Boston Terrier
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Hinter dem Tuxedo-Look und den großen Augen verbergen sich praktische Talente und besondere Bedürfnisse. Man kennt ihn auch als „American Gentleman“ – doch was macht diesen Hund zum idealen Begleiter? Warum ist er bei Familien beliebt, obwohl er gerne schnarcht? Und wie meistert ein Hund mit Brachyzephalie das Stadtleben? Die Antworten zeigen, warum diese Rasse seit Generationen begeistert.
Aussehen
Der Boston Terrier verbindet Eleganz mit kompakter Statur. Sein muskulöser Körperbau ist ideal für aktive Spaziergänge, bleibt aber handlich. Mit einer Schulterhöhe von 35-43 cm passt er in jede Wohnung, ohne unsichtbar zu wirken.
Der quadratische Kopf mit kurzer Schnauze und großen Augen ist sein Markenzeichen. Die aufrecht stehenden Ohren verraten seine Aufmerksamkeit, der kurze Schwanz betont seine lebhafte Körpersprache. Ein typischer Boston bewegt sich wie ein kleiner Athlet – wendig, aber immer kontrolliert.

Fell und Färbung
Das glatte, kurze Fell ist pflegeleicht und glänzt bei guter Ernährung. Der Boston Terrier zeigt folgende Fellvarianten:
- Schwarz-weiß – der klassische „Smoking“-Look
- Gestromt-weiß – warme Tigerstreifen im Fell
- Seal-weiß – dunkelbraunes Fell mit schimmerndem Glanz
Die weißen Abzeichen an Brust, Pfoten und Gesicht folgen klaren Regeln. Tipp: Bei Welpen kann sich die Farbe noch ändern – das finale Muster zeigt sich erst mit etwa einem Jahr.
Besondere körperliche Merkmale
Das flache Gesicht (Brachyzephalie) sorgt für den niedlichen Blick, kann aber Atemprobleme verursachen. Verantwortungsvolle Züchter wählen daher Hunde mit längeren Nasen aus.
Sein symmetrischer Körper ermöglicht schnelle Bewegungen und Sprünge. Das Tuxedo-Muster an der Brust hilft euch, seine Stimmung abzulesen: Je aufrechter er sitzt, desto stolzer präsentiert er seine weiße „Krawatte“.

Steckbrief Boston Terrier
- Rasse: Boston Terrier
- Herkunft: Vereinigte Staaten von Amerika
- Widerristhöhe: 38 bis 43 cm
- Gewicht: 6,8 bis 11,3 kg
- Lebenserwartung: 11 – 13 Jahre
- Fell & Farbe: Kurzes, glattes Fell; Farben: schwarz-weiß, gestromt-weiß oder seal-weiß (schwarz mit rötlichem Schimmer).
- Charakterzüge: Freundlich, intelligent, verspielt, anhänglich, gutmütig
Rassenstandard nach FCI
Rassennomenklatur
- Gruppe: 9 – Gesellschafts- und Begleithunde
- Sektion: 11 – Kleine doggenartige Hunde
- Standard Nr.: 140
- Datum der endgültigen Anerkennung der Rasse durch die FCI: 1955
- Offizielle Originalsprache: Englisch
- Datum der Publikation des gültigen offiziellen Standards: 28.07.2009
- Status der Rasse: Endgültig anerkannt
- Ursprungsland der Rasse: Vereinigte Staaten von Amerika
- Arbeitsprüfung: Keine Arbeitsprüfung erforderlich
Zusammenfassung
Allgemeines Erscheinungsbild:
- Lebhafter, höchst intelligenter Hund mit ausgewogener Gesamterscheinung
- Kurzer Kopf, kompaktes Gebäude und kurze Rute
- Gestromt, schwarz oder „seal“ (schwarz mit rötlichem Schimmer) mit weißen Abzeichen
Kopf:
- Quadratischer Kopf mit flachem Schädel und kurzer, quadratischer Schnauze
- Große, runde, dunkle Augen
- Große, aufrecht stehende Ohren
Körper:
- Kurz und kompakt
- Quadratische Linien und elegante Körperkonturen
Gliedmaßen:
- Muskulös und drahtig
- Steht höher als andere ähnliche Rassen
Gangwerk:
- Kraft- und würdevolle Bewegung
- Leichte und anmutige Haltung
Haarkleid:
- Kurz, glatt, glänzend und fein in seiner Textur
Größe:
- Drei Gewichtsklassen: unter 6,8 kg, 6,8 kg bis unter 9 kg, 9 kg bis max. 11,3 kg
- Widerristhöhe ist nicht offiziell festgelegt
Fehler:
- Gänzliches Fehlen eines Rutenansatzes
- Asymmetrische oder fehlende weiße Zeichnung
Wesen und Charakter
Der Boston Terrier überzeugt mit seinem fröhlichen Temperament und seiner beeindruckenden Anpassungsfähigkeit. Er ist ein echter sozialer Teamplayer, der sowohl mit Kindern als auch mit Senioren bestens harmoniert. Er begrüßt Besucher aufmerksam mit gelegentlichem Bellen, ohne dabei aggressiv zu wirken. Seine freundliche Art macht ihn zu einem angenehmen Begleiter in jedem Haushalt.
Dank seiner spielerischen Intelligenz lernt er neue Tricks schnell, besonders wenn ihr ihn mit einer kleinen Leckerlibelohnung motiviert. Nach ausgiebigem Toben genießt er ruhige Phasen und schläft gerne entspannt an eurer Seite. Trotz seines sanften Wesens zeigt der Boston Terrier eine gute Wachsamkeit: Er meldet zuverlässig, wenn Besuch kommt, ohne jedoch grundlos zu bellen.
Sein sanftes Wesen und seine unkomplizierte Art machen ihn zum perfekten Ersthund für aktive Haushalte. Mit der richtigen Mischung aus Spiel, Training und Kuschelzeit wird er schnell zu einem treuen Familienmitglied.
Eignet sich der Boston Terrier als Familienhund?
Ja! Der Boston Terrier liebt familiären Trubel und zeigt zwei entscheidende Eigenschaften: Geduld beim Umgang mit Kindern und Flexibilität im Alltag. Er passt sich eurem Rhythmus an – ob Wanderausflug oder Sofatag. Bei Mehrhundehaltung bleibt er neutral, vermeidet Konflikte, ohne unterwürfig zu wirken. Wichtig: Klärt Kinder über respektvollen Umgang auf, auch der geduldigste Hund braucht Rückzugsmöglichkeiten. Vor der Anschaffung eines Boston Terriers sollte geprüft werden, ob jemand in der Familie allergisch auf Hunde reagiert.
Ist der Boston Terrier anfängertauglich?
Absolut! Diese 3 Gründe machen ihn zum idealen Anfängerhund:
- Einfache Erziehung: Er reagiert gut auf klare Kommandos und Lob
- Pflegeleichtes Fell: Bürsten reicht 1-2x pro Woche
- Anpassungsfähigkeit: Er akzeptiert auch mal verschobene Gassizeiten
Seine sensibile Seite verlangt nach konsequenter, aber liebevoller Führung. Nutzt seine Beobachtungsgabe: Er lernt durch Zuschauen schneller als durch Wiederholungen.
Haltung und Lebensraum
Der Boston Terrier ist ein anpassungsfähiger Hund, der sich in fast jeder Umgebung wohlfühlt. Ihr könnt ihn problemlos in einer Wohnung oder einem Haus mit Garten halten. Sein gemäßigter Bewegungsdrang macht ihn zum idealen Begleiter für das Stadtleben oder das Land. Wichtig sind tägliche Spaziergänge – ein großer Garten ist nicht zwingend nötig.
Achtet bei der Haltung auf:
- Extreme Temperaturen meiden: Die kurze Nase (Brachyzephalie) führt zu Hitzeempfindlichkeit. Im Sommer keine anstrengenden Aktivitäten zur Mittagszeit.
- Im Winter einen Hundemantel nutzen, um ihn vor Kälte zu schützen.
- Schafft einen ruhigen Schlafplatz und bietet Spielzeug für mentale Beschäftigung.
Der Lebensraum sollte gut belüftet und frei von Stressquellen sein. Vermeidet laute Geräusche oder hektische Umgebungen, da der Hund sensibel reagiert. Als Mitbewohner benötigt der Boston Terrier eine stressfreie Umgebung und eine geeignete Ernährung, um sich wohlzufühlen.
Aktivität des Boston Terriers
Der Boston Terrier ist aktiv, aber kein Energiebündel. 30–60 Minuten Bewegung pro Tag reichen aus, um ihn auszulasten. Kombiniert Spaziergänge mit Spielideen wie Ballspielen oder Verstecksuchen.
Der Boston Terrier liebt:
- Agility-Training für sportliche Besitzer.
- Obedience-Übungen mit Belohnungen wie Leckerlis.
- Kurze Suchspiele im Haus oder Garten.
Achtet darauf, die Aktivitäten abwechslungsreich zu gestalten. Vermeidet lange Laufstrecken oder monotone Übungen. Plant nach jedem Spiel Ruhephasen ein, um Überanstrengung zu verhindern.
Aktivitätslevel

Mittel
Empfohlene Gassi-Runde

3 - 5 km
Tägliche Aktivität (Minuten)

45 - 60 Minuten
Pflege
Die Pflege des Boston Terriers ist zwar unkompliziert, erfordert aber eure regelmäßige Aufmerksamkeit, um seine Gesundheit zu erhalten. Achtet darauf, wöchentlich die Ohren, Augen und Pfoten auf Auffälligkeiten zu kontrollieren. Die Ohren könnt ihr mit einem leicht feuchten Tuch vorsichtig säubern, um Schmutz und Ablagerungen zu entfernen. Die Augen neigen zu leichtem Tränenfluss, daher solltet ihr sie sanft mit einem sauberen Lappen reinigen, um Reizungen zu vermeiden.
Nach jedem Spaziergang lohnt es sich, die Pfoten auf kleine Steinchen oder Risse zu überprüfen, um Verletzungen frühzeitig zu erkennen. Die Krallen sollten regelmäßig gekürzt werden, wenn sie zu lang werden, da dies zu Problemen beim Laufen führen kann.
Besonders wichtig ist es, Stresssituationen zu vermeiden. Durch seine flache Nase ist der Boston Terrier anfällig für Atemprobleme, vor allem bei starker Hitze oder intensiver körperlicher Belastung. Achtet deshalb darauf, ihn nicht zu überfordern und ihm immer genügend Pausen zu gönnen.

Fellpflege
Das kurze Fell des Boston Terriers ist besonders pflegeleicht. Es reicht, es einmal pro Woche mit einer weichen Gummibürste zu bürsten. So entfernt ihr lose Haare und verteilt gleichzeitig die natürlichen Hautöle, die das Fell gesund und glänzend halten.
Ein Bad ist nur nötig, wenn er stark verschmutzt ist. Achtet dabei auf ein mildes Hundeshampoo, um die empfindliche Haut nicht zu reizen. Nach dem Baden gilt:
- Hautfalten gründlich trocknen, um Entzündungen zu vermeiden
- Bei Bedarf mit einem weichen Tuch nachhelfen
- Besonders im Sommer auf Feuchtigkeit achten
Während des Fellwechsels im Frühling und Herbst empfiehlt es sich, den Boston Terrier häufiger zu bürsten:
- Alle zwei Tage bürsten, um den Fellwechsel zu unterstützen
- So bleibt das Fell sauber und euer Zuhause haarfrei
Das Fell des Boston Terriers muss weder geschnitten noch besonders behandelt werden. Ein glänzendes Fell zeigt, dass euer Hund gesund ist – dann macht ihr alles richtig!
Ernährung
Die Ernährung des Boston Terriers sollte proteinreich und ausgewogen sein, um seinen Energiebedarf zu decken. Achtet darauf, ein hochwertiges Futter zu wählen: Eine ausgewogene Ernährung mit hohem Fleischanteil ist die Fütterung der Wahl, um ihn gesund zu halten.
- Fleisch als Hauptzutat
- Möglichst wenig Getreide
- Gute Mischung aus Proteinen, Fetten und Ballaststoffen
Für ausgewachsene Hunde liegt die empfohlene Tagesration bei etwa 150–250 Gramm, abhängig von Aktivitätslevel und Körpergewicht. Tipps für die Fütterung:
- Futter in 2–3 Portionen aufteilen, um Magenprobleme zu vermeiden
- Leckerlis nur in Maßen – maximal 10 % der Tagesration, um Übergewicht vorzubeugen
- Den Boston Terrier regelmäßig wiegen, um Gewichtsveränderungen frühzeitig zu erkennen
Und ganz wichtig: Frisches Wasser sollte immer in ausreichender Menge verfügbar sein, besonders an warmen Tagen oder nach intensiver Bewegung.
So bleibt euer Boston Terrier fit, gesund und rundum glücklich!
Futterempfehlung
Tägliche Futtermenge
150 - 250 g

Kosten pro Tag
1,50 - 2,50 €

Monatliche Kosten
45 - 75 €

Erziehung und Training
Der Boston Terrier ist äußerst lernfreudig, der besonders gut auf positive Bestärkung anspricht. Lob, kleine Leckerlis oder ein beliebtes Spielzeug sind ideale Möglichkeiten, um gewünschtes Verhalten zu belohnen. Er liebt es, neue Dinge zu lernen, vor allem wenn ihr ihn mit Spaß und Motivation unterstützt.
Besonders gerne übt der Boston Terrier Basiskommandos wie:
- „Sitz“
- „Platz“
- „Bleib“
Am effektivsten sind kurze Trainingseinheiten von 5–10 Minuten, da seine Aufmerksamkeitsspanne begrenzt ist. Achtet auf:
- Klare Signale, damit er schnell versteht, was ihr von ihm erwartet
- Integration des Trainings in den Alltag, z.B. vor dem Fressnapf warten
- Geduld und Konsequenz, um klare Regeln zu vermitteln
Verzichtet unbedingt auf strenge Methoden oder lautes Schreien. Der Boston Terrier reagiert sensibel auf negative Reize, was ihn verunsichern kann. Bleibt stattdessen ruhig, freundlich und sorgt für ein sicheres Lernumfeld.
Erziehung der Welpen
Die Erziehung eines Boston Terrier-Welpen sollte ab dem ersten Tag beginnen. Besonders wichtig ist die Sozialisierung, damit er später selbstbewusst und ausgeglichen ist. Zeigt eurem Welpen:
- Verschiedene Umgebungen (Straßen, Parks, Haushaltsgeräte)
- Neue Geräusche (Autos, Staubsauger, Türglocken)
- Unterschiedliche Menschen und andere Hunde
Ein Besuch im Welpenkurs ist ideal, um die ersten Kommandos wie „Sitz“ oder „Platz“ spielerisch zu üben. Gleichzeitig fördert ihr hier den Kontakt zu Artgenossen und könnt das richtige Verhalten in einer sicheren Umgebung festigen. So lernt euer Boston Terrier nicht nur grundlegende Verhaltensregeln, sondern auch den respektvollen Umgang mit anderen Hunden und Menschen.
Von Anfang an solltet ihr klare Grenzen setzen. Zeigt eurem Welpen, dass Anspringen von Menschen unerwünscht ist, und vermeidet es, Betteln zu belohnen, da dies später schwer abzutrainieren ist. Wichtig ist, dass ihr erwünschtes Verhalten immer sofort lobt oder mit einem kleinen Leckerli belohnt. So verknüpft der Welpe positive Erlebnisse mit den richtigen Verhaltensweisen.
Vergesst dabei nicht die notwendigen Ruhezeiten. Ein Welpe braucht bis zu 20 Stunden Schlaf am Tag, um das Gelernte zu verarbeiten und sich gesund zu entwickeln. Schlaf ist nicht nur wichtig für das Wachstum, sondern auch für die emotionale Stabilität eures Hundes.

Training des Hundes
Der Boston Terrier liebt abwechslungsreiche Aufgaben, die ihn körperlich und geistig fordern. Um Langeweile und unerwünschtes Verhalten zu vermeiden, bietet ihm regelmäßig neue Herausforderungen:
Körperliche Aktivitäten:
- Apportierspiele mit Bällen oder Spielzeug
- Agility-Übungen auf dem Hundesportplatz
- Ein kleiner Parcours im Garten
Mentale Auslastung:
- Schnüffelteppiche
- Intelligenzspielzeuge
- Tricks wie „Pfote geben“ oder „Rolle machen“
Falls ihr beim Training auf Schwierigkeiten stoßt, holt euch Unterstützung von einem erfahrenen Hundetrainer. Ein Profi kann:
- Das Training individuell anpassen
- Euch mit praktischen Tipps unterstützen
- Das Verständnis zwischen euch und eurem Vierbeiner stärken
Mit Spaß, Geduld und der richtigen Mischung aus Bewegung und Kopfarbeit bleibt euer Boston Terrier glücklich und ausgeglichen!
Gesundheit
Der Boston Terrier hat eine Lebenserwartung von 11 bis 13 Jahren. Damit er gesund bleibt, benötigt er regelmäßige Tierarztbesuche, eine ausgewogene Ernährung und tägliche Bewegung. Trotz seiner Stärke hat die Rasse eine Neigung zu erblichen Krankheiten und körperlichen Besonderheiten.
Die typische Kurznasigkeit (Brachyzephalie) beeinflusst die Gesundheit stark. Der kurze Atemweg erschwert die Wärmeregulation – ihr vermeidet deshalb extreme Hitze oder Kälte. Achtet auf Anzeichen wie lautes Schnarchen oder schnelle Erschöpfung. Diese können auf ein Brachyzephales Syndrom hinweisen.

Häufige Erbkrankheiten
Der Boston Terrier hat mehrere erbliche Erkrankungen, die mit seiner Zucht verbunden sind. Besonders häufig ist der Boston Terrier betroffen von:
- Brachyzephales Syndrom: Kurze Schnauzen und enge Atemwege verursachen Atemnot. Schwere Fälle führen zum Brachycephalic Obstructive Airway Syndrome (BOAS).
- Patellaluxation: Die Kniescheibe springt aus ihrer Position. 20 % der Hunde humpeln oder laufen plötzlich auf drei Beinen.
- Augenkrankheiten:
- Grauer Star (Katarakt) tritt bei 11,11 % der Hunde auf.
- Grüner Star (Glaukom) führt ohne Behandlung zur Erblindung.
- Linsenluxation betrifft junge und alte Boston Terrier.
- Hornhautgeschwüre (Ulzerative Keratitis) kommen häufig vor.
Zusätzlich entwickeln viele Hunde im mittleren Alter eine Hornhautdystrophie, die das Sehvermögen mindert.
Weitere Erbkrankheiten
Neben Erbkrankheiten gibt es andere gesundheitliche Risiken für Boston Terrier. Achtet auch auf diese Probleme:
- Allergien und Hautreizungen: Juckende Haut, rote Stellen oder Ohrenentzündungen sind typisch. Auslöser sind oft Futter oder Pollen.
- Herzerkrankungen: Angeborene Fehler oder geschwächte Herzklappen belasten den Kreislauf.
- Verdauungsstörungen: Langsame Verdauung, Sodbrennen oder Erbrechen treten oft auf.
- Tumore:
- Hirntumore (Gliome) sind keine Seltenheit.
- Gesäugetumore bei unkastrierten Hündinnen.
- Lymphome oder Mastzelltumore bei früh kastrierten Rüden.
- Lippen- oder Gaumenspalten: Diese angeborenen Fehlbildungen kommen kombiniert mit anderen Defekten vor.
Zu empfehlende Untersuchungen
Damit ihr Krankheiten früh erkennt, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wichtig. Folgende Checks solltet ihr einplanen:
- Augenuntersuchungen: Ein Spezialist prüft jährlich auf Grauen Star, Grünen Star oder Linsenluxation.
- Patellaluxation-Test: Der Tierarzt kontrolliert die Kniescheiben bei Welpen und erwachsenen Hunden.
- Herz-Ultraschall: Deckt angeborene Fehler oder Schwächen rechtzeitig auf.
- BOAS-Screening: Zuchthunde sollten auf Atemwegsprobleme getestet werden.
- Allergietests: Bei Hautproblemen helfen Bluttests oder spezielle Diäten.
Einmal im Jahr steht eine komplette Gesundheitskontrolle beim Tierarzt an.
Die Behandlung dieser Erbkrankheiten führt zu hohen Tierarztkosten. So kann die Behandlung von Hüftdysplasie mehrere Hundert bis hinzu über Tausend euro kosten. Um finanzielle Probleme zu vermeiden, schützen sich viele Hundehalter mit OP – sowie Krankenversicherungen für ihren Hund.
- Umfassender Schutz: deckt sowohl Routineuntersuchungen als auch Notfälle, Operationen und spezialisierte Behandlungen ab.
- Mehr Entscheidungsfreiheit: Mit einer Versicherung könnt ihr die beste medizinische Versorgung für euren Hund wählen, ohne euch um die Kosten sorgen zu müssen
- Präventive Maßnahmen: Einige Versicherungen übernehmen auch Kosten für vorbeugende Behandlungen wie Impfungen oder Wurmkuren.
- Flexible Optionen: Es gibt verschiedene Tarife und Leistungspakete, die an Ihre individuellen Bedürfnisse und Ihr Budget angepasst werden können
Damit ihr nicht in versteckte Kostenfallen tappt, haben wir die besten Angebote für Haustierversicherungen für euch verglichen.
Eine Versicherung gibt euch die Gewissheit, dass euer Hund im Krankheitsfall optimal versorgt wird. Sichert euch also euren Seelenfrieden!
Ist der Boston Terrier eine Qualzucht?
Die Debatte um Qualzucht beim Boston Terrier dreht sich um seine Kurznasigkeit und die daraus folgenden Gesundheitsprobleme. Die extrem kurze Schnauze löst Atembeschwerden, Schluckstörungen und Hitzeprobleme aus. Augenkrankheiten wie Glaukom entstehen durch das gezüchtete „Kindchenschema“.
Organisationen wie der Deutsche Tierschutzbund kritisieren, dass viele Hunde unter Schmerzen oder eingeschränkter Lebensqualität leiden. Offizielle Verbände stufen die Rasse jedoch nicht immer als Qualzucht ein – solange Züchter Gesundheit vor Aussehen stellen.
Verantwortungsvolle Züchter reduzieren Risiken durch klare Regeln: Zuchtverbot für Hunde mit schweren Atemproblemen oder Augenkrankheiten; moderate Schnauzenlänge für bessere Luftzufuhr; offene Einblicke in Gesundheitschecks der Elterntiere.
Verlangt Zertifikate für Augen, Kniescheiben und Atemwege. Welpen von VDH-anerkannten Züchtern haben die besten Voraussetzungen für ein gesundes Leben.
Vor der Anschaffung
Bevor ihr euch einen Boston Terrier ins Haus holt, solltet ihr euch genau mit den Bedürfnissen dieser Rasse auseinandersetzen. Eine durchdachte Entscheidung bei der Auswahl eines Boston Terriers und die Wahl eines seriösen Züchters sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Welpen in adäquaten Bedingungen aufwachsen und alle relevanten Informationen über den Gesundheitszustand der Tiere bereitgestellt werden. Auch wenn der Boston Terrier als pflegeleicht gilt, braucht er eine konsequente Erziehung und viel tägliche Zuwendung. Plant genügend Zeit für:
- Regelmäßige Spaziergänge
- Gemeinsames Spielen
- Notwendige Tierarzttermine
Wenn ihr euch für einen Welpen entscheidet, achtet darauf, einen seriösen Züchter zu wählen. Fragt gezielt nach den Gesundheitschecks der Elterntiere, insbesondere im Hinblick auf mögliche Probleme mit den Atemwegen und den Augen, da diese bei Boston Terriern häufiger auftreten können.
Seid vorsichtig bei Anbietern, die nur wenige oder unklare Informationen zur Herkunft und Gesundheit der Hunde geben. Eine tolle Alternative ist der Besuch im Tierheim. Dort könnt ihr den Charakter des Hundes oft besser einschätzen und vielleicht einem Hund ein neues Zuhause geben, der dringend eins braucht.
Bedenkt außerdem: Der Boston Terrier ist durch seine kurze Nase empfindlich gegenüber Hitze. Achtet besonders im Sommer darauf:
- Immer für schattige Plätze sorgen
- Genügend frisches Wasser bereitstellen
- Auf Anzeichen von Überhitzung achten
Überlegt euch auch frühzeitig, wer sich im Urlaub um euren Boston Terrier kümmern kann. Der Boston Terrier baut eine enge Bindung zu seinen Menschen auf und verträgt lange Trennungen nur schlecht.

Kosten
Die Anschaffungskosten für einen Boston Terrier liegen zwischen 1.000 und 2.500 Euro. Der Preis hängt von Abstammung, Züchter und Papieren ab. Billige Angebote sind oft Warnsignale – sie können auf schlechte Zucht hinweisen. Neben dem Kaufpreis kommen regelmäßige Kosten:
- Futter: Hochwertiges Futter kostet etwa 30–50 Euro pro Monat.
- Tierarzt: Impfungen, Check-ups und Notfälle summieren sich. Eine Krankenversicherung (ca. 20–40 Euro/Monat) lohnt sich.
- Zubehör: Leine, Spielzeug und Bett schlagen mit 100–200 Euro zu Buche.
Legt Rücklagen für mögliche Gesundheitsprobleme wie Patellaluxation oder Augen-OPs an. Ein Budgetplan hilft, unerwartete Ausgaben zu meistern.
Geschichte des Boston Terriers
Der Boston Terrier entstand im 19. Jahrhundert in den USA aus einer Kreuzung zwischenenglischen Bulldoggen und weißen Englischen Terrier. Ursprünglich als Kampfhund gezüchtet, verlor er schnell seine Aggressivität.
Der erste offizielle Boston Terrier hieß Judge und lebte 1870 in Boston. Sein kompakter Körper und sanftes Wesen machten ihn zum Vorbild der Rasse. Schnell wurde er zum Liebling der Oberschicht – sein „Tuxedo“-Look mit weißer Brust verstärkte diesen Ruf. Später wurde auch die Französische Bulldogge in die Zucht eingekreuzt, um das heutige Erscheinungsbild des Boston Terriers zu entwickeln
Der Name ehrt die Stadt Boston, Massachusetts, wo die Zucht begann.
Zuchtzweck

Begleithund, Familienhund
Urpsungsjahr

19. Jahrhundert (um 1870)
Abstammung

Bulldogge, English White Terrier (heute ausgestorben)
Rasseentwicklung und -standardisierung
1893 erkannte der American Kennel Club (AKC) die Rasse offiziell an. Ziel war ein kleiner, geselliger Hund mit einheitlichem Aussehen.
Die FCI erkannte den Boston Terrier am 29. Januar 1955 endgültig an. Er gehört zur FCI-Gruppe 9 (Gesellschafts- und Begleithunde), Sektion 11 (Kleine doggenartige Hunde). Für die Anerkennung durch die FCI benötigt der Boston Terrier keine Arbeitsprüfung.
Der Rassestandard legt bis heute fest: Ein Boston Terrier muss freundlich, intelligent und gutmütig sein. Das Gewicht teilt die Rasse in drei Klassen (unter 6,8 kg, 6,8–9 kg, 9–11,3 kg). Typisch sind der quadratische Kopf, große Augen und eine kurze Rute.
Moderne Züchter achten stärker auf Gesundheit. Durch gezielte Auswahl reduzieren sie Atemprobleme oder Brachyzephalie-Symptome. Die kurze Schnauze bleibt aber Markenzeichen – ein Balanceakt zwischen Aussehen und Tierwohl.
Passt der Boston Terrier zu mir?
Der Boston Terrier passt zu fast jedem – vorausgesetzt, ihr mögt verspielte, kuschelige Begleiter. Als Familienhund glänzt er: Er ist geduldig mit Kindern, bellt wenig und spielt gerne. Auch Senioren lieben sein ruhiges Wesen und die einfache Haltung in Wohnungen.
Seid ihr Ersthundebesitzer? Die Rasse ist lernfreudig und reagiert super auf Lob und Leckerlis. Konsequenz ist wichtig – aber ohne Strenge. Auch Stadtbewohner profitieren: Der Boston Terrier braucht keinen Garten, sondern kurze Spaziergänge und Kuscheleinheiten.
Achtet auf euren Alltag: Er darf nicht stundenlang allein sein. Seine menschenbezogene Art braucht Gesellschaft. Bei viel Berufsstress plant einen Hundesitter ein.
Fazit: Der Boston Terrier ist ein Allrounder mit Charme und Flexibilität. Ob jung oder alt, erfahren oder neu – mit Liebe wird er zum perfekten Partner. Der Boston Terrier kommt auch gut mit Katzen aus, besonders wenn er bereits als Welpe an sie gewöhnt wurde.
Pros und Cons
- Pflegeleicht
- Anpassungsfähig
- Intelligent
- Freundlich
- Anfällig für Atemprobleme (Brachyzephalie)
- Empfindlich gegenüber extremen Temperaturen
- Kann stur sein
- Neigt zu Übergewicht
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Alle Kommentare (1)
Suche Welen bzw Züchter od auch ältere Hündin Boston Terrier!
Oder überhaupt mittelgroße Hündin gegen Einsamkeit hatte immer Hunde°