Der Hund atmet schwer
Atembeschwerden beim VierbeinerWenn der eigene Hund röchelt, sicht- und hörbar schlecht Luft bekommt und schwer atmet, ist das für den Besitzer oft beängstigend. Was ist, wenn ein Hund komisch atmet? Hinter den Atembeschwerden können viele Ursachen stecken. Nicht alle sind so schlimm, wie der Halter oft befürchtet. Wir verraten euch, woher das schwere Atmen kommen kann, was dem Vierbeiner hilft und wann ihr zum Tierarzt müsst.
Warum kriegt mein Hund schwer Luft? Das kann verschiedene Gründe haben. Neben ernsthaften Erkrankungen können auch harmlose Gründe die Ursache sein. Wie erkenne ich Atemprobleme beim Hund? Neben ungewöhnlich tiefem und schnellem Luftholen können auch Atemgeräusche, Husten und blasse Schleimhäute Anzeichen dafür sein, dass euer Hund schlecht Luft bekommt.
Hund atmet schwer? Harmlose Ursachen
Bevor ihr vom Schlimmsten ausgeht, zeigen wir euch, welche harmlosen Ursachen Atemprobleme beim Hund verursachen können.
Hitze
Bei hohen Temperaturen regulieren Hunde ihre Körpertemperatur durch die Atmung. Denn anders als wir Menschen besitzen sie nur wenige Schweißdrüsen. Sie können sich also nicht durch Schwitzen abkühlen. Das kompensieren sie mit Hecheln. Ist es sehr warm, kann sich diese schnelle Atmung für Laien durchaus beängstigend anhören.
Erschöpfung
Wer kennt es nicht: Nach schnellem Laufen oder dem Steigen vieler Treppen erhöht sich die Herz- und Atemfrequenz. Sprichwörtlich kommen wir Menschen „aus der Puste“. Genau das Gleiche passiert mit eurem Hund, wenn er sich anstrengt. Egal, ob ausgiebiges Spielen, ausgedehnte Schwimmrunden oder schnelleres Joggen: Nach Anstrengungen muss auch der Vierbeiner erst einmal tief Luft holen. Das liegt daran, dass der Körper nun vermehrt Sauerstoff benötigt.
Lebhafte Träume
Viele Hunde neigen zu intensiven Träumen. Wenn der Vierbeiner also während des Schlafens zuckt, winselt oder bellt, mit den Beinen strampelt und schwer atmet, könnt ihr beruhigt sein: Mit Sicherheit träumt er nur von der letzten Runde durch den Wald oder einem lebhaften Ballspiel mit euch!
Stress oder Angst
Ist der Hund ständig stressigen und beängstigenden Situationen ausgesetzt, hechelt er oft vermehrt. Langanhaltender Stress, Einsamkeit oder eine mangelhafte Sozialisierung können die Atmung negativ beeinflussen.
Anzeichen für einen gestressten, ängstlichen Hund sind vor allem übermäßiges Meideverhalten, ein gesenkter Kopf und Schwanz, sichtbare Unruhe und Zittern. Mit viel Einfühlungsvermögen und Geduld kann man dem Vierbeiner helfen, für ihn schwierige Situationen besser auszuhalten. Druck, Gewalt und zu häufiges Alleinlassen sollten hingegen unbedingt vermieden werden!
Übergewicht
Eigentlich ist Übergewicht keineswegs harmlos. Wieso es dennoch bei den harmlosen Ursachen aufgeführt wird? Oft kann man es mit ein bisschen Disziplin leicht in den Griff bekommen. Eine ernsthafte Lungenerkrankung stellt es nicht dar.
Durch zu viel Gewicht ist jede Bewegung für den Hund viel anstrengender als gewöhnlich. Hinzu kommt, dass Fettgewebe auf die Lunge drückt und deren Funktion beeinträchtigt.
Hund atmet schwer: Symptome einer Erkrankung
Neben den harmlosen Gründen für Atembeschwerden können leider auch schwere Erkrankungen die Ursache sein. Die häufigsten haben wir hier für euch aufgelistet. Beim Verdacht einer Erkrankung des Hundes muss möglichst sofort ein Tierarzt aufgesucht werden!
Bronchitis
Nicht nur wir Menschen leiden hin und wieder an einer Entzündung oder Infektion der Atemwege. Auch unsere treuen Begleiter können davon betroffen sein. Ursache für die Atemwegserkrankung sind meist Bakterien und Viren. Aber auch Parasiten wie Zecken und Flöhe können eine Bronchitis verursachen. Atmet der Hund regelmäßig Dämpfe wie von Deo, Lack oder Farben ein, kann auch die Luftröhre und Lunge reizen.
Die Symptome sind ein rasselnder Atem, Schlappheit, Winseln und übermäßige Müdigkeit. Manche Tiere müssen zudem würgen oder sogar erbrechen.
Beim Verdacht auf eine Bronchitis muss der Hund unbedingt einem Tiermediziner vorgestellt werden. Verschleppt sich die Krankheit, kann sie chronisch werden!
Allergien
Allergien führen nicht nur zu Juckreiz und Haarausfall. Sie können zudem Atemnot verursachen. Ist der Vierbeiner fit und munter, leidet aber dennoch regelmäßig unter Atembeschwerden und schwerem Atem? Dann kann eine Ausschlussdiät helfen. Auch Dinge, die mit dem Hund in Berührung kommen, sollten in Augenschein genommen werden. Einige Vierbeiner reagieren sehr sensibel auf Weichspüler oder stark parfümierte Putzmittel. Auch Pollen können zu Atembeschwerden führen.
Auf Zigarettenrauch reagieren besonders viele Hunde sensibel. Wer einen Hund hält, sollte also unbedingt nach draußen gehen zum Rauchen!
Anzeichen für eine Allergie können neben dem schweren Atmen auch Durchfall, Erbrechen, Ausschläge und/oder häufiges Niesen und eine laufende Nase sein.
Asthma
Asthma bei Hunden wird häufig durch Allergien ausgelöst. Vor allem Allergene, die sich in der Luft befinden, können einen akuten Asthmaanfall auslösen. Dazu gehören neben stark riechenden Reinigungsmitteln auch Pollen und Gräser, Zigarettenrauch, Hausstaubmilben oder in der Luft befindliche Schimmelsporen. Aber auch große Wärme oder übermäßige Anstrengung kann einen solchen Anfall verursachen.
Bei einem Asthmaanfall schwellen die Atemwege zu, so dass Luftholen nur schwer möglich ist. Da es im schlimmsten Fall zum Tod des Tieres kommen kann, muss beim geringsten Verdacht auf die Erkrankung ein Tierarzt aufgesucht werden!
Hinweise, dass euer Hund an Asthma leiden könnte, sind neben der erschwerten Atmung Husten und starkes Hecheln, blasse Schleimhäute an den Lefzen und sehr helles Zahnfleisch, ein erhöhter Puls und auffällig unruhiges Verhalten.
Brachycephales Syndrom
Diese genetisch bedingte Atmungsstörung betrifft vor allem Hunde, die rassetypisch eine kurze Schnauze haben. Möpse, Bulldoggen und Boxer sind also besonders häufig betroffen. Hier liegt die fehlerhafte Atmung in der Tatsache begründet, dass die Nasenlöcher zu dicht beieinander liegen beziehungsweise zu eng sind. Entspanntes Luftholen mit geschlossenem Maul ist also gar nicht möglich.
Bei gravierenden Problemen kann ein operativer Eingriff Abhilfe schaffen. Bei diesem werden die Nasenlöcher geweitet.
Herzinsuffizienz
Bei Herzproblemen werden die Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Daher muss der Hund schneller und öfter atmen, um dies auszugleichen.
Neben der erschwerten Atmung gibt es oft noch weitere Anzeichen wie blasse Schleimhäute, ein aufgeblähter Bauch, Antriebslosigkeit und schnelle Erschöpfung bei körperlicher Anstrengung. Ein Besuch beim Tierarzt ist Pflicht: Mit den passenden Medikamenten geht es eurem Vierbeiner oft schnell wieder besser.
Blutarmut
Blutarmut kann durch Unfälle, Kämpfe mit Artgenossen oder Operationen verursacht werden. Zudem kann sie als Folge anderer Erkrankungen entstehen. Wie bei Herzproblemen muss der Hund auch hier durch eine veränderte Atmung den Sauerstoffmangel auszugleichen.
Weitere Symptome sind Schlappheit, verminderter Appetit, blasse Schleimhäute und Antriebslosigkeit. Ein Tierarztbesuch hilft, die Ursache für die Blutarmut herauszufinden und sie medikamentös zu behandeln.
Atemwegserkrankungen
Erkrankungen der Atemwege umfassen ein breites Spektrum. Oft gibt es noch weitere Anzeichen dafür, dass euer Hund nicht gesund ist.
So kann eine Lungenentzündung ursächlich sein für die Atemprobleme. Wie macht sich eine Lungenentzündung beim Hund bemerkbar? Bei einer Entzündung der Lunge ist der Hund schlapp und antriebslos. Anhaltendes Husten und eine laufende Nase können die Erkrankung begleiten. Viele Hunde leiden außerdem an Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust und haben Fieber. Damit die Lungenentzündung nicht chronisch wird, solltet ihr bei den ersten Anzeichen schnell mit ihm zum Tierarzt gehen. Sonst drohen Folgeschäden durch irreparable Schädigungen des lebenswichtigen Organs.
Eine weitere Erkrankung ist die Kehlkopflähmung. Sie verhindert, dass der Kehlkopf sich beim Luft holen öffnet, was das Atmen immens erschwert.
Bei einer Entzündung der Nasenschleimhäute verengen sich diese, der Luftstrom in den Körper wird gestört.
Lungenkrebs/Tumore
Oft streut der Krebs von anderen Herden aus in die Lunge. Gerade Hunde von Rauchern können aber auch durch den Zigarettenrauch an Lungenkrebs erkranken. Ob und wie lange der Hund mit dem Geschwür leben kann, ist unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab. Neben dem Allgemeinzustand des Hundes und der Wachstumsgeschwindigkeit des Tumors hängt viel davon ab, den Krebs frühzeitig zu erkennen. Auch deshalb ist es so wichtig, den Vierbeiner regelmäßig beim Arzt durchchecken zu lassen.
Wasser in der Lunge
Befindet sich Wasser in der Lunge, wird die Funktion des Organs stark beeinträchtigt. Das kann an einer Herzerkrankung liegen, aber auch andere Ursachen haben. Wie merkt man ob ein Hund Wasser in der Lunge hat? Anzeichen sind, dass der Hund schwer atmet, hustet und unruhig ist. Oft kann der Besitzer einen erhöhten Puls feststellen.
Das sogenannte Lungenödem muss ärztlich behandelt werden. Geht der Besitzer nicht zum Tierarzt, kann das die Lebenserwartung seines vierbeinigen Begleiters drastisch verkürzen.
Was tun, wenn der Hund schwer atmet?
Wie hört sich Atemnot beim Hund an? In den meisten Fällen röchelt das Tier oder atmet lauter als gewöhnlich. Dabei versucht er oft, durch das offene Maul zu atmen. Husten und Atemgeräusche können eine Atemnot ebenfalls begleiten. Viele Halter werden dann panisch, da sich bei Atemnot ein Gefühl der Ohnmacht einstellt. Doch es gibt ein paar Dinge, mit denen ihr euren Vierbeiner helfen könnt.
Bei starken Beschwerden solltet ihr zudem stets den Tierarzt anrufen. Wenn ihr alle Symptome genau beschreibt, kann dieser euch sagen, was zu tun ist.
Hat euer Hund nur leichte Atemprobleme kann warme und feuchte Luft Wunder bewirken – ähnlich dem Inhalieren bei uns Menschen. Beispielsweise kann das passieren, wenn die Luft im Winter in der Wohnung durch die Heizung zu trocken ist. Der Hund kann ins Badezimmer gebracht werden. Dort lasst ihr bei geschlossenen Fenstern und Türen die Dusche für kurze Zeit laufen. Der Hund sollte dennoch nicht zu lange im Bad bleiben, da er auch überhitzen kann. Ihr seit euch nicht sicher ob es an der trockenen Luft liegt, dann solltet ihr besser den Tierarzt aufsuchen und mit ihm die weitere Vorgehensweise abklären.
Was kann ich tun, damit mein Hund besser Luft bekommt?
Zunächst einmal heißt es, Ruhe zu bewahren. Das ist schwierig – doch wenn ihr panisch werdet, überträgt sich das auf den Hund. Dieser wird dann noch schwerer atmen, da Stress die Atmung stark beeinflusst. Stellt zunächst sicher, dass sich keine Fremdkörper im Maul oder Luftröhre des Tieres befinden – daran erstickt es ansonsten im schlimmsten Fall. Dazu öffnet ihr das Maul eures Hundes und kontrolliert den Rachen und Hals. Dreht euren Hund ins Licht oder benutzt eine Taschenlampe, um sicherzugehen, dass ihr genügend Licht habt.
Zieht die Zunge so weit wie möglich raus, damit diese nicht eure Sicht blockiert.
Seid dabei vorsichtig, denn euer Hund kann aufgrund der Panik auch zuschnappen.
Habt ihr das Objekt entdeckt, solltet ihr versuchen, mit einem stumpfen Gegenstand oder einer Zange herauszuholen. Bekommt ihr das nicht hin, bitte direkt zum Tierarzt.
Was tun wenn der Fremdkörper nicht sichtbar ist?
Wenn ihr den Fremdkörper nicht sehen könnt, kann es sein, dass dieser bereits in der Luftröhre ist. Das merkt ihr, wenn sich der Brustkorb des Hundes hebt und senkt. Das ist nicht immer sichtbar, daher solltet ihr eure Hände auf den Brustkorb legen und die Bewegung ertasten.
Könnt ihr noch erkennen, ob der Hund atmet, könnt ihr den Fremdkörper lockern und herausschütteln. Schlagt dazu mit flachen Handballen etwa fünfmal auf die Schulterblätter eures Hundes. Anschließend hebt ihr in an, damit der Fremdkörper herausfällt. Ist euer Hund klein, könnt ihr ihn an den Hinterbeinen packen und diese hochheben. Bei großen Hunden müsst ihr hinter den Brustkorb greifen. Schüttelt anschließend vorsichtig, bis das Objekt herausfällt.
Falls ihr aber keine Atmung feststellen könnt, müsst ihr den Heimlich-Griff anwenden.
Heimlich-Griff beim Hund
Zuerst lockert ihr wieder das Objekt durch Hauen auf die Schulterblätter. Anschließend legt ihr euren Hund auf die rechte Körperseite. Legt dann eure Hand mit dem Ballen unter das Brustbein oder dem Rippenbogen und drückt dann ruckartig etwa fünfmal. Der Fremdkörper sollte dann allmählich sichtbar werden. Falls nicht, hebt den Hund an und versucht es herauszuschütteln. Ist der Fremdkörper immer noch nicht sichtbar, wiederholt das Vorgehen.
Wenn kein Fremdkörper zu finden ist, muss ein Sauerstoffmangel ausgeschlossen werden.
Wie erkenne ich Sauerstoffmangel beim Hund?
Eine Betrachtung des Zahnfleisches und der Lefzen gibt Aufschluss. Sind die Schleimhäute blass oder bläulich verfärbt, kann Sauerstoffmangel vorliegen. Dann heißt es schleunigst zum Tierarzt. Legt euren Hund erneut auf die rechte Seite, zieht seine Zunge raus, damit er besser atmen kann und legt ein Kissen unter das Becken. Dann solltet ihr euren Tierarzt informieren und auf dem schnellsten Wege zur Praxis. Wichtig ist dabei dennoch, dass ihr den Hund sicher transportiert und er euch nicht aufgrund von möglicher Panik ausbüxt.
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