Euer Haustier wieder abgeben
Gute und schlechte GründeSofern nicht von vornherein vereinbart wurde, dass ihr ein Tier nur für einen bestimmten (und kurzen) Zeitraum übernehmt, beispielsweise als Pflegestelle, handelt es sich um eine Entscheidung fürs Leben; zumindest für das ganze Leben des Haustiers. Die Beziehung zwischen Mensch und Tier lässt sich daher vergleichen mit einer Paarbeziehung. Geplant ist sie für immer, doch das Leben kann einen unerwarteten Strich durch diese Rechnung machen. Es kann somit durchaus gute Gründe geben, in denen es euch als einzige Alternative erscheint, euren Vierbeiner abzugeben.
Doch es gibt auch viele Situationen, in denen Menschen ihre Haustiere vorschnell abgeben. Das bedeutet nicht nur eine Verletzung der Verantwortung, die ihr mit deren Anschaffung übernommen habt, sondern unter Umständen auch eine große Belastung für das Tier, vielleicht sogar ein regelrechtes Trauma. Es ist deshalb wichtig, zwischen guten und schlechten Gründen abzuwägen, denn ein Haustier abzugeben, sollte niemals eine einfache Entscheidung sein. Hier erfahrt ihr, was ihr dabei bedenken müsst.
Warum diese Trennung sehr, sehr gut überdacht sein sollte
Es gibt Tiere, die binden sich enger an ihre Halter und es gibt Tiere, bei denen ist diese Bindung weniger stark ausgeprägt. Das hängt vor allem von der Tierart ab, aber auch vom individuellen Charakter des jeweiligen Vierbeiners. Dementsprechend leidet es mehr oder weniger stark unter einem Wechsel des Besitzers. Hunde sind ein klassisches Beispiel für Tiere, die sehr enge soziale Bindungen zu Menschen sowie zu anderen Tieren aufbauen. Sie leiden daher stark darunter, wenn sie abgegeben werden. Schlimmstenfalls rutschen sie sogar in eine Depression oder entwickeln starke Trennungsängste. Auch betrauern sie den Verlust oft stark und über eine lange Zeit hinweg. Das kann mehrere Wochen, Monate oder sogar Jahre dauern. Vor allem bei Hunden ist ein Halterwechsel deshalb stets die letzte Option und keine leichtfertige Entscheidung.
Aber auch viele andere Tierarten wie Katzen, Pferde oder sogar Kaninchen können eine starke Bindung zu ihrem Menschen aufbauen. Wenn ihr ein solches Tier besitzt, wisst ihr das aus eigener Erfahrung. Auch für sie kann der Wechsel ihres Zuhauses daher eine große Belastung sein. Und selbst, wenn die Beziehung zum Besitzer nicht allzu intensiv ist, bedeutet das Abgeben des Tieres große Veränderungen in seinem Umfeld – und damit großen Stress. Manche Tiere, vor allem Kleintiere, leiden schon unter dem Transport so stark, dass sie dadurch krank werden oder sogar sterben können. Auch lauern dabei einige Gefahren für das Tier, die es abzuwägen gilt. In jedem Fall braucht die Umgewöhnung Zeit und sollte daher gut durchdacht sein. Es handelt sich schließlich um ein Lebewesen mit Gefühlen wie Liebe, Angst oder Trauer. Genau deshalb muss eine Trennung die letzte anstatt die erste Option sein.
Gute Gründe für eine Trennung vom Haustier
Fakt ist also: Ein Haustier solltet ihr niemals aus Lust und Laune abgeben. Im Normalfall habt ihr zudem selbst eine enge Bindung zu eurem vierbeinigen Freund aufgebaut und leidet daher ebenfalls unter einer solchen Entscheidung. Trotzdem gibt es Situationen, in denen sie eine Überlegung wert ist. Das gilt immer dann, wenn sie tatsächlich für euer Tier und vielleicht auch für euch selbst die beste Lösung wäre. Aber auch Alternativen gilt es abzuwägen, denn nicht immer muss die Trennung gleich endgültig sein. Hier daher eine Liste von guten Gründen, um ein Haustier (zumindest zeitweise) in andere Hände zu geben.
Unabwendbare medizinische Sachverhalte
Ein häufiger Grund, weshalb ein Haustier sein Zuhause verlassen muss, ist eine Krankheit oder sogar der Tod des Besitzers. Bestenfalls habt ihr daher schon im Voraus für einen solchen Fall vorgesorgt und beispielsweise mit der Familie abgeklärt, wer sich um euer Haustier kümmert, falls euch etwas zustößt. Die optimale Lösung ist also, bei einer schweren Krankheit, nach einem Unfall oder eben im Todesfall das Haustier zumindest zu Personen zu geben, die es bereits kennt oder wo es vielleicht öfters in Urlaubsbetreuung war. Dann kommt zur Trauer über den Verlust der gewohnten Heimat zumindest weniger Stress durch Neues und Unbekanntes hinzu. Zudem habt ihr so trotz Krankheit die Möglichkeit, das Tier hin und wieder zu besuchen – oder wenigstens zu überprüfen, dass es dem Vierbeiner gut geht.
Leider ist das aber nicht in allen Fällen möglich, weil die Familienmitglieder vielleicht durch ihren Beruf keine Zeit oder nicht ausreichend finanzielle Mittel für die Tierhaltung haben, um nur zwei von vielen Beispielen zu nennen. Solltet ihr aus gesundheitlichen Gründen dann nicht in der Lage sein, euer Tier weiterhin artgerecht zu versorgen, kann die Abgabe für beide Seiten die beste Lösung sein. Das ist aber nur sinnvoll, wenn eure Situation längerfristig anhalten wird, vielleicht sogar keine Aussicht auf eine Verbesserung eures Gesundheitszustandes oder auf eine Heilung besteht. Ansonsten sind Übergangslösungen die bessere Option, bis ihr euch gesund genug fühlt, um das Haustier wieder selbst zu versorgen. Solche Übergangslösungen können in den eigenen vier Wänden stattfinden, sprich das Tier bleibt bei euch, aber es kommt zum Beispiel zweimal täglich ein Gassiservice. Oder die Zwischenlösung findet extern statt, wenn das Tier vielleicht zeitweise auf eine Pflegestelle oder in die Betreuung bei Freunden kommt, bis es euch besser geht. Ihr seht: Bevor ihr das Tier endgültig abgebt, gibt es oft andere und für beide Seiten weniger belastende Lösungen.
Schwierig wird die Situation bei der Allergie eines Familienmitglieds gegen das Haustier. Häufiger tritt eine Tierhaarallergie bei Kindern auf aber auch Erwachsene können damit noch Probleme bekommen. Bei einigen Tieren wie Kaninchen gibt es eventuell die Option, dass diese nach draußen umziehen, vielleicht auf den Balkon oder in den Garten, sodass die Belastung für den Allergiker geringer ist. Reicht das nicht aus oder ist nicht möglich, beispielsweise bei der Hundehaltung, können verschiedene Methoden und Mittel ausprobiert werden, um die Allergie abzumildern. Die Rücksprache mit einem Facharzt empfiehlt sich daher. Nur, wenn die Folgen der Haustierallergie zu gravierend werden und die anderen Lösungen nicht machbar sind oder nicht ausreichen, kann ebenfalls die Abgabe des Tieres die letztmögliche und in dem Fall auch beste Option sein. Dann aber gilt: Stellt sicher, dass das Tier ein schönes neues Zuhause findet, in dem es ihm gut geht, anstatt es ins Tierheim zu bringen oder, schlimmer noch, es einfach auszusetzen. Denn für solche verantwortungslosen Verhaltensweisen gibt es keine guten Gründe!
Wirkliche finanzielle Probleme
Mit den finanziellen Mitteln ist ein wichtiges Stichwort gefallen. Die Tierhaltung bedeutet schließlich gewisse Kosten. Dazu gehören jene für das Futter, für den Tierarzt, für Haftpflichtversicherungen und eventuelle Steuern wie die Hundesteuer. Aber auch das Zubehör wie der Stall, das Körbchen, der Sattel oder weitere Anschaffungen je nach Haustier sind alles andere als billig und spätestens, falls das Tier mal schwerer erkrankt oder eine Operation braucht, droht eine hohe Rechnung. All das sollte euch natürlich bewusst sein, bevor ihr euch ein Haustier anschafft. Es ist deshalb wichtig, alle fixen und variablen Kosten vorab zu kalkulieren und zu überprüfen, ob ihr euch diese leisten könnt. Falls ihr keine ausreichenden Ersparnisse für unerwartet hohe Kosten wie eben eine Operation habt, kann eine Krankenversicherung für das Tier die Lösung sein. Auch diese gilt es dann finanziell einzuplanen.
Doch selbst bei sorgfältiger Kalkulation können sich eure Finanzen im Laufe der Zeit natürlich ändern – vor allem bei Tieren mit sehr langer Lebensdauer von zehn, 20 oder mehr Jahren. Solltet ihr es also tatsächlich aus Geldmangel nicht mehr gut versorgen können und es ist keine Besserung in Sicht, kann die Abgabe eine Lösung sein. Das ist immerhin besser, als das Tier aus der Not heraus mit minderwertigem Futter zu versorgen oder nicht zum Tierarzt zu bringen, obwohl es Schmerzen hat. Solche Situationen gilt es unbedingt zu vermeiden. Weniger wichtig ist dem Tier aber, wie teuer der Kratzbaum war oder ob die Leine aus hochwertigem Leder ist. Prüft also, ob wirklich die Grundbedürfnisse des Haustiers nicht mehr erfüllt werden können. Nur dann ist die Entscheidung gerechtfertigt. Kommt es hingegen zu einem kurzfristigen Engpass, beispielsweise aufgrund eines teuren Operation für das Tier, gibt es andere Lösungen: Ihr könnt vielleicht einen Kredit aufnehmen, die Familie um Geld fragen oder eine Crowdfunding-Aktion starten, um die Kosten zu stemmen. Nicht gleich aufgeben, lautet daher die Devise…eurem Haustier und euch selbst zuliebe.
Überraschend einschneidende Lebensereignisse
Das Leben läuft nicht immer wie geplant. Wie bereits erwähnt, leben einige Tiere über Jahrzehnte hinweg und das ist schön, kann aber auch bedeuten, dass eine Trennung abwendbar wird – eben ähnlich wie in einer Paarbeziehung. Vielleicht landet ihr in einem völlig anderen Job als erwartet, sodass der Hund viele Stunden am Tag alleine sein müsste. Oder ihr müsst in ein fremdes Land ziehen, wo das heiße Klima für das Haustier zu belastend wäre. Oder euer Kind kommt mit Behinderung auf die Welt, sodass ihr fortan nicht mehr ausreichend Zeit zum Gassigehen, Ausreiten & Co habt. Oder, oder, oder…
Es gibt viele Szenarien, in denen das Leben eine unerwartete Wendung nimmt. Es kann sich dabei um schöne Ereignisse oder um Schicksalsschläge handeln. Verantwortungsbewusste Tierhalter versuchen all dieser Widrigkeiten zum Trotz ihr Tier zu behalten. In den meisten Fällen gibt es schließlich eine Lösung, die für Mensch und Tier ein guter Kompromiss ist. Auch können die bereits geschilderten Zwischenlösungen stets eine Option sein oder ihr findet einen neuen Rhythmus wie eine Tagesbetreuung für den Hund. Auch hier gilt also der Grundsatz: Überlegt erst einmal, ob es wirklich keine Möglichkeit gibt, um das Haustier zu behalten, die für es selbst und für euch zumutbar wäre. Nur, wenn die Antwort „Nein“ lautet, kann die Trennung für beide Seiten besser sein. Auch dann ist es aber wichtig, zumindest noch die Zeit und den Aufwand zu investieren, um eine schöne neue Heimat für den Vierbeiner zu finden, wo er sich nach der Umgewöhnung garantiert wohlfühlen wird.
Schlechte Gründe dafür, sein Haustier abzugeben
Wie ihr seht, gibt es nicht viele gute Gründe, um ein Haustier abzugeben. Schließlich habt ihr euch bewusst für diese Verantwortung entschieden, ähnlich wie bei einem Kind, und könnt euch dieser nicht einfach entziehen. Zudem lässt sich in vielen Situationen eine andere, und zwar bessere Lösung finden als das Haustier abzugeben. Euch sollte daher bewusst sein, dass ihr euch auf eine lange Zeit „bindet“, wenn ihr euch ein Tier holt. Es einfach aus folgenden Gründen wieder abzugeben, bedeutet für den Vierbeiner ein großes Leid und ist daher unbedingt zu vermeiden.
Partner- oder freundschaftliche Belange
Wenn ein neuer Partner in euer Leben tritt, ist das für euch eine große und wichtige Veränderung. Vielleicht wollt ihr zusammenziehen, einen gemeinsamen Urlaub verbringen oder einfach mittags im Freibad abhängen, anstatt mit dem Hund Gassi zu gehen oder mit dem Pferd auszureiten. Selbiges gilt für euren Freundeskreis. Doch den Hund wegen einer Trennung oder einem Beginn einer Beziehung zu vernachlässigen oder sogar abzugeben ist kein guter Grund. Auch, wenn der Partner keine Tiere mag oder aus anderen Gründen von euch verlangt, euch von dem Vierbeiner zu trennen, ist das keine Rechtfertigung für eine solche Entscheidung. Schließlich wolltet ihr das Tier und das sollte auch noch gelten, wenn ihr einen Partner oder irgendwann eigene Kinder habt. Ihr könnt es nicht einfach ersetzen!
Neue Hobbys
Hobbys sind eine tolle Sache und ein Stück weit ist auch das Haustier ein Hobby, schließlich will es Zeit mit euch verbringen, gestreichelt werden, spielen oder Ausflüge machen – je nach Tierart. Trotzdem ist Platz für mehrere Hobbys in eurem Leben, wenn ihr richtig an die Sache herangeht. Ihr müsst also nicht eure gesamte Freizeit mit dem Haustier verbringen, könnt es aber auch nicht einfach „in die Ecke stellen“, wenn ihr mal keine Zeit oder Lust habt, weil ihr lieber einem anderen Hobby nachgehen wollt. Überlegt bei neuen Hobbys daher, ob sich diese mit der Tierhaltung vereinbaren lassen. Wärt ihr hingegen tagelang weg oder es sprechen andere Gründe dagegen, gibt es eine einfache Lösung: Sucht euch ein anderes Hobby. Die Auswahl ist schließlich groß und daher findet ihr gewiss eines, das euch Spaß macht und trotzdem die Tierhaltung ermöglicht. Manchmal könnt ihr das Haustier sogar mitnehmen und dadurch ein tolles gemeinsames Hobby finden – und vielleicht lassen sich auch euer Partner oder eure Freunde dafür begeistern. Den Vierbeiner abzugeben, ist hingegen nicht die Lösung.
Urlaube und ähnliches
Ja, ein Haustier bindet. Das gilt in einigen Fällen mehr und in anderen Fällen weniger. Doch nicht ohne Grund werden jedes Jahr zu Beginn der Sommerferien zahlreiche Tiere ausgesetzt oder ins Tierheim gebracht. Macht euch daher bewusst, was die Anschaffung eines Haustiers für eure zukünftigen Urlaube und Freizeitaktivitäten bedeutet. Sucht im Voraus (!) nach einer Lösung, zum Beispiel nach einer Urlaubsbetreuung für das Tier, nach hundefreundlichen Reisezielen oder Urlaubsmöglichkeiten mit Pferd. Es gibt heutzutage vielfältige Optionen und damit keine Entschuldigung, um deswegen ein Tier abzugeben.
Zu viel Arbeitsaufwand mit dem Tier
Noch ein „Ja“: Ein Haustier bedeutet Arbeit. Auch hier gibt es Unterschiede je nach Tierart. Die Katzenhaltung ist beispielsweise weniger zeitintensiv als die Hundehaltung. Kaninchen machen natürlich weniger Aufwand als ein Pferd. Doch unterm Strich erfordern sie alle ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit und zusätzlicher Arbeit wie das Ausmisten des Stalls, das Spielen, das Kuscheln, die Fellpflege oder das Gassigehen. Es handelt sich also um Arbeit, die ihr positiv betrachten könnt – aber manchen Tierhaltern wird diese irgendwann zu viel, also geben sie ihr Tier kurzerhand ab. Macht euch deshalb bewusst, wie viel Arbeit das gewünschte Haustier wirklich bedeuten wird und schätzt realistisch ein, ob ihr diesen Aufwand über dessen gesamte Lebensdauer hinweg leisten möchtet. Denn zu viel Arbeitsaufwand ist kein guter Grund, um das Tier hinterher doch wieder abzuschaffen.
Altersgründe beim Tier
Jedes Lebewesen altert, das gilt für Haustiere ebenso wie für Menschen. Das bedeutet oftmals gesundheitliche Probleme, sprich steigende Tierarztkosten und weniger Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung mit dem Tier. Ein alter Hund kann vielleicht nicht mehr mit zum Wandern, eine alte Katze will vielleicht nicht mehr spielen, ein altes Pferd könnt ihr vielleicht nicht mehr reiten…trotzdem braucht das Tier noch eure Liebe und Aufmerksamkeit. Sich ein Haustier zu holen, bedeutet also eine Verpflichtung für sein gesamtes Leben, bis zum traurigen Ende. Das kann auch für den Menschen belastend werden, sollte aber aus Liebe zum Tier eine Selbstverständlichkeit sein. „In guten wie in schlechten Zeiten“, gilt schließlich auch für die Beziehung zum Haustier.
Interesse an einem neuen Tier
Ihr möchtet ein neues Haustier? Vielleicht eine zweite Katze oder eine andere Tierart? Das ist in Ordnung, aber kein Grund, um das bisherige Haustier abzugeben. Stattdessen gilt es zu prüfen, ob sich das neue und das alte Haustier verstehen. Vielleicht entwickelt sich ja sogar eine tiefe Freundschaft. Sollte es hingegen Probleme geben, verzichtet ihr als echte Tierfreunde dem aktuellen Vierbeiner zuliebe auf die Neuanschaffung.
Angebliche Verhaltensprobleme beim Tier
Bestenfalls ist die Tierhaltung einfach. Aber in vielen Fällen haben auch Tiere gewisse Macken, ebenso wie Menschen. Unerwünschte Verhaltensweisen sind jedoch kein Grund, um das Haustier abzugeben, denn sie sind häufig (auch) die Schuld der Halter. Wichtig ist deshalb, an solchen Problemen zu arbeiten, bestenfalls mit der Hilfe eines Profis, dann lassen sich diese in den meisten Fällen lösen. Nur, wenn die Erfolge trotz ehrlichem Versuch ausbleiben und der Profi sicher ist, dass für das Tier ein anderes Umfeld besser wäre, kann der Umzug des Vierbeiners in Erwägung gezogen werden. Das gilt zum Beispiel, wenn der Hund aufgrund früherer Traumata durch Kinder sehr gestresst wird und euer Kind dadurch in Gefahr wäre – um ein mögliches Beispiel zu nennen.
Hier könnt ihr euer Haustier abgeben
Wenn es keine andere Möglichkeit gibt und ihr euer Haustier wirklich abgeben müsst, solltet ihr ihn auf keinen Fall einfach aussetzen oder über das Internet abgeben! Bei einem Hund ist die beste Lösung, den Hund an Familienangehörige oder enge Freunde abzugeben. Denn diese Menschen kennt der Hund bereits und ihr könnt ihnen vertrauen, dass euer Liebling gut aufgehoben ist. Zudem könnt ihr so euren Liebling unter Umständen ab und zu noch sehen. Diese Besuche sollten alleerdings mit Bedacht gewählt werden, da sie oft für den Hund verwirrend und auch schmerzlich sein können.
Eine weitere gute Anlaufstelle ist ein Tierheim. In den meisten Tierheimen ist es üblich, dass eine Abgabegebühr bezahlt werden muss. Diese Gebühr trägt dazu bei, dass euer Haustier mit lebendnotwenigen Dingen versorgt werden kann, wie Fressen und Trinken. Die Gebühr beläuft sich bei eienr Katze bei circa 30 € und bei einem Hund bei 50 €.
Bei Tierschutzorganisationen werden Hunde und Katzen aus Notsituationen aufgenommen und meist an Pflegestellen gegeben, bis sie ein neues Zuhause gefunden haben. Da viele Organisationen ehrenamtlich tätig sind, müsst ihr hier auch mit einer Abgabegebühr rechnen.
Zusammenfassung und Fazit
Haustiere, ganz besonders Hunde, sind durch ihre Domestizierung enorm menschbezogen. Und sie sind auch ohne jedes Zögern gewillt, diese Treue ihr gesamtes Leben lang zu halten. Schon aus diesem Grund solltet ihr niemals leichtfertig ein Tier abgeben. Auch dann nicht, wenn euch der Grund zunächst plausibel erscheint. Alles, was nach der Anschaffung eures Vierbeiners in euer Leben tritt, sollte stattdessen Nachrang haben. Und nur dann, wenn es wirklich an eure eigene Existenz geht, solltet ihr diesen Schritt gehen – denn sehr oft gibt es eine Alternative, die allen gerecht wird. Ihr müsst nur selbst ebenso viel Treue und Liebe aufbringen wie das Tier…und dasselbe Verantwortungsgefühl wie für ein Kind.
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Alle Kommentare (4)
Ich finde es furchtbar wenn sich Leute ein Tier anschaffen und es dann ins Tierheim bringen oder aussetzen, sobald es anstrengend wird. Diese Leute die Kaninchen unter dem Weihnachtsbaum verschenken und dann im Wald aussetzen würde ich auf den Mond schießen.
Trotzdem äußere ich mal eine unpopuläre Meinung.
Auf der einen Seite das Tier als das ultimativ Passive, Unschuldige und Gute, das unter allen Umständen die perfekte Behandlung erfahren muss.
Auf der anderen Seite der Mensch, der als “Versorger” zu funktionieren hat, egal welche Situation sich für ihn ergibt in seinem Leben das tausend Mal komplizierter ist als das eines jeden Tieres. Wer schon einmal in einem Haustierforum sein Leid geklagt hat weiß mit welche Arroganz und Besserwisserei die User mit dem virtuellen Finger auf einen zeigen. Das Tier ist sowieso unter allen Umständen uschuldig, und Mensch hat unter allen Umständen Fehler gemacht. Man kratzt und sucht nach Sachen die Mensch hätte besser machen sollen. Stellt man nach 2 Wochen fest dass der Hund gar nicht zu einem passt, muss man ihn mehr Zeit geben um sein wahres Gesicht zu zeigen. Gibt man ihm 6 Monate Zeit, kann man ihn doch nicht abgeben, weil er an sein neues Heim gewöhnt ist.
Wir hatten mal einen Hund den wir über alles geliebt haben. Leider wurde er irgendwann schwer krank. Nicht lebensbedrohlich aber so weit, dass er für unsere gesamte Familie eine permanente, starke Stresssituation und eine hohe finanzielle Belastung bedeutet hat. Vor allem Nachts.
Meine Mutter fragte den Arzt damals, wann der Moment gekommen sei, das Tier zu erlösen. Dieser sagte: “Der Moment ist da, wenn die Familie ihre Lebensqualität wegen dem Tier verliert.”
Wir haben unseren Schatz noch weit über zehn Jahre gepflegt und haben es nicht bereut. Aber ich hätte Verständnis für jeden der sich das nicht antun möchte. Nichtsdestotrotz gibt es Momente die weniger dramatisch sind, die Abgabe aber dennoch rechtfertigen. Und dass Tiere an Autobahnen ausgesetzt werden liegt sicher zum Teil auch daran, dass man sich dieser bitterschwarzen Kritik und der Unverständnis nicht aussetzen will, die einem begegnet, wenn man es ins Heim bringen würde.
Ich hatte vor zehn Jahren mit einer Katze furchtbares Pech. Ich bekam sie als liebevolles Kätzchen und habe sie immer gut behandelt. Mit den anderen Katzen hat sie sich verstanden, aber mit Menschen nicht. Mich hat sie immer nur gekrazt und gebissen obwohl ich weiß wie man mit Katzen umgeht und sie immer gut behandelt habe. Ich durfte sie weder streicheln, noch mich ihr nähern. Ein Tierpsychologe konnte keinen Grund feststellen und sagte, dass manche Katzen einfach so sind. Nach drei -vier Jahren ist meine Stimmung dann gekippt. Ich wollte mich keine zehn Jahre mehr um ein Tier kümmern das zu nicht einem Prozent den Zweck erfüllt aus dem ich es angeschafft habe. Und ja, ich stehe zu dem Wort “Zweck”, auch wenn es vielen nicht gefällt. Ein Tier wird immer angeschafft um irgendeinen Zweck zu erfülle, und wenn man nur ab und zu ein Fell streicheln möchte. Ein Bekannter fragte mich dann, was ich tun würde, wenn diese Katze eine Operation braucht die 3000 Euro kostet. Meine Antwort war ohne Umschweife, dass ich das nicht bezahlen würde, und in dem Moment stand für mich fest, dass sie ins Tierheim kommt, was dann die Woche darauf auch geschah. Natürlich werden viele diese Einstellung kritisieren, aber Ich bin oft in Haustierforen unterwegs, und habe genug Posts von Leuten gelesen die Menschen so sehr hassen müssen wie sie Tiere lieben. Ich weiß welcher Ton herrscht und gebe nichts mehr auf die Belehrungen solcher Leute. Als Mensch der den ganzen Tag arbeiten muss und Formen von Sorge kennt, die eine Katze nie begreifen wird, habe ich das Recht, mein eigenes Wohl auch mal vor das eines Tieres zu stellen.
Als ich mit der leeren Box nach Hause kam war ich einfach nur froh und habe es nie bereut. Ich weiß nur, dass sie danach noch lange im Tierheim war, und sich mit der Zeit kostspielige Krankheiten angehäuft haben, unter anderem was an den Nieren. Und ich bin nur froh, dass ich mich damit nicht mehr auseinandersetzen musste.
PS: Ich habe natürlich auf Bauernhöfen angefragt ob sie keine Mäusejägerin brauchen. Aber da sie sehr bissig und kratzfest gegenüber Menschen war hatte man durchgehend Bedenken; was ich auch verstehe. Man stelle sich vor sie kratzt einem Kind ein Auge aus. Da ist der Besitzer verantwortlich. Ob Bauernhof oder nicht.
PS: Viel sinnvoller und hilfreicher für Mensch und Tier wäre ein Artikel dazu, woran man gute Tierhalter erkennt, wie und auf welchen Wegen man seriöse Kontakte findet und was man vorher unbedingt prüfen sollte (und wie man das macht), bevor man ein Tier abgibt.
Dazu gibt es vieles zu wissen und wertvolle Tipps, die Tiere tatsächlich schützen.
Bin ganz bei Lea: Finde den Artikel auch nicht gut. Es wird überhaupt nicht differenziert. So ist es zum Beispiel ein großer Unterschied, ob ich einen Hund abgebe oder eine Rennmaus, weil die Bindung an den Menschen auf Seiten des Tieres unterschiedlich stark ausgeprägt ist.
Außerdem finde ich nicht, dass es einem automatisch zu einem guten Tierhalter macht, um jeden Preis ein Tier zu behalten, sozusagen aus Prinzip.
Aus verschiedensten Gründen können sich die persönlichen Ressourcen verändern (nicht nur finanziell, auch mental oder emotional), die Prioritäten verschieben durch veränderte Lebenssituationen.
Natürlich mag es dennoch einen Weg geben, die Abgabe zu verhindern. Aber bedeutet das unbedingt das schönere, erfülltere Leben für das Tier?
Ich finde, es kann sehr verantwortungsvoll sein, ein Tier zum richtigen Zeitpunkt abzugeben in ein liebevolles Zuhause, wo ausreichend Erfahrung und Zeit für das Tier ist. Das kann durchaus die bessere Lösung sein, als sich selbst aufzuerlegen, es einfach irgendwie zu behalten.
Behalten kann auch egoistisch sein und durchaus eine Entscheidung, die moralisch vordergründig lobenswert ist, aber bei näherem Hinsehen braucht man sich nicht auf die Schulter klopfen. Manche Tiere sind in der Haltung extrem anspruchsvoll, und nicht immer weiß man vorher, was das genau bedeutet und wie es einem damit geht. Dazu kommen die Kurven und Umwege, die das Leben macht.
Ein Tier sollte man haben, weil man es liebt und die Zeit mit ihm gern verbringt. Kann man ihm - aus welchen Gründen auch immer - nicht mehr gerecht werden oder geht aus Prinzip Kompromisse ein, die das Tier woanders gar nicht machen müsste, hat es gewiß nicht mehr "Bestplatz".
sehr richtig, Eva, meine volle Zustimmung. Ich finde den Artikel auch undifferenziert und wenig hilfreich
Ich finde den Artikel nicht besonders gut. Er macht einem ein schlechtes Gewissen, webb man darüber nachdenkt sich von seinen Tier zu trennen. Es gibt so viele Gründe, abseits der genannten. Und ja auch eine neue Partnerschaft oder ähnliches kann ein Grund sein. Wieso auf Biegen und Brechen ein Tier behalten, wenn man sich nicht mehr liebevoll kümmern kann, aus welchen Grund auch immer. Ist das nicht viel schlimmer? Wir sind mit unseren 1. Hund inzwischen an einer Grenze, wo wir ihm, was die Beziehung betrifft einfach kaum gerecht werden können. Er hatte schon von Anfang an ein riesen Päckchen und wir haben viel daran mit einem Profi gearbeitet. Aber unser Leben hat sich verändert und die Situation ist für alle Parteien manchnmal nur noch frustrierend. Wir können ihm nicht die Art von Zuwendung geben (starke Zwangsneurosen) die braucht. Darf ich mich da nicht fragen, ob es nicht vielleicht besser wäre, uns nickt mehr zu belasten? Ihn und uns? Dieser Artikel hier sorgt für Scham und Unwohlsein, sonst nix.
Ich finde den Artikel genau so beschrieben wie es ist , und wie sich das Tier fühlt , wir haben unsere Tiere immer behalten egal wie schwer es manchmal wahr , wir haben immer Lösungen gefunden , und nein ich habe kein Verständnis dafür dass ich mein Tier hin und her schiebe wie ein Gegenstand .
Genau so ist es wie beschrieben.Aber leider gibt es Situationen welche man für alle das beste macht .Viel Liebe geben so lange wie möglich
Auch unsere Familien-Situation hat sich in den letzten 2 Jahren seitdem wir unsere Blanca haben SEHR verändert. Mein Mann ist pflegebedürftig geworden und ich kann mich nicht mehr richtig um den Hund kümmern. Blanca kommt aus einem Heim in Spanien und ist wahnsinnig anspruchsvoll. Sie lässt nur meinen Mann und mich an sich ran, von daher kann ich sie gar nicht abgeben. Aber ich hätte ein furchtbar schlechtes Gewissen, wenn sie in einem Zwinger enden würde. Sie versteht sich einigermaßen mit anderen Hunden, in Spanien war sie ja auch mit vielen anderen zusammen. Aber an der Leine akzeptiert sie ab einer gewissen Größe keinen anderen Hund und wird völlig verrückt. Dreht sich um sich selbst und hat mich schon 2x umgeworfen. Sie hat 35 kg Allrad-Antrieb! Ich kann sie nur noch schwer halten. Sie will auch jede Minute Fressen haben und animiert mich pausenlos. SEHR anstrengend. Der Hunde-Trainer hat mir gesagt, dass sie nicht sozialisierbar ist.Nun gut. Ich werde zu meiner Verantwortung stehen aber das hätte ich nicht gedacht und würde NIE WIEDER ein Tier aus einem Heim nehmen. Dabei wollte ich eine Seele retten!!!
Lassen Sie sich kein schlechtes Gewissen einreden. Man soll ein Tier nicht bei dem geringsten Problem abgeben; aber zwischen Tier und Mensch herrscht ein intensiver, sozialer Kontakt, und der passt halt manchmal nicht. Keiner würde bestreiten, dass manche Menschen besser nicht zusammen in einer Wohnung leben, und für Mensch und Tier gilt das gleiche. Ich habe meine Katze auch abgegeben, weil sie mich ohne Grund gehasst hat und ich festgestellt habe, dass ich so ein Wesen nicht an meiner Seite haben möchte.
Herr Peter S., ich finde beide ihrer Kommentare sehr treffend, ehrlich, sehr reflektiert, erfahren und auch wirklich erleichtern.
Ausserdem würde ich behaupten- egal welcher für andere lapidar klingende Grund es auch sein kann- eine Entscheidung, sich von seinem selbsangeschafften Haustier sich dann doch zu trennen, ist (vielleicht nie) nicht leichtfertig.
Das würde ich pauschal keinem Menschen unterstellen.
Ich denke, ob ein Grund gut oder schlecht ist, kann man so nicht sagen. Jeder einzelne Grund hat einen individuellen Tiefgang und wichtig bei allen "guten" oder "schlechten" Gründen ist doch - so sehe ich das - ob man letztlich noch in der Lage ist, seinem Tier
eine ehrliche Liebe und Hingabe zu geben und nicht nur pure Versorgung nur aus Verantwortung.
Verantwortung ist natürlich das A und O bei der Anschaffung- aber auch bei der Abgabe. Aus Verantwortung abgeben, weil ich merke, dass ich für meinem kleinen Hund, den ich meinen Kindern und mir ermöglicht habe, nicht die Liebe empfinde, die ich dachte, dass sie sich entwickeln kann.
Es ist eine sehr traurige Erkenntnis, aber aus Ehrlichkeit zur Lage und Achtung vor dem wunderbaren kleinen Vierbeiner gebe ich ihn nun in liebevollere Hände und bleibe einfach die Pflegestelle, für den Notfall.
Ob meiner mir vorher nicht wirklich bewussten Abneigung gegen die dauerhafte Liebe und Beziehung zu einem Hund, finde ich es ehrlich, dann doch nein zu sagen.