Japan Spitz Steckbrief
Ein aktiver weißer PlüschballDer Japan Spitz ist weitaus mehr als ein kleiner weißer Fellball. In unserem Steckbrief erfahrt ihr alles, was ihr über den Nihon Supittsu, wie er in seiner Heimat Japan genannt wird.
Geschichte des Japan Spitz
Der Japan Spitz ist eine verhältnismäßig junge Hunderasse. Über die Geschichte des Japan Spitz gibt es verschiedene Theorien. Die wahrscheinlichste ist, dass um das Jahr 1920 Deutsche Spitze mit Reisenden und Einwanderern nach Japan kamen. Möglich ist auch, dass sie ihren Weg über Sibirien nahmen und dabei nordische Spitze mit eingekreuzt wurden. 1921 wurde zum ersten Mal ein weißer Spitz auf einer Hundeausstellung in Tokio vorgestellt. Die flauschigen Hunde erfreuten sich bald großer Beliebtheit bei den Bewohnern Japans. Japanische Züchter begannen daraufhin, mit Deutschen Spitzen aus amerikanischer, kanadischer, chinesischer und australischer Zucht eine eigene Zuchtlinie aufzubauen. Wert legten sie dabei vor allem auf einen kompakten Körperbau und darauf, dass der Jagdtrieb der Hunde nicht so stark ausgeprägt ist wie bei anderen Spitzen. Ihr Ziel war ein reiner Begleithund. 1948, nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde der japanische Kennel Club (Zwinger-Club) für Spitze gegründet und der Rassestandard für den Japan Spitz festgelegt. Die Anerkennung des internationalen Züchter-Dachverbandes FCI erfolgte 1964.
Wesen und Charakter
Ihr solltet den Japan Spitz nicht unterschätzen, weil er recht klein ist. Er ist ein wahres Powerpaket, sportlich aktiv, fröhlich, kaum müde zu bekommen und verspielt. Aus diesem Grund ist er auch ein hervorragender Familienhund und ein echter Kinderkumpel. Am liebsten ist er immer dort, wo auch etwas los ist. Und er möchte bei seinen Menschen sein. Wenn er alleine gelassen wird, ist das für ihn eine Qual. Er ist intelligent, möchte auch geistig gefordert werden und lernt gerne Tricks. Der „Will to please“, der Wunsch, seinen Menschen zu gefallen, ist bei ihm stark ausgeprägt. Seine Menschen und sein Revier bewacht er pflichtbewusst, ist dabei aber kein Kläffer, der immer sofort anschlägt, im Gegenteil. Im Rassestandard wird ausdrücklich vermerkt, dass er keinen Lärm machen darf. Natürlich wird er auch manchmal bellen, aber der japanische Spitz ist wesentlich ruhiger als seine Verwandten, die Spitze aus Europa. Er ist neugierig, Fremden gegenüber manchmal etwas misstrauisch, aber weder ängstlich noch aggressiv. Wenn er seine Menschen ernsthaft in Gefahr sieht, verteidigt er sie mutig. Sein Jagdtrieb ist verschwindend gering und mit anderen Haustieren versteht er sich in der Regel gut. Er sieht sie einfach als Rudelgenossen an. Das kann bei älteren Tieren, die ihre Ruhe haben möchten, mit dem temperamentvollen kleinen Japaner zu Problemen führen. Ansonsten ist ein Zusammenleben mit dem Japan Spitz aber einfach und wenn sie mit dem Temperament umgehen können, ist er auch ein idealer Anfängerhund.
Anschaffung eines Japan Spitz
Japan Spitze sind in Europa noch immer recht selten, auch wenn ihre Bekanntheit und Beliebtheit zunimmt. Wenn ihr einen Japan Spitz in eure Familie aufnehmen wollt, müsst ihr mit einer Wartezeit und einer längeren Fahrt rechnen, denn noch gibt es nicht viele Züchter für Japan Spitze. Trotzdem solltet ihr nur bei einem seriösen Züchter kaufen, bei dem das Wohl des Tieres im Vordergrund steht. Alternativ dazu könnt ihr euch in Tierheimen oder bei Tierschutzorganisationen wie „Spitze in Not“ erkundigen. Denn leider schützen Papiere nicht immer vor dem Tierheim.
Worauf muss ich beim Kauf achten?
Ein guter Anfang für die Suche nach einem vertrauenswürdigen Züchter sind die Seiten des Vereins für Hundewesen (VDH) und des Vereins für Deutsche Spitze, dem auch die Züchter des Japan Spitz angeschlossen sind. Ein seriöser Züchter wird euch ermöglichen, dass ihr ihn und seine Zuchttiere besucht und kennenlernt, damit ihr euch ein Bild von den Verhältnissen machen könnt, in denen euer Welpe die ersten Wochen seines Lebens leben wird. Dürfen die Hunde mit der Familie leben und sind sie integriert? Machen sie einen gesunden, fröhlichen Eindruck? Die ersten Wochen im Leben eines Hundes sind entscheidend für die Sozialisation und das spätere Leben. Ein guter Züchter wird euch eure Fragen beantworten und euch ebenfalls Fragen stellen. Schließlich möchte er, dass seine kleinen Hunde in gute Hände kommen. Auch wenn euch die Wartezeit möglicherweise lang wird, ihr solltet keinesfalls der Versuchung erliegen und bei einem Züchter kaufen, bei dem ihr euch das Zuhause der Elterntiere und des Welpen nicht anschauen könnt. Leider kommt es immer wieder vor, dass sogenannte „Wühltischwelpen“ über Kleinanzeigen verkauft werden. Sie sind oft billiger, doch in der Regel sind die Papiere dann gefälscht. Meist stammen diese Welpen von sogenannten „Vermehrern“, die die Hündinnen in einem Zwinger oder nur in einem Zimmer halten und die ein trauriges Dasein als „Gebährmaschinen“ führen. Diese Welpen haben wenig gute Erfahrung machen können und sind meist auch schon krank, wenn sie verkauft werden. Ein seriöser Züchter wird zwar zwischen 1.500,00 Euro und 2.000,00 Euro für einen Welpen verlangen müssen, das liegt aber auch daran, dass die Welpen bereits ihre ersten Untersuchungen und Impfungen bei einem Tierarzt hinter sich haben. Die Elterntiere werden ebenfalls regelmäßig bei einem Tierarzt untersucht.
Entwicklung und Erziehung des Welpen
Japan Spitze sind intelligent und möchten ihrem Menschen gefallen. Sie sind in der Regel also leicht zu erziehen. Auch Anfänger kommen gut mit ihnen zurecht. Dennoch machen sie natürlich ihre Flegeljahre durch und versuchen, ihre Grenzen auszutesten. Dann ist liebevolle Konsequenz gefragt, mit denen ihr eure kleinen Japan Spitze erziehen müsst. Und das wird sicherlich manchmal nicht einfach sein, wenn euch eure kleine Plüschkugel mit großen Augen anschaut. Doch die Mühe lohnt sich.
Wie halte ich einen Japan Spitz?
Japan Spitze fühlen sich überall wohl. Natürlich freuen sie sich über ein Haus mit Garten, doch sie können auch in einer Wohnung in der Stadt leben. Durch ihre Größe und ihre ruhige Art sind sie perfekt dafür geeignet. Mit ihnen müsst ihr in einem Mehrfamilienhaus nicht befürchten, dass sie jedes Mal in lautes Gebell und Gekläffe ausbrechen, wenn ein Nachbar an eurer Tür vorbeigeht. Viel wichtiger als die Wohnverhältnisse ist einem Japan Spitz, dass er bei seinem Menschen sein kann, immer und überall. Wenn ihr in einer Stadtwohnung lebt, müsst ihr allerdings sicherstellen, dass ihr und euer Hund ausreichend viel zusammen unternehmt, damit er sich austoben kann.
Aktivitäten mit dem Japan Spitz
Der Japan Spitz ist für alles offen, das Action, Spiel und Spaß verspricht. Das können lange Spaziergänge sein oder gemeinsames Joggen, aber auch Hundesport. Besonders beliebt bei den quirligen Japan Spitzen ist Agility oder Dog Dancing. Er ist aber auch für alle anderen Hundesportarten offen. Auch hier gilt: Hauptsache, er kann Zeit mit euch verbringen. Nur ständig auf dem Sofa herumhängen möchte er nicht, egal ob mit oder ohne seinen Menschen.
Gesundheit und Pflege
In der Regel sind Japan Spitze robuste Tiere, die wenig unter Krankheiten leiden. Wie bei vielen kleinen Hunderassen kommt es jedoch vor, dass einzelne Tiere unter einer Patellaluxation, dem Herausspringen der Kniescheibe, leiden. Da dieses Problem auch erblich bedingt sein kann, werden seriöse Züchter aber mit Hunden, die dieses Problem haben, nicht züchten. Es ist aber keine rassetypische Krankheit. Gelegentlich kann es auch zu einer Verstopfung der Tränenkanäle kommen. Doch in der Regel führen Japan Spitze ein gesundes Hundeleben und können 12 bis 14 Jahre alt werden.
Das plüschige Fell des Japan Spitz benötigt ausreichend Pflege. Sie müssen mindestens einmal in der Woche gebürstet werden. Während des Fellwechsels solltet ihr sie sogar täglich bürsten.
Interessantes und Wissenswertes
Zu Beginn der Zucht kam es häufig zu Inzuchten, da nur wenige Hunde zur Verfügung standen. Das Aussehen und das Wesen sollten in eine bestimmte Richtung geformt werden. Doch inzwischen achten Züchter sehr darauf, dass keine Inzucht mehr stattfindet und nur mit gesunden Tieren gezüchtet wird. Erbkrankheiten müsst ihr daher nicht befürchten.
Habt ihr auch einen Japan Spitz oder möchtet euch in Zukunft einen zulegen? Erzählt uns, was die Rasse so besonders macht in den Kommentaren!
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Habt ihr auch einen Rüden und ich bin Sarah gutowski