Papillon Steckbrief

Der lebhafte Spanier

Der Papillon ist ein kleiner Gesellschaftshund, der schon immer sehr menschenbezogen war. Die familiären Charaktereigenschaften liegen ihm auch heute noch im Blut. Aufgrund seiner umgänglichen Art, ist er nicht nur ein toller Begleiter, sondern auch ein gutmütiges Anfängertier, das sich gerne führen lässt.

Geschichte des Papillon

Der Kontinentale Zwergspaniel ist in Spanien schon seit dem 12. Jahrhundert bekannt. Dort sollte er Begleiter der Adelsgesellschaft sein. Im 16. Jahrhundert entstanden dann verschiedene Gemälde, die dem Papillon von heute ähnlich sehen. Trotzdem war es bis zum ersten Rassestandard von 1935 noch ein langer Zuchtprozess. Der Chihuahua, der Spitz und Spaniels waren der genetische Ursprung des heutige Papillons. 1990 wurde er vom FCI als eigene Rasse anerkannt. Über die genaue Herkunft herrscht bis heute jedoch keine Einigkeit. England, Frankreich und Belgien werden oft in einem Atemzug genannt. Im Gegensatz zu den anderen Herkunftsländern trägt der Hund aber einen französischen Namen (Papillon bedeutet auf Französisch Schmetterling und bezieht sich auf die Ohren).

Wesen und Charakter

Der Papillon hat in seinem Leben nichts anderes als die Befähigung zum Gesellschaftshund erlernt. Eigenwilliges Verhalten, wie es verschiedene Arbeitshunde zeigen, liegt ihm deshalb fern. Der Papillon ist also ein Hund, der für gute Hundeführung offen ist. Aufgrund seiner menschenbezogenen Art und seiner Sanftmut, bietet er sich auch für einen unerfahrenen Hundeneuling an.

Prinzipiell kommt der kleine Vierbeiner gut mit anderen Hunden aus. Allerdings neigt er, wenn Artgenossen seinem Halter zu nahe kommen, zu Eifersüchteleien. Außerdem strotzt er vor Selbstbewusstsein und hat in einer Gruppe – auch gegenüber größeren Rassen – das Bestreben, die Rudelführung zu übernehmen. Wenn sich zwei selbstsichere Individuen gegenüber stehen, kann es also mal zu Reibereien kommen. Das souveräne Auftreten der Kleinhunderasse spiegelt sich auch in ihrem Wachinstinkt. Wenn jemand in sein Territorium vordringt, kündigt der Papillon diesen Vorfall durch eindringliches Bellen an.

Anschaffung eines Papillon

Obgleich beim VDH 13 deutsche Züchter gemeldet sind, stehen bei den meisten derzeit keine geplanten Würfe an. Dementsprechend hoch können die Anschaffungskosten (rund 1.500 Euro) sein. In Tierheimen gibt es Papillons/Papillonmischlinge zu einem geringeren Preis. Allerdings ist die Auswahl sehr gering. Zudem kann die Erziehung eines solchen Hundes (ja nach Vorgeschichte) eine herausfordernde Aufgabe sein.

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Der Kauf eines Hundes sollte immer eine gut durchdachte Entscheidung sein. An diesen Kriterien könnt ihr euch orientieren:

  • Der Züchter sollte die Zuchttiere gewissenhaft selektieren, damit Erbkrankheiten weitestgehend ausgeschlossen sind.
  • Die Welpen brauchen einen altersgemäßen Gesundheitsschutz. Auch sie sollten auf Krankheiten überprüft werden, damit das Risiko später auftretender Augenerkrankungen oder einer Patellaluxation reduziert werden kann.
  • Eine Ortsbesichtigung (Wurf + Mutter) sollte nach vorheriger Absprache möglich sein.
  • Kein Onlinekauf, da auf diesem Verkaufswege die häufigsten Betrugsfälle entstehen.
  • Der Züchter sollte ein erfahrenes Vereinsmitglied (Papillon & Phalène-Club Deutschland e. V.) sein.
  • Im Stammbaum dürfen keine Doppelnennungen stehen (Inzucht).

Entwicklung und Erziehung des Welpen

Der Papillon ist ein gelehriger Hund, der aber dennoch strikt erzogen werden muss. Da die Erziehung vergleichsweise leicht gelingt, ist er als Einsteigerhund anzusehen. Trotz dieser guten Voraussetzung, kann die Umsetzung des Gelernten von Hund zu Hund verschieden sein.

Weil der Papillon keinen natürlichen Respekt vor größeren Hunden hat, liegt ein wesentlicher Erziehungsaspekt auf der frühen Sozialisation. Ziel ist es, dass er seinen Artgenossen souverän begegnen kann und lernt, Streitereien aus dem Weg zu gehen.

Wie halte ich einen Papillon?

Der Papillon ist ein anhänglicher Hund, der einen festen Platz in der Familienmitte braucht. Da er sich leicht erziehen lässt, ist es auch möglich, dass er seinen Halter begleitet, wenn dieser auswärtige Termine hat. Durch sein kontaktoffenes Wesen fühlt sich der freundliche Vierbeiner auch im Beisein fremder Personen wohl. Das schließt auch den Kontakt zu Kindern ein. Der Papillon ist sehr gesellig und hat einen kinderfreundlichen Ruf. Nichtsdestotrotz sollten Hunde (ganz gleicher welcher Rasse) und Kinder nie alleine sein.

Da die aufgeweckte Kleinhunderasse sehr menschenbezogen ist und ein verträgliches Wesen hat, ist sie für Menschen aller Altersklassen, in allen Lebenssituationen und auch als Ersthund eines Anfängers zu empfehlen. Genauso gut kann er aber auch ein Zweithund oder der neue Mitbewohner in einem Katzenhaushalt sein (gute Sozialisierung vorausgesetzt). Bezüglich der Unterbringung hat der kleine Racker keine Präferenz. Die Wohnlage kann also sowohl städtisch als auch in einer ländlichen Gegend sein. Aber Achtung in einer Etagenwohnung: Der Papillon braucht möglicherweise gezieltes Training, da er gerne bellt.

Aktivitäten mit dem Papillon

Der Papillon ist neugierig, lebhaft und aufmerksam. Durch dieses Konvolut an Eigenschaften ist der kleine Vierbeiner für körperliche Herausforderungen prädestiniert. Hundesport, wie Agility, ist ein toller Zeitvertreib, in dessen Rahmen der Papillon seine Bewegungslust ausleben kann.

Es ist schön, wenn der Vierbeiner ein oder zweimal in der Woche ein sportliches Highlight (Hundesport, Wanderung) erlebt. An den anderen Tagen kann er sich aber auch gut mit klassischen Spaziergängen arrangieren. Hauptsache, er ist täglich mindestens eine Stunde an der frischen Luft. Das gemeinsame Spiel ist – gerade an ruhigen Tagen – eine weitere Beschäftigungsform, die sich auch von Zuhause aus gut in den Alltag integrieren lässt.

Gesundheit und Pflege

Der Papillon hat mittellanges Fell, das ohne Pflege zum Verfilzen neigt. Deshalb ist es wichtig, die Bürste jeden zweiten Tag zur Hand zu nehmen. Nicht vergessen: Da der Papillon an den Ohren langes Fell hat, braucht er die Pflege auch im Kopfbereich. Baden und duschen sind nur im Extremfall vonnöten, da das Schmetterlingshündchen keinen markanten Eigengeruch hat. Ein Rückschnitt des Fells ist ebenfalls nicht erforderlich. Insgesamt ist der Papillon also ziemlich pflegeleicht.

Da die Augen zum Tränen neigen, kann hier jedoch ein erhöhtes Pflegeaufkommen geboten sein. In Hinblick auf die Ernährung ist der kleine Familienhund jedoch wieder anspruchslos. Wichtig ist die hochwertige Zusammensetzung und der (ans Alter, das Gewicht, die Größe, das Aktivitätslevel und den Allgemeinzustand angepasste) Nährstoffbedarf. Außerdem sollten die Kroketten zur Kiefergröße passen und leicht zu zerkleinern sein.

Interessantes und Wissenswertes

Wusstet ihr schon, dass

  1. Der Rekordhalter im Schnell-auf-den-Vorderpfoten-laufen ein Papillon-Mischling war?
  2. Es den kleinen Familienhund nicht nur mit Steh-, sondern auch mit Hängeohren gibt?

Habt ihr auch einen Papillon oder möchtet euch in Zukunft einen zulegen? Erzählt uns, was die Rasse so besonders macht in den Kommentaren!

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