18.02.2022

HCM Katze

Symptome und Behandlung

HCM der Katze ist eine Diagnose, die dem Halter schwer zusetzen kann. Schließlich ist eine Herzmuskelerkrankung eine ernstzunehmende Gefahr. Doch je früher die Diagnose gestellt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Katze ein unbeschwertes Leben führen kann.

Katze HCM – was bedeutet das?

Die Hypertrophe Kardiomyopathie (kurz HCM) ist die häufigste Herzerkrankung, die es unter Katzen gibt.

Aufgrund verschiedener Ursachen nimmt das Herz an Masse zu, da der Herzmuskel (genauer gesprochen, die Herzwand) verdickt. Die Dickenzunahme kann geringfügig oder stark gestaltet sein.

Die Folge der wachsenden Muskulatur ist die parallel dazu verlaufene Verkleinerung des Herzkammer-Innenraums. Diese führt dazu, dass das Fassungsvermögen sinkt, wodurch zu wenig Blut durch den Körper transportiert wird und sich die restliche Menge im Lungenkreislauf staut. Durch den Blutrückstau können lebensbedrohliche Blutgerinnsel und Wasseransammlungen im Brustbereich entstehen.

Im Rahmen der verminderten Herzleistung fällt der Blutdruck ab, was der Körper mit einer erhöhten Herzfrequenz in Teilen kompensiert. Die hohe Herzrate regt weitere Gewebeveränderungen im Muskel an, wodurch sich das Herzvolumen weiter reduziert.

Das sind die beeinträchtigten Körperfunktionen im Überblick:

  • Mitralklappeninsuffizienz (führt zum Rückfluss des Blutes beim Pumpvorgang)
  • Die Muskulatur der linken Herzkammer ist verdickt
  • Der Herzmuskel versteift
  • Verminderte Auswurfleistung und damit einhergehend der verminderte Blut- und Sauerstofftransport
  • Das Herzvolumen der linken Herzkammer sinkt
  • Vorkammervergrößerung als eine Art Ausgleichs- oder Pufferfunktion
  • Wasseransammlungen im Rumpf, Blutgerinnsel und Embolie

HCM Katze Symptome – so sehen sie aus

Ob und welche Symptome die Katze bei der HCM zeigt, hängt mit dem Schweregrad zusammen:

Beginnende HCM: In einem frühen Krankheitsstadium ist die HCM von außen meist nicht zu erkennen. Häufig wird die Erkrankung durch das Feststellen verdächtiger Herzgeräusche zufällig entdeckt. Sicherheit bringt jedoch nur die Diagnose via Ultraschall. Falls eure Katze einer Risikogruppe angehört, sind jährliche Vorsorgeuntersuchungen deshalb zu empfehlen.

Spätstadium: Die folgenden Anzeichen deuten darauf hin, dass die Herzmuskelerkrankung bereits vorangeschritten ist:

  • Hecheln und Maulatmung als Ausdruck von akuter Atemnot
  • erhöhte Herzfrequenz
  • Bewusstlosigkeit
  • Leistungsminderung
  • Appetitlosigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Husten (selten)
  • Schockzustand
  • Schmerzen
  • Lähmungserscheinungen
  • farbliche Veränderungen der Mundschleimhaut

Die Vielfalt der Symptome hat mit den sekundären Ursachen zu tun. Die Katze kann von einzelnen oder mehreren der gelisteten Folgeerkrankungen betroffen sein:

  • Lungenödem
  • Thoraxerguss
  • Herzschwäche
  • Aortenthrombose
  • Herzrhythmusstörungen

Die Schwere der Symptome ist nicht bei jeder Katze gleich stark ausgeprägt. Die folgenden Aspekte können einen milden Verlauf begünstigen:

  1. Frühdiagnostik
  2. guter Allgemeinzustand
  3. eine bezüglich der Medikamente hohe Wirkstoffreaktion

HCM Katze – wie entsteht sie?

Die Herzerkrankung kann auf unterschiedliche Weise zustande kommen:

Die primäre HCM: Bei der primären HCM handelt es sich um eine Genmutation, die theoretisch jede Katze betreffen kann. Allerdings haben einige Rassen (American Shorthair, British Kurzhaar, Burmese, Maine Coon, Norwegische Waldkatze, Perser, Ragdoll, Scottish Fold, Sphynx, Türkische Van) erwiesenermaßen eine Prädisposition. Die Tatsache, dass es sich um eine genetische Veranlagung handelt, sorgt dafür, dass eine betroffene Katze auch in jungen Jahren schon daran erkranken kann. Übrigens: Die Männchen haben ein verfrühtes Erkrankungsrisiko.

Die sekundäre HCM: Bei der sekundären HCM gibt es eine Grunderkrankung, auf die die Veränderung am Herzen zurückzuführen ist. Folgende Krankheiten können die Verdickung des Herzmuskels begünstigen:

  • Bluthochdruck
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Niereninsuffizienz

Die sekundäre HCM ist eine Erkrankung, die häufig ältere Katzen betrifft. Neben Vorerkrankungen können auch äußere Einflüsse an der Ausprägung der Kardiomyopathie beteiligt sein.

HCM Katze Endstadium

Während Katzen mit HCM in der Frühphase häufig keine Symptome zeigen, bilden sich in der Spätphase körperliche Begleiterscheinungen heraus.

Das hängt damit zusammen, dass der Herzmuskel das Blut nicht mehr in der ausreichenden Menge aufnehmen und in den Organismus pumpen kann. Dadurch sammelt sich unter anderem Wasser in der Brusthöhle und in den Lungen an.

Spätestens ab dem Zeitpunkt, ab dem ihr körperliche Veränderungen an eurer Katze bemerkt (Beispiel: Schwindel oder Atemnot), solltet ihr einen Tierarzt (Fachrichtung: Kardiologie) konsultieren. Wenn sich der Verdacht auf HCM bestätigt, wird die Behandlung eingeleitet, mit deren Hilfe die Katze in diesem späten Stadium noch ein weiteres Jahr (Richtwert) leben kann.

Katze HCM Lebenserwartung

Die Hypertrophe Kardiomyopathie kann sowohl mild verlaufen als auch tödlich sein. Entscheidend ist die Früherkennung und der medikamentöse Eingriff in den Prozess.

Da eine an HCM erkrankte Katze im Frühstadium häufig keine Symptome zeigt, ist die Krankheit nur im Wege regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen zu erkennen. Für Senioren ist der jährliche Herzultraschall deshalb sehr zu empfehlen. Bei einer Früherkennung ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Katze ein langes und beschwerdefreies Leben führen kann. Vorausgesetzt, ihre Gewohnheiten werden an die Diagnose angepasst (salzfreie Nahrung, keine körperlichen Hochleistungen, Stressreduktion) und sie wird mit den entsprechenden Medikamenten therapiert.

Bei einem schweren Verlauf sieht die Prognose leider schlechter aus, da es zu einer beeinträchtigten Lungenfunktion und tödlichen Blutgerinnseln kommen kann.

Die genaue Lebenserwartung ist vom Einzelfall abhängig und vor allem davon, wie die jeweilige Katze auf die Herzmedikamente reagiert.

HCM Katze Prävention

Da die HCM genetisch bedingt sein kann, gibt es keinen zuverlässigen Schutz. Um den Krankheitsverlauf abzumildern, könnt ihr jedoch die folgenden Dinge tun:

  1. Lasst das Herz eurer Katze, falls sie zu einer rassespezifischen Risikogruppe zählt, jährlich kontrollieren. Auch bei älteren Katzen, die nicht zu den vorbelasteten Rassen zählen, ist der Herzultraschall empfehlenswert.
  2. Achtet beim Kauf darauf, dass der Züchter die Elterntiere kardiologisch untersuchen lässt. Es ist wichtig, dass er die Zuchttiere dementsprechend selektiert.
  3. Da HCM im Zusammenhang mit verschiedenen Grunderkrankungen entstehen kann, solltet ihr darauf hinwirken, dass sich eine derartige Vorerkrankung nicht entwickeln kann. Die Gesunderhaltung der Katze sollte also stets auf eurer Prioritätenliste stehen (Beispiel: Hochwertiges Futter zum Nierenschutz, ausreichend Bewegung, wenig Stress).
  4. Um sicherzustellen, dass eure Katze kein Wasser in den Lungen hat, könnt ihr ihre Atemzüge zählen. Eine Atemfrequenz von 40 bis 45 Atemzüge pro Minute ist normal, während eine erhöhte Anzahl das erste Anzeichen einer Erkrankung (nicht zwangsläufig der Hypertrophen Kardiomyopathie) ist.

 

Leidet eure Katze auch an HCM? Schreibt uns eure Erfahrungen gerne in die Kommentare.

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Alle Kommentare (1)

Anna
30.08.2022 17:39 Uhr

Also bei meiner Kardiologin gilt eine Ruheatemfrequenz von bis zu 30 als normal. Sollte sie dauerhaft darüber liegen, ist das schon bedenklich. Ruheatemfrequenz bedeutet, wenn die Katze wirklich zur Ruhe gekommen ist und entspannt liegt und atmet.

Rebecca
14.12.2022 17:52 Uhr

Kañ ich so bestätigen. Ab einer Frequenz von 40 sollte man definitiv zum Tierarzt.

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