24.01.2023

Den Hund stubenrein bekommen

So geht ihr richtig vor

Dass ein Hund mehrmals am Tag nach draußen muss, um sich zu lösen, weiß jeder. Wie man ihn aber dazu bringt, das auch wirklich nur draußen zu erledigen, steht auf einem ganz anderen Blatt. Dafür benötigt ihr vor allem viel Zeit, viel Geduld und starke Nerven. Denn gerade zu Beginn der Sauberkeitserziehung passieren oft Unfälle. Hier hilft nur ruhig bleiben – auch, wenn Pfützen und Haufen in der Wohnung lästig und ärgerlich sind. Wir verraten euch die besten Tipps, um euren Hund stubenrein zu bekommen.

Wie ihr erkennt, wann euer Welpe muss

Für eine erfolgreiche Sauberkeitserziehung müsst ihr euren Welpen stets gut im Auge behalten. Denn mit ein bisschen Übung erkennt ihr schnell, wann er sich lösen muss. Nahezu alle jungen Hunde werden dann unruhig. Denn Hunde sind keine Nestbeschmutzer. Das bedeutet, dass ihnen unangenehm ist, in ihrem Zuhause zu urinieren oder Kot abzusetzen. Läuft euer Hund also suchend durch die Gegend, ist scheinbar grundlos aufgeregter als sonst oder läuft mehrfach zur Tür? Dann solltet ihr den Welpen nach draußen bringen!

Den Hund stubenrein bekommen – so geht’s

Wie bekomme ich einen Hund schnell stubenrein? Um den Welpen stubenrein zu bekommen, bringt ihr ihn am besten in regelmäßigen Abständen nach draußen. So hat er rechtzeitig die Chance, sich außerhalb der Wohnung und des Hauses zu lösen. Wie oft sollte man mit dem Hund raus, damit er stubenrein wird? Mit einem Welpen geht ihr zu Beginn alle ein bis zwei Stunden nach draußen. Gerade sehr junge Welpen können noch nicht so lange einhalten. Daher ist das häufige nach draußen bringen sehr wichtig. Denn während jeder Erfolg die Stubenreinheit verfestigt, geschieht bei einem Unfall genau das Gegenteil. Das ist kontraproduktiv, da der Welpe ja lernen soll, sich nur und ausschließlich draußen zu erleichtern.

Ist der Hund ein klein wenig älter, reicht es meist, alle zwei bis drei Stunden kurz Gassi zu gehen. Diese Zeiträume können nach und nach vorsichtig verlängert werden.

Gerade zu Beginn ist es wichtig, auch nachts in den oben genannten Abständen mit dem jungen Hund das Haus zu verlassen. Denn durch das geringe Fassungsvermögen der Welpenblase können fast alle Hunde nicht die ganze Nacht einhalten. Am besten stellt ihr euch einen Wecker. Das ist ein wenig anstrengend. Doch Hundewelpen sind eben Babys, die eine erhöhte Aufmerksamkeit und mehr Zeitaufwand benötigen als adulte Hunde.

Zusätzlich zu den festen Zeiten geht ihr außerdem immer mit dem Hund nach draußen, wenn er unruhig wird und anzeigt, dass er sich lösen muss.

Wie lange dauert es, einen Hund stubenrein zu bekommen?

Die Sauberkeitserziehung kann auch bei viel Konsequenz und Engagement Wochen, ja sogar Monate in Anspruch nehmen. Das hängt ganz vom Hund und von euch ab. Je genauer ihr euren Vierbeiner beobachtet und je schneller ihr reagiert, desto schneller lernt der Hund, sich nur draußen zu lösen.

Einige Umstände können den Erfolg jedoch verzögern. Wenn ihr den Welpen gleich zu Beginn länger allein lasst, müsst ihr mit Problemen rechnen. Denn dann hat er keine Möglichkeit, sich draußen zu erleichtern. Besser ist in diesem Fall ein Hundesitter. Denn hat der Welpe sich das Urinieren und Koten drin einmal angewöhnt, wird die Erziehung zur Stubenreinheit maßgeblich erschwert.

Auch wer nebenher ein oder mehrere kleine Kinder betreuen muss, von zu Hause aus arbeitet oder anderweitig abgelenkt ist, wird langsamer Fortschritte machen. Denn auch in diesem Fall kann der Welpe nicht ausreichend intensiv beobachtet werden.

Der richtige Umgang mit Unfällen

Wie bringe ich meinem Hund bei, nicht in die Wohnung zu machen? Unfälle passieren jedem Welpen, gerade zu Beginn der Sauberkeitserziehung. Früher wurde der Hund zur Strafe oft mit der Schnauze in die Hinterlassenschaft getaucht, um ihn zu betrafen. Bitte tut das niemals! Hunde sind sehr reinliche Tiere mit einer extrem empfindlichen Nase. Eine solche Bestrafung ist daher äußerst demütigend und quälend für sie. Sie besitzt zudem keinen Lerneffekt, sondern zerstört nur die Bindung zwischen Hund und Halter nachhaltig.

Besser ist es, Pfützen und Haufen kommentarlos aufzuwischen, sobald man sie bemerkt. Auch Schimpfen und Schreien werden dabei vermieden. Natürlich sind solche Malheure ärgerlich. Doch am Ende ist nicht der Vierbeiner schuld daran, sondern der Besitzer: Denn er hat nicht genug aufgepasst und den Welpen nicht schnell genug nach draußen gebracht.

Spezielle Sprays zur Entfernung von tierischem Urin beseitigen nicht nur oberflächlich die Hinterlassenschaften. Das ist wichtig, denn sonst kann es passieren, dass der Hund an ebendieser Stelle stets wieder uriniert. Den gleichen Effekt erzielt ihr mit ein wenig Essigwasser.

Erwischt ihr euren Vierbeiner in flagranti? Dann nehmt ihn euch und setzt ihn kommentarlos nach draußen. So verknüpft er das Lösen mit dem Verlassen des Hauses.

Viele Unfälle passieren übrigens, weil der Welpe draußen zu abgelenkt war. Junge Hunde sind neugierig, offen und wissbegierig. Und oft sehen sie draußen Dinge, die sie so in ihren Bann ziehen, dass sie das Lösen schlichtweg vergessen! Ihr als Halter müsst also darauf achten, dass sich euer junger Hund wirklich löst beim Spaziergang. Tut er das nicht, sucht ihr am besten eine ruhige Ecke mit wenig Ablenkung. Nach drin geht es erst, wenn der Welpe pullern war.

Trainingsmethoden für die Stubenreinheit

Eigentlich gibt es keine Methode, mit der ihr euren Welpen besonders schnell und leicht stubenrein bekommt. Das einzige, das hilft, sind Ausdauer, Konsequenz und Geduld. Löst sich der Vierbeiner draußen? Dann hat er ein ausgiebiges Lob verdient! Je intensiver und ausdrucksvoller ihr euch mit und für den Hund freut, desto schneller prägt sich das bei ihm ein. Idealerweise blendet ihr irritierte Blicke anderer Spaziergänger einfach aus.

Wenn ihr jedoch regelmäßig für längere Zeit abwesend seid, lohnt sich die Investition in eine Hundetoilette. Diese kann der Vierbeiner nutzen, wenn ihr auf der Arbeit, beim Einkaufen oder anderweitig verhindert seid. Allerdings müsst ihr ihm die Nutzung der Toilette ebenfalls erst beibringen. Dafür setzt ihr ihn bei den oben genannten Anzeichen für eine volle Blase in die Hundetoilette. Problematisch wird es, wenn der Hund das zu intensiv verknüpft: Im schlechtesten Fall löst er sich dann nämlich gar nicht mehr draußen! Diese Methode darf also nur eine Notfalllösung sein. Tägliche Spaziergänge und ausreichend Beschäftigung ersetzt sie ebenfalls nicht.

Ab wann ist ein Hund stubenrein?

Das lässt sich nicht konkret beantworten. Die körperlichen Voraussetzungen für eine zuverlässige Stubenreinheit sind erst mit etwa 14 Wochen gegeben. Erst dann hat der Hund tatsächlich Kontrolle über seine Ausscheidungsorgane. Längeres Einhalten muss dann dennoch erst trainiert werden. Die meisten Hunde sind mit vier bis sechs Monaten stubenrein. Das hängt jedoch auch ganz von Motivation, Ausdauer und Konsequenz des Halters ab.

Stubenreinheit bei erwachsenen Hunden üben

Gerade Hunde aus dem Tierschutz, ehemalige Straßenhunde oder Hunde aus Zwingerhaltung sind oft nicht stubenrein, wenn sie zu ihren neuen Besitzern kommen. Hier geht ihr genauso vor, bei einem Welpen. Wird jeder Hund stubenrein? Die meisten Vierbeiner lernen schnell, was von ihnen erwartet wird. Allerdings kann es bei adulten Tieren ein bisschen länger dauern, bis die Stubenreinheit zuverlässig sitzt. Denn ältere Hunde lernen nicht so schnell wie Junghunde und Welpen. Mit viel Geduld und Liebe bekommt ihr sie aber dennoch dazu, die Wohnung nicht zu beschmutzen.

Ist euer Hund plötzlich nicht mehr stubenrein? Dann liegt das häufig an Erkrankungen. So können Blasen– und Harnwegsinfektionen dazu führen, dass der Vierbeiner öfter pullern muss als sonst und nicht bis zum nächsten Spaziergang warten kann. Auch Magen-Darm-Infekte, Unverträglichkeiten und Allergien, die mit Durchfall einhergehen, beeinträchtigen die Stubenreinheit. Macht euer Hund also ganz gegen seine Gewohnheit in die Wohnung, stellt ihr ihn am besten schnellstmöglich einem Tierarzt vor.

Ältere Tiere leiden oft an einer Schwäche des Schließmuskels und/oder der Blasenmuskulatur. Im Alter ist eine Inkontinenz daher nichts Ungewöhnliches. Kann euer Tierarzt keine Erkrankung feststellen, müsst ihr nach einer Lösung für dieses Problem suchen. Bei einigen Hunden reicht es aus, die Häufigkeit der Gassirunden zu erhöhen. Für die schwereren Fälle oder demente Hunde sind Windelhosen empfehlenswert. Diese ersparen euch ständiges Putzen und schonen Möbel und Fußböden. Allerdings müssen sie unbedingt regelmäßig gewechselt werden, um den Hund nicht in seinen eigenen Ausscheidungen sitzen- oder liegenzulassen!

Fazit

Stubenreinheit ist kein Hexenwerk. Da Hunde von Natur aus nicht gern ihre Umgebung beschmutzen, lernen sie meist recht schnell und zuverlässig, wo sie sich lösen dürfen. Doch ihr als Halter seid dafür verantwortlich, dass sie auch tatsächlich oft genug nach draußen kommen. Mit Liebe und Geduld lernen Hunde am schnellsten. Daher ist es wie bei allem wichtig, dass die Erziehung feinfühlig, mit viel Lob und ohne Druck oder gar Gewalt geschieht.

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