Puli
ein intelligenter Zottelkopf aus UngarnAls treuer und intelligenter Hirte- und Schäferhund begeistert der Puli weltweit Hundeliebhaber. Die Hunderasse aus Ungarn und ist für sein gekräuseltes Fell bekannt. Im Jahr 1935 erfolgte die internationale Anerkennung der alten Rasse durch den Dachverband der Hundezuchtvereine, FCI. Kategorisiert wurde er in die Gruppe 1 Hütehunde.
Geschichte des Pulis
Der Puli kommt ursprünglich aus der Pustza, der weitflächigen Steppe Ungarns, und wurde zum Hüten und Bewachen von große Herden mit Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen hergenommen. Durch ihre wendige, flinke und intelligente Art waren die Pulik (= Mehrzahl von Puli) optimale Hüte- und Treibhunde. Sie haben dafür gesorgt, dass die Herde zusammen bleibt oder keine Raubtiere der Herde zu nahe kommen. Vermutlich wurden Vorfahren des zotteligen Hundes im 9. Jahrhundert nach Christus von einem Nomadenvolk aus Asien überhaupt erst nach Europa, genauer gesagt nach Ungarn, gebracht. Aufgrund der langjährigen Fremdherrschaft über Ungarn war die Hundezucht jahrelang untersagt. Einige Hirten haben die Zucht der Puli allerdings inoffiziell weitergeführt und haben die tolle Hunderasse erhalten. Erst im Jahre 1867, nach dem Österreich-Ungarischen Ausgleich, wurde die Hundezucht wieder legal.
Wesen und Charakter
Ein Puli ist grundlegend treu und anhänglich gegenüber seinen Bezugspersonen und wird heute vorwiegend als Begleithund gezüchtet. Trotzdem hat er noch einige Wesenszüge eines Schäferhundes. Er ist zu seinem Rudel loyal und deshalb perfekt als Familienhund geeignet. Mit Misstrauen gegenüber Fremden bewacht er das Haus oder die Wohnung seiner Familie stets. Er wird dabei jedoch nie aggressiv, sondern, ist im Gegenteil sogar sehr kinderlieb. Ein Puli ist lebhaft, clever, gelehrig und temperamentvoll. Diese Kombination führt dazu, dass der Hund ein starkes Selbstbewusstsein hat. Sein Besitzer sollte eine konsequente Hand haben. Ein gut erzogener Puli freut sich über Kommandos seines Herrchens und führt sie mit Freude aus und gewissenhaft. Die Rasse gilt als sehr kinderlieb und beschützt ihr Rudel mutig und selbstbewusst.
Anschaffung eines Pulis
Puli Welpen sind sehr selten und es gibt in Deutschland nur wenige Züchter. Bei einem Puli-Welpen müsst ihr mit Kosten von bis zu 1800 € rechnen. Zudem kann es sein, dass ihr euch auf eine Warteliste setzen lassen müsst. Der Kauf bei einem seriösen Puli-Züchter ist in jedem Fall lohnenswert. Wenn ihr keinen Welpen, sondern lieber einen bereits ausgewachsenen Puli wollt, bekommt ihr mit der Hilfe des glücklichen Zufalls einen Puli im Tierschutz oder auf einer Pflegestelle. Die Rasse ist aber relativ selten und das Angebot entsprechend gering. Es lohnt sich bestimmt bei den Vereinen für ungarische Hirtenhunde nachzufragen. Alternativ könnt ihr euch nach einem Puli-Mischling ohne Papiere im Tierschutz umschauen.
Worauf muss ich beim Kauf achten?
Wenn ihr den Welpen bei einem seriösen Züchter kauft, stellt dieser sicher, dass ihr einen reinrassigen Puli erhaltet und schaut auch, dass seine Welpen keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen haben. Bei einem guten Züchter könnt ihr in der Regel die Welpen sowie deren Elterntiere kennenlernen. Viele Züchter legen auch Wert auf ein Gespräch, in dem sie herausfinden, ob ihr dem Puli-Welpen ein gutes Zuhause bieten könnt. Der kleine Puli zieht bestenfalls bereits gechippt, entwurmt und mit Abstammungsnachweis bei euch ein.
Entwicklung und Erziehung des Welpen
Das Wichtigste ist eine konsequente Erziehung in Kombination mit viel Lob. Ihr solltet von Anfang an konsequent sein und dem Wuschelkopf nichts durchgehen lassen. Denn Pulik sind sehr intelligent und merken sich inkonsequente Verhaltensweisen. Da Pulik intelligent und aufmerksam sind, lernen sie auch schnell, was sie dürfen und was eben nicht. Wenn der Puli ein Lob bekommt, nachdem er etwas richtig gemacht hat, freut er sich sehr darüber. Die Erziehung sollte generell auf Vertrauen, Lob und Verständnis basieren.
Da es sich beim Puli um einen Hüte- und Schäferhund handelt, braucht er ausreichend Beschäftigung und eine richtige Auslastung, damit ihm nicht langweilig wird. Es ist eine gute Idee mit einem Puli-Welpen in die Hundeschule zu gehen. In der Welpenspielstunde kann sich der Puli mit anderen Rassen anfreunden und seine soziale Kompetenz stärken. In der Hundeschule könnt ihr den Hirten-Charakter des Pulis stärken und den Zusammenhalt zwischen euch und eurem Liebling vertiefen.
Wie halte ich einen Puli?
Da der Puli von Natur aus ein lebhafter Hund ist, benötigt er genügend Platz zum Toben. Deshalb ist der Puli keine Hunderasse, die in der Stadt glücklich wird. Wuschelige Naturbursche braucht am besten ein Haus oder eine große Wohnung mit Garten zum Bewachen und um dort seine Bellfreudigkeit ausleben zu können. Natürlich ist auch eine Wohnung oder ein Haus ohne Garten ausreichend, unter der Voraussetzung, dass ihr mit eurem Schützling täglich unterwegs seid und ihn ausreichend beschäftigt. Wenn einem Puli nämlich langweilig wird oder er unausgelastet ist, kann es sein, dass er unerwünschte Verhaltensweisen entwickelt, wie ständiges Bellen oder eine Zerstörungswut.
Aufgrund seiner kinderlieben Art ist der Puli durchaus als Familienhund geeignet. Ein respektvoller Umgang der Kinder mit dem Hund ist dabei Grundvoraussetzung. Die Familie sollte sich allerdings bewusst sein, dass sie sich einem wahren Energiebündel ins Haus holt, der gerne beschäftigt wird. Der Hirtenhund kommt auch mit Katzen klar, solange diese im Junghundealter mit dem Puli sozialisiert wurde.
Aktivitäten mit dem Puli?
Durch ihr wuscheliges Äußeres sind manche Menschen überrascht, wie sportlich ein Puli ist. Lange Spaziergänge oder auch Wanderungen sind für das Fellbündel kein Problem. Ein ausgewachsener Puli kann durchaus zur richtigen Sportskanone werden und bei Hundesportarten, wie Agility punkten. Pulik sind generell gerne draußen unterwegs und wollen ihr Grundstück bewachen. Ein umzäunter Garten ist also perfekt für einen Puli geeignet. Da es sich bei Pulik um Hirtenhund handelt, kann der intelligente Hund auch ohne Probleme zum Therapie-, Blinden- oder Spürhund ausgebildet werden.
Pflege eines Pulis
Das Fell des Puli ist besteht natürlicherweise aus einer Zottel- und Schnürbehaarung. Das zottelige Fell braucht eine intensive und aufwändige Pflege. Deshalb kann die Pflege dieser Haarpracht auch einige Zeit in Anspruch nehmen. Anders als bei anderen Hunderassen, müsst ihr den Puli nicht kämmen oder bürsten, sondern „zotten“. Beim Puli ist es so, dass die ausgefallenen Haare sich mit den anderen Haaren verbinden und verfilzen. Damit das nicht passiert, müssen die Zotteln regelmäßig wieder bis zur Haut auseinandergezogen werden, um das charakteristische Schnüren- und Bänderhaar zu erhalten.
Auf den Online-Seiten der Puli Zuchtverbände gibt es detaillierte Anleitungen, wie ihr die Fellpflege perfekt hinbekommt. Ihr könnt die Fellpflege eures Lieblings ganz einfach in die täglichen Streicheleinheiten miteinbauen, indem ihr jedes Mal, wenn ihr euren Liebling streichelt, ein paar Zotten auseinanderziehen. Achtet aber darauf, dass ihr auch jede Körperstelle erreicht. Oft verzotten sich Fellpartien hinter den Ohren oder auch unter den Achseln. Wenn ihr dieses Ritual von Welpenalter auf übt, wird euer Hund die Fellpflege richtig genießen und im Nu ein wunderschönes Fellkleid haben.
Das Gute an der zotteligen Behaarung ist, dass der Puli fast nicht haart. Er verliert lediglich hin- und wieder einzelne Zotten. Diese können aber ganz bequem aufgesammelt werden.
Gesundheit und Erbkrankheiten
Der Puli ist aufgrund der sehr bodenständigen Zucht eine sehr robuste Rasse und ist bisher vor Erbkrankheiten verschont geblieben. Bei guter Pflege und Gesundheit kann ein Puli durchaus 15 Jahre alt werden. Einige Pulik bekommen Augenprobleme, Patellaluxation oder eine Hüftdysplasie. Diese Gesundheitsprobleme sind allerdings selten.
Interessantes und Wissenswertes
Der Puli ist ein typischer Hund Ungarns, deshalb ist es nicht verwunderlich, dass der zottelige Racker bereits mehrfach auf ungarischen Postwertzeichen zu sehen war. In Ungarn gibt es sogar das Sprichwort: „Ez nem kutya, hanem puli“, was so viel bedeutet, wie „Das ist kein Hund, sondern ein Puli.“ Daran wird deutlich, dass die Ungarn sehr stolz auf ihre Hunderasse sind.
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