Norfolk Terrier Steckbrief
Einer der kleinsten Terrier, immer freundlich und aufmerksamDer Norfolk Terrier ist eine sehr kleine Hunderasse, die nur in geringen Bestandsgrößen existiert. Dabei handelt es sich um ein freundliches und lebensfrohes Tier, das sehr flexibel ist. Weil der Norfolk Terrier noch weitere tolle Eigenschaften hat, sind die Interessenten zahlreich und die Wartelisten lang.
Geschichte des Norfolk Terrier
Der Norfolk Terrier ist eng mit dem Norwich Terrier verwandt. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts zählten sie sogar zusammen. Sie unterscheiden sich aber in Hinblick auf ihre markanten Ohren, die beim Norfolk Terrier gekippt sind und beim Norwich Terrier aufrecht stehen. Da eine Verpaarung steh- und kippohriger Eltern unschöne Nachkommen hervorbrachte, entschied man sich dazu, beide Typen in eigene Rassen aufzutrennen.
Die Hunde mit gekippten Ohren sind heute unter der Bezeichnung Norfolk Terrier bekannt und geben damit Aufschluss über den Entstehungsort (Norfolk – England). Ursprünglich wurden die Norfolk Terrier auf dem Land als Kleintierfänger eingesetzt. Sie hatten den Ruf, exzellente Jäger und effektiver als Katzen zu sein. Aufgrund seines umgänglichen Wesens kam zu der ursprünglichen Arbeitsfunktion schnell auch der Nutzen als Familienfreund und Begleithund hinzu.
Wesen und Charakter
Der Norfolk Terrier ist ein selbstbewusster Hund, der am liebsten in der obersten Liga mitspielen würde, weder Risiken scheut noch Gefahren kennt. Dominant oder provokant ist er aber trotzdem nicht. Ganz im Gegenteil. Der Norfolk Terrier ist ein liebenswertes Tier, das gegenüber Mensch und Tier sehr freundlich ist. Vorausgesetzt, der Hund ist menschlichen Kontakt gewohnt und hat den Umgang mit anderen Hunden schon früh erlernt. Die Zeit mit seinem Menschen nutzt er am liebsten zum Kuscheln, für Denkaufgaben oder sportliche Aktionen. Wichtig ist, dass er sich artgerecht bewegen und verhalten kann (buddeln und bellen gehören fest zu seinem Verhaltensrepertoire dazu).
Anschaffung eines Norfolk Terrier
Der Norfolk Terrier ist ein seltener Hund. Pro Jahr werden für den deutschen Raum bis zu 200 reinrassige Nachkommen dokumentiert. Diese 200 Welpen teilen sich dann unter den Züchtern und den Interessenten auf, weshalb ihr euch wahrscheinlich auf einer Warteliste eintragen lassen müsst.
Eine alternative Bezugsquelle, die vertrauenswürdig ist, gibt es leider kaum, obwohl es gelegentlich einen Zufallsfund im Tierheim gibt. Leider ist die Wahrscheinlichkeit, einen reinrassigen Norfolk Terrier im Tierschutz oder einen Rassemix zu finden, jedoch sehr gering.
Das bedeutet, dass ihr in den allermeisten Fällen auf einen Hund beim Züchter warten und den regulären Preis entrichten müsst. Das können aufgrund der Seltenheit des Hundes mehrere tausend Euro sein.
Worauf muss ich beim Kauf achten?
Bevor der Kauf zu einem Abschluss kommt, solltet ihr Gelegenheit erhalten, die Welpen persönlich kennenzulernen und die Elterntiere (zumindest die Mutter) anzusehen.
Wenn der Züchter zum Klub für Terrier e. V. gehört, könnt ihr davon ausgehen, dass er seriös ist und über das nötige Wissen verfügt. Diese Garantie gibt es beim Privatkauf leider nicht. Nichtsdestotrotz muss auch bei einem kudigen Züchter das Bauchgefühl stimmen. Das Verhältnis zwischen Käufer, Verkäufer und Hund sollte immer harmonieren.
Erkundigt euch auch danach, ob der Wunschhund charakterlich in die Familie passt. Der Züchter sollte seine Hunde so gut kennen, dass er eine Prognose zur Persönlichkeit des Hundes treffen kann, wobei natürlich zu berücksichtigen ist, dass er nur über die Facetten berichten kann, die er bereits kennt.
Entwicklung und Erziehung des Welpen
Weil der Norfolk Terrier ein selbstbewusstes Kerlchen ist, kann er ohne Anleitung zu eigenen Entscheidungen tendieren.
Außerdem steckt ihm das Jagen kleiner Wirbeltiere in den Genen (Jagdinteresse haben andere Hunde aber auch). Falls es innerhalb der Familie Ratten, Meerschweinchen und Kaninchen gibt, solltet ihr euren Hund deshalb schon als Welpe daran gewöhnen. Doch ganz gleich, wie gut der Norfolk Terrier auf seine Mitbewohner reagiert – er sollte mit ihnen nie alleine sein.
Im Kontakt mit anderen Hunden verhält er sich offen und sozial. Dominant und aggressiv ist er jedenfalls nicht.
Der Norfolk Terrier ist also ein Anfängerhund, der zwar eine hundetypische Erziehung fordert (liebevolle aber klare Führung, frühe Sozialisation), darüber hinaus aber keine spezifischen Probleme hat.
Wie halte ich einen Norfolk Terrier
Der Norfolk Terrier ist sehr facettenreich und anpassbar. Deshalb kommt er in verschiedenen Familiengebilden gut zurecht. Es gibt keine Bevölkerungsschicht oder keine Haltungsform, die gar nicht für ihn passt, solange er in die Sozialstrukturen eingebunden ist und körperlich auf seine Kosten kommt.
Mit diesen Lebensmodellen fühlt sich der Norfolk Terrier wohl:
- Ein aktiver Einzelhalter, den er zur Arbeit oder auf Ausflüge begleiten kann
- Eine Familie mit Kindern, sofern diese die Grenzen des Hundes respektieren
- Ein Seniorenhaushalt, vorausgesetzt, dass er sich beispielsweise im Garten ausreichend bewegen kann
- Eine Familie, in der es bereits andere Hunde oder Katzen gibt
Der Norfolk Terrier kann sowohl in einer Etagenwohnung leben als auch in einem Einfamilienhaus auf dem Land. Das Spektrum der unterschiedlichen Unterbringungsmöglichkeiten ist also erstaunlich groß.
Weil der Norfolk Terrier sehr anhänglich ist, sollte er aber nie lange alleine sein.
Außerdem ist darauf zu achten, dass er im Winter einen Kälteschutz erfährt. Die reine Außenhaltung ist nicht zu empfehlen.
Aktivitäten mit dem Norfolk Terrier
Der Norfolk Terrier ist ein aufgeweckter Hund, der für die unterschiedlichsten Bewegungsangebote offen ist. Ob er der Beschäftigung gemeinsam mit seinem Halter nachkommt oder andere Hunde daran beteiligt sind, ist ihm eigentlich egal. Hauptsache, er erhält jeden Tag die Gelegenheit zu langen Spaziergängen, Tobeeinheiten, Spielen oder Hundesport.
Obgleich er sehr ausdauernd ist und den körperlichen Anforderungen über einen längeren Zeitraum nachkommen kann, reicht eine Stunde täglich bereits aus. Der Bewegungsdrang bewegt sich also in einem adäquaten Rahmen, weshalb der Norfolk Terrier auch ein angenehmer Stadtbewohner ist. Trotzdem würde er, hätte er die Wahl, eine Wohnung mit Garten präferieren. Er liebt den Aufenthalt im Freien und hat eine regelrechte Buddel-Leidenschaft.
Gesundheit und Pflege
Für den Norfolk Terrier sind keine rassespezifischen Krankheiten bekannt. Da er ein sehr kleiner Hund ist, kann es aber zu Kniegelenkverletzungen kommen. Ansonsten ist der Hund robust und in der Regel kerngesund.
Trotzdem
- solltet ihr die Gesundheitsvorsorge des Hundes (Impfungen, Parasitenschutz) ernst nehmen,
- den Zustand der Zähne kontrollieren,
- die Krallen kurz halten
- und die Ohren gegen Milben behandeln und von Verunreinigungen befreien.
Bei einem gesunden Norfolk Terrier reichen die Standardvorkehrungen also aus. Das bezieht sich auch auf sein pflegeleichtes Fell. Ihr könnt im Abstand mehrerer Tage mit gespreizten Fingern durch das Fell fahren oder eine Bürste nehmen. Auf diese Weise löst ihr die abgestorbenen Härchen heraus. Außerdem könnt ihr das drahtige Fell des Norfolk Terriers zweimal jährlich trimmen.
Interessantes und Wissenswertes
Verblüffende Eigenschaften des Norfolk Terriers – unsere Top 3:
- Obwohl der Norfolk Terrier auf den ersten Blick wie ein Schoß- und Modehündchen wirkt, wird ihm diese Beschreibung nicht gerecht. Es handelt sich zwar um einen kleinen Hund, der gerne kuschelt, Schutz und Wärme braucht. Trotzdem ist er ein aktiver, wehrhafter Terrier, der sich mutig vor seine Familie stellt und Fremdlinge verbellt.
- Der Norfolk Terrier ist ein aufmerksamer Beschützer, ein freundlicher Familienhund, eine intelligente Sportskanone und ein robustes Arbeitstier. Aufgrund seiner Friedfertigkeit, wird er aber auch erfolgreich als Therapiehund
- Ein weiterer Vorteil des Norfolk Terriers ist der geringe Haarverlust. Dadurch ist er unter Allergikern sehr beliebt. Wichtig: Es lassen sich keine allgemeingültigen Aussagen zur Allergikerfreundlichkeit treffen. Lernt euren Wunschhund deshalb vorab persönlich kennen, um zu überprüfen, ob und wie ihr auf die Allergene reagiert.
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