwöchentliches Bürsten.

Interessantes und Wissenswertes

Wer in die Schweiz reisen möchte, könnte mit seinem Beauceron ein Problem haben. Dort wird er als Listenhund geführt und muss bestimmte Auflagen erfüllen. Aggressiv könnte ein Beauceron dann werden, wenn er nicht mit seiner Familie sozialisiert wird, sondern isoliert in einem Zwinger leben muss.

Fazit zum Beauceron

Der Beauceron ist ein perfekter Familienhund. Er ist nicht launisch, nicht bösartig und nie aggressiv. Seine Toleranzschwelle ist sehr hoch, weshalb man ihn getrost an Kinder gewöhnen kann. Sogar Katzen gegenüber reagiert er gelassen. Er hat nicht das Bedürfnis zu jagen oder zu hetzen. Waldspaziergänge ohne Ausbüxen sind mit dieser Rasse also leicht möglich. Der sanfte Muskelprotz ist ein wunderbarer Gefährte für viele Jahre.

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