Britisch Kurzhaar

Die großen Augen sowie die freundliche und gemütliche Art machen die Britisch Kurzhaar zu einer der beliebtesten Katzenrassen überhaupt. Hier erfahrt ihr alles, was ihr schon immer über die plüschigen Katzen wissen wolltet.

Geschichte und Herkunft der Britisch Kurzhaar

Die Britisch Kurzhaarkatze ist eine der ältesten Katzenrassen der Welt. Schon die Römer brachten ihre Katzen mit auf die britischen Inseln, wo sie sich verbreiteten und an das raue Klima anpassten. Im Jahr 1871 stellten die ersten Züchter ihre Katzen im Londoner Crystal Palace unter dem Namen British Shorthair aus. Da der Zuchtbestand nach den Weltkriegen leider nur noch sehr gering war, kreuzten die Züchter Perserkatzen und nicht registrierte Hauskatzen ein. Dadurch wurde nicht nur die Vielfalt der Rasse vergrößert, sondern auch ihr freundliches Wesen gestärkt. Aufgrund der Kreuzung mit den langhaarigen Persern gibt es auch heute zum Teil langhaarige Kitten. Früher verschenkten Züchter die langhaarigen Katzen, während sie sie heute unter dem Namen „Britisch Langhaar“ (BLH) verkaufen. Die Britisch Kurzhaar (BKH) gibt es in über 300 anerkannten Farbvarianten, wobei die bekanntesten die silver Tabby und die blaue Fellfärbung sind. Diesen speziellen Schlag bezeichnen Kenner auch als British Blue.

Wesen und Charakter

Die Britisch Kurzhaar oder kurz BKH, ist in der Regel eine unkomplizierte und gemütliche Katzenrasse. Die ruhigen Katzen vertragen sich mit jedem und sind nicht besonders anspruchsvoll und sind besonders verschmust. Das macht sie zu perfekten Anfängerkatzen. Sie sind sehr anpassungsfähig und werden sowohl in Familien, als auch in Single-Haushalten sehr glücklich. Die BKH kann zwar einige Zeit alleine verbringen, solltet ihr aber eine längere Zeit aus dem Haus sein, solltet ihr euch eine zweite Katze anschaffen.

Mit Kindern versteht sie sich problemlos, solange sie sie respektvoll behandeln. Die plüschigen Katzen bauen eine starke Bindung zu ihrem Zweibeiner auf und brauchen viele Streicheleinheiten. Sie lassen sich in der Regel jedoch nicht besonders gerne auf den Arm nehmen oder herumtragen. Besonders gegenüber Fremden sind die Katzen zunächst zurückhaltend und brauchen eine Zeit, um mit ihnen warmzuwerden. Den Fellnasen ein Miau zu entlocken ist relativ schwer, da sie eher zu den stillen Katzenrassen zählen. In jungen Jahren sind die Kätzchen verspielt und neugierig, aber nicht nervös oder hektisch. Im höheren Alter verbringen die Samtpfoten ihre Zeit am liebsten liegend in der Sonne oder im Körbchen. 

Aussehen der Britisch Kurzhaar

Je nach Züchter kann das äußere Erscheinungsbild der Britisch Kurzhaar stark variieren. Allgemein gesprochen ist die BKH eine mittelgroße, rundliche Katze mit kurzen und stämmigen Beinen. Sie wirkt nicht plump, sondern kraftvoll und muskulös. Die kleinen, abgerundeten Ohren stehen weit auseinander und die Augen sind besonders groß und rund. Dies verleiht dieser Rasse ihren typischen, niedlichen Gesichtsausdruck. Charakteristisch ist ebenso ihr kurzer und dicker Schwanz, der an der Spitze gerundet ist. Mit etwa zwei Jahren sind die Katzen ausgewachsen, wobei Kater dann sechs bis acht Kilogramm und Katzen etwa vier bis sechs Kilogramm wiegen können.

Die Britisch Kurzhaar hat ein plüschiges, dichtes Fell in über 300 anerkannten Farbvariationen. Die Farben werden dabei in die Kategorien Vollfarben, Bicolor und Point unterteilt. Zu den Vollfarben gehören das beliebte Blau, aber auch Chocolate, Lilac oder Creme sowie Schwarz und Weiß. Die typische Augenfarbe ist Kupfer oder ein leuchtendes Orange, wobei einige Katzen auch grüne oder blaue Augen haben.

Anschaffungskosten

Je nachdem wo ihr euch eine Britisch Kurzhaar Katze holt, zahlt ihr einen anderen Preis. Für ein gesundes Kitten mit Stammbaum von einem seriösen Züchter könnt ihr ab 900 € einrechnen. Der Preis ist davon abhängig, ob ihr eine Liebhaberkatze möchtet oder eine Zuchtkatze. Wer eine Liebhaberkatze kauft, verpflichtet sich im Kaufvertrag meist dazu, die Katze nicht zum Züchten einzusetzen. Es gibt auch ältere BKHs oder Mischlinge im Tierheim, die sich über ein neues Zuhause freuen.

Haltung: Freigänger oder Wohnungskatze?

Die Britisch Kurzhaar ist mit ihrer bequemen und anhänglichen Art eine perfekte Wohnungskatze. Dank ihres ruhigen Charakters werden sie auch in der Wohnung glücklich und genießen hier ihre Streifzüge. Optimal bei reiner Wohnungshaltung wäre ein großer Kratzbaum sowie zahlreiche Schlaf – und Spielmöglichkeiten. Wenn ihr jedoch die Möglichkeit habt, der Katze Auslauf zu bieten, solltet ihr keinesfalls darauf verzichten. An stark befahrenen Straßen eignet sich hierfür auch ein umzäunter Garten oder Balkon. Natürlich könnt ihr die BKH auch als Freigänger halten. Bei den meisten Vertretern der Rasse könnt ihr sicher sein, dass sie freiwillig gerne drinnen bleiben oder sich in der Nähe des Hauses aufhalten.

Wie viel Beschäftigung braucht die Britisch Kurzhaar?

Auch wenn die BKH charakterlich eher gemütlich ist, schätzt sie eine gute Beschäftigung. Als eine der intelligentesten Katzen braucht sie spielerische Förderung, damit sie sich wohlfühlt. Auch wenn es manchmal dauert, bis die Katze mit einem neuen Spielzeug warm wird, ist sie irgendwann in ihrem Spieltrieb kaum noch zu stoppen. Das solltet ihr dann nutzen, da der schöne Stubentiger sonst schnell übergewichtig wird. Besonders gerne beschäftigen sich die BKHs auch mit Artgenossen. Auf der anderen Seite brauchen die sanften Stubentiger ihren persönlichen Rückzugsort und ausgiebige Ruhephasen.

Fellpflege und Fütterung

Obwohl die BKH eine Kurzhaarkatze ist, hat sie ein dichtes Fell mit fülliger Unterwolle. Sie haart verhältnismäßig viel und dementsprechend solltet ihr sie zweimal pro Woche bürsten. Dafür eignet sich zum Beispiel ein Noppenhandschuh. Generell ist das Fell aber nicht besonders anfällig für Verfilzungen und kurzes Kämmen genügt. Während des Fellwechsels ist es ratsam, die Pflege nach Bedarf zu intensivieren. Aufgrund ihrer bequemen Art muss man bei der Britisch Kurzhaar auf eine ausgewogene Ernährung achten. Versucht zu viele Leckerlis zu vermeiden und haltet euch an regelmäßige Fütterungszeiten.

Gesundheit und Erbkrankheiten

Leider kann die Britisch Kurzhaar unter einige Erbkrankheiten leiden. Darunter Herzerkrankungen wie die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM), Nierenkrankheiten wie Polycystic Kidney Disease und Blutkrankheiten wie Hämophilie B.  Es ist wichtig, dass Züchter ihre Tiere auf diese Erkrankungen testen. Das stellt sicher, dass nur gesunde Tiere zur Zucht eingesetzt werden, um das Risiko von betroffenen Tieren zu minimieren. Oft leiden sie auch unter Problemen mit ihren Gelenken. Grund dafür ist kräftiger Körperbau.

Darüber hinaus können Britisch Kurzhaar Katzen auch an anderen Gesundheitsproblemen leiden, wie z. B. Zahnproblemen, Harnwegsinfektionen und Fettleibigkeit. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und eine gesunde Ernährung können dazu beitragen, das Risiko dieser Gesundheitsprobleme zu reduzieren und die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden der Katze zu fördern. Ist die BKH frei von solchen Krankheiten, kann sie ein Alter zwischen 12 und 16 Jahren erreichen.

Interessantes und Wissenswertes

• Manche bezeichnen die blaue BKH auch als Kartäuser oder Chartreux – dies sind jedoch eigene Katzenrassen.
• In Deutschland ist die Rasse besonders wegen der Whiskas Werbung in der Farbe Silber-Tabby sehr beliebt.
• Historiker gehen davon aus, dass der Autor von Alice im Wunderland eine Britische Katze zum Vorbild der Grinsekatze nahm.
• Im Jahr 2011 wurde der BKH Kater Smokey mit dem lautesten Schnurren ins Guinnessbuch der Rekorde aufgenommen.
• Britische Kurzhaarkatzen sind in der Regel nicht sehr wasserscheu und spielen gerne mit einem tropfenden Wasserhahn.

Ihr habt auch eine Britisch Kurzhaar oder wollt euch bald eine zulegen? Erzählt mir in den Kommentaren, was die Samtpfote so besonders macht!

Fazit

Die Britisch Kurzhaar hat sich aufgrund ihrer charmanten Persönlichkeit und ihres einzigartigen Aussehens zu einer äußerst beliebten Katzenrasse entwickelt. Ihre sanfte und liebevolle Natur macht sie zu einem wunderbaren Begleiter für Menschen aller Altersgruppen. Die Tatsache, dass sie auch in Wohnungen gut zurechtkommen, hat ihre Beliebtheit weiter gesteigert. Wenn Sie nach einer Katze suchen, die sowohl schön als auch anhänglich ist, ist die Britisch Kurzhaar definitiv eine Rasse, die Sie in Betracht ziehen sollten.

Häufig gestellte Fragen

Sind Britisch Kurzhaar Katzen anfällig für bestimmte Krankheiten?

Die Britisch Kurzhaar Katzen sind im Allgemeinen nicht anfällig für bestimmte Krankheiten. Es gibt keine spezifischen Gesundheitsprobleme, die bei dieser Rasse übermäßig häufig auftreten. Dennoch gibt es einige Krankheiten, die bei Katzen im Allgemeinen auftreten können und auch bei Britisch Kurzhaar Katzen vorkommen können. Hier sind einige Beispiele:

• Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM): Dies ist eine Erkrankung, bei der die Herzmuskulatur verdickt ist und das Herz nicht richtig funktioniert. HCM kann bei Katzen aller Rassen auftreten, einschließlich der Britisch Kurzhaar[2].
• Feline infektiöse Peritonitis (FIP): FIP ist eine virale Erkrankung, die das Immunsystem der Katze beeinträchtigt. Es kann bei Katzen aller Rassen auftreten, einschließlich der Britisch Kurzhaar.
• Polyzystische Nierenerkrankung (PKD): PKD ist eine genetische Erkrankung, bei der sich Zysten in den Nieren bilden. Es kann bei Katzen aller Rassen auftreten, einschließlich der Britisch Kurzhaar.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Britisch Kurzhaar Katzen diese Krankheiten entwickeln. Seriöse Züchter bemühen sich, gesunde Tiere zu züchten und testen ihre Zuchttiere auf genetische Krankheiten. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und eine gesunde Lebensweise können dazu beitragen, das Risiko von Krankheiten bei Britisch Kurzhaar Katzen zu minimieren.

Benötigen Britisch Kurzhaar Katzen viel Bewegung?

Britisch Kurzhaar Katzen sind im Allgemeinen nicht besonders aktiv und benötigen daher nicht so viel Bewegung wie einige andere Katzenrassen. Sie sind bekannt für ihre entspannte und gelassene Natur. Dennoch ist es wichtig, dass sie regelmäßige Bewegung und geistige Anregung erhalten, um gesund und glücklich zu bleiben

Sind Britisch Kurzhaar Katzen für Allergiker geeignet?

Britisch Kurzhaar Katzen sind nicht unbedingt für Allergiker geeignet. Die Allergie gegen Katzen betrifft nicht nur das Katzenhaar, sondern auch Enzyme im Speichel, Analsekret und Talg der Katze. Obwohl Britisch Kurzhaar Katzen weniger haaren als einige andere Rassen, können sie dennoch allergische Reaktionen bei Allergikern auslösen. Die Freisetzung von Allergenen kann von Tier zu Tier variieren und bei einigen Britisch Kurzhaar Katzen sogar um das 100-fache größer sein. Es gibt keine spezifische Katzenrasse, die als hypoallergen gilt oder garantiert keine allergischen Reaktionen hervorruft. Wenn jemand allergisch auf Katzen reagiert, ist es ratsam, vor der Anschaffung einer Katze einen Allergietest durchzuführen, um festzustellen, ob eine allergische Reaktion auftritt.

Wie alt werden Britisch Kurzhaar Katzen?

Britisch Kurzhaar Katzen haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 12 bis 16 Jahren. Es gibt jedoch Berichte von einigen Britisch Kurzhaar Katzen, die bis zu 18 Jahre alt geworden sind. Die individuelle Lebensdauer einer Katze hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich ihrer genetischen Veranlagung, ihrer Lebensweise, ihrer Ernährung und ihrer Gesundheitsversorgung. Es ist wichtig, dass Britisch Kurzhaar Katzen eine angemessene tierärztliche Versorgung erhalten, einschließlich regelmäßiger Gesundheitsuntersuchungen und Impfungen, um ihre Lebenserwartung zu maximieren.

Sind Britisch Kurzhaar Katzen leicht zu trainieren?

Britisch Kurzhaar Katzen gelten als eher entspannte und gelassene Katzen. In Bezug auf das Training sind sie möglicherweise nicht so leicht zu trainieren wie einige andere Katzenrassen, da sie oft ihren eigenen Kopf haben und nicht immer auf Befehle reagieren. Es ist jedoch möglich, Britisch Kurzhaar Katzen einige grundlegende Befehle beizubringen und sie für bestimmte Verhaltensweisen zu trainieren, wenn der Halter die Zeit und Geduld aufbringt.

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