Die Katze hat Mundgeruch
nicht nur unangenehm, sondern auch ein WarnzeichenJeder Katzenbesitzer kennt es, die Katze hat hin und wieder Mundgeruch. Manchmal liegt es einfach daran, dass die Katze gerade etwas gefuttert hat, was ihr als Katzenbesitzer vom Geruch unangenehm empfindet. Doch anhaltender Mundgeruch bei Katzen kann auch durchaus ein Warnzeichen von Krankheiten sein und so gilt es im Zweifelsfall auf Spurensuche zu gehen. Welche Ursachen Mundgeruch haben kann und wie ihr Mundgeruch vorbeugen und entgegenwirken könnt, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Ursachen von Mundgeruch bei Katzen
Euere Katze hat Mundgeruch, der anhält, dann ist es Zeit, auf Spurensuche zu gehen, denn es gibt vielfältige Ursachen, die ursächlich sein können. Was tun, wenn Katze aus dem Maul stinkt? Diese Frage lässt sich nicht ganz einfach beantworten, denn letztlich ist es wichtig, der Ursache auf den Grund zu gehen. Unabhängig davon, ob Zahnstein, eine Zahnfleischentzündung oder eine ernstere Erkrankung ursächlich ist, muss eine entsprechende Behandlung durch den Tierarzt erfolgen.
Zahnstein als Ursache von Mundgeruch bei der Katze
Zu den häufigsten Ursachen von Mundgeruch bei Katzen zählt Zahnstein. Diesen erkennt ihr daran, dass die Zähne zum Zahnfleisch hin eine gelblich bis bräunliche Verfärbung aufweisen. Der Geruch entsteht, da Zahnbelag und Zahnstein der ideale Nährboden für Bakterien sind.
Zwar klingt Zahnstein erst einmal harmlos, doch dieser kann durchaus zu Problemen führen und eurer Katze ernsthafte Beschwerden bereiten. Nicht nur um dem Mundgeruch der Katze Herr zu werden, sondern auch um diese vor schmerzhaften Zahnfleischentzündungen und Schäden an den Zähnen zu schützen, ist eine regelmäßige Zahnkontrolle durch den Tierarzt anzuraten. Bei Bedarf kann der Zahnstein vom Tierarzt entfernt werden. Damit dies gelingt, wird euere Katze jedoch eine Vollnarkose über sich ergehen lassen müssen.
Zahnfleischentzündung
Wie bereits erwähnt, kann Zahnstein zu einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) führen. Doch auch Fremdkörper können das Zahnfleisch verletzen und auch Infektionen, Tumore in der Mundhöhle oder Organerkrankungen können eine Zahnfleischentzündung mit sich bringen.
Um eine Zahnfleischentzündung zu behandeln ist die Diagnostik das A und O, denn je nach Ursache kann sich die Behandlung unterscheiden. Ist zum Beispiel ein Fremdkörper stecken geblieben, muss dieser so schnell wie möglich operativ entfernt werden. Handelt es sich bei der Ursache um eine Infektion, dann muss diese mit Medikamenten behandelt werden. Euer behandelnder Tierarzt legt also je nach Ursache einen Behandlungsplan fest. Hierbei können auch Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente und spezielle Mundspülungen zum Einsatz kommen.
FORL
Häufig ist auch die Zahnerkrankung FORL (feline odontoklastische resorptive Läsionen) für den Mundgeruch bei Katzen verantwortlich. Experten schätzen, dass gut die Hälfte aller Katzen von der Erkrankung betroffen sind. Bei FORL werdet ihr anfänglich nicht an den Zähnen erkennen, dass euere Katze ein Zahnproblem hat, denn bei dieser Krankheit werden die Zähne von innen angegriffen. So entstehen Löcher in der Zahnstruktur, die von außen nicht erkennbar sind. So leiden von FORL betroffene Katzen häufig unbemerkt unter Zahnschmerzen. Wie erkenne ich FORL bei Katzen? Die Erkrankung macht sich häufig durch Fressunlust, Mundgeruch, Kieferschiefhaltung beim Fressen und vermehrtes Speicheln bemerkbar. Auch das Fallenlassen von Nahrung und Schmatzen und Zähneknirschen können Anzeichen für FORL sein.
Ursächlich für die Zahnprobleme ist, dass körpereigene Zellen (Odontoklasten), den Zahn entkalken und dieser sich dadurch langsam von hinten heraus auflöst. In manchen Fällen geht die Zahnerkrankung auch mit einer Zahnfleischentzündung einher. Bei einer Röntgenaufnahme unter Vollnarkose zeigt sich dem Tierarzt, welche Zähne bereits marode sind und diese werden entfernt. Eine Lösung, um FORL zu stoppen, gibt es aktuell noch nicht. Umso wichtiger ist es, dass betroffene Katzen regelmäßig zur tierärztlichen Vorsorge gebracht werden, sodass geschädigte Zähne entfernt werden können und der Katze dadurch Schmerzen erspart werden.
Probleme mit Leber und Magen-Darm-Trakt
Warum riecht meine Katze nach Fisch? Fischiger Mundgeruch ist ein klarer Hinweis auf eine Lebererkrankung, aber auch bei einer Magen-Darm-Erkrankung kann ein fischiger Geruch auftreten. Entsprechend solltet ihr immer einen Tierarzt konsultieren, wenn euch ein fischiger Mundgeruch bei eurer Katze auffällt.
Während bei einer Leberkrankung häufig unspezifische Symptome auftreten, sind die Symptome bei einer Magen-Darm-Erkrankung häufig klarer. Für eine Magen-Darm-Erkrankung sprechen Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Fieber. Bei einer Lebererkrankung können vielfältige Symptome auftreten, die jedoch nicht spezifisch sind. Zu den Symptomen zählen zum Beispiel Müdigkeit, Erbrechen und Durchfall, aber auch Gewichtsverlust oder ein glanzloses Fell können im Zusammenhang mit einer Lebererkrankung stehen. Da sowohl eine Magen-Darm-Erkrankung als auch eine Lebererkrankung zu den ernsthaften Problemen zählen und eine Gefahr sein können, ist es wichtig keine Zeit verstreichen zu lassen, sodass der Tierarzt mit einer zielgerichteten Behandlung beginnen kann.
Nierenprobleme
Habt ihr sogar das Gefühl, dass der Atem eurer Katze nach Urin riecht, dann solltet ihr nicht zögern, denn dies weißt auf einen akuten Notfall hin. Auch wenn hier häufig ältere Stubentiger betroffen sind, kann eine Chronische Niereninsuffizienz (CNI) oder eine chronische Nierenerkrankung (CNE) auch junge Kätzchen treffen. Hier ist schnellen Handeln gefragt, denn CNE ist nach wie vor die häufigste Todesursache bei älteren Katzen. Auch wenn eine Niereninsuffizienz nicht heilbar ist, kann eure Katze mit einer speziellen Diät und einer entsprechenden Medikamentieren noch einige schöne Jahre mit euch haben. Jedoch nur, wenn rechtzeitig mit der Therapie begonnen wird.
Diabetes
Stellt ihr einen süßlichen Mundgeruch bei eurer Katze fest, dann kann dies ein Anzeichen auf Diabetes sein. Auch hier ist eine Abklärung durch den Tierarzt wichtig. Neben einem süßlichen Mundgeruch deuten auch häufiges Trinken, eine merkliche Gewichtsabnahme und ein vermehrter Harndrang auf Diabetes hin.
Wie ihr Mundgeruch bei eurer Katze wieder loswerdet
Mundgeruch bei Katzen kann für Katzenbesitzer unangenehm sein, egal ob dieser krankheitsbedingt auftritt oder nur durch das falsche Futter. Welches Katzenfutter bei Mundgeruch? Grundsätzlich ist es sinnvoll, der Katze nicht nur Nassfutter zu füttern, sondern auch Trockenfutter, denn diese sorgt dafür, dass Zahnbeläge regelmäßig abgebaut werden und das Risiko für ernsthafte Zahnprobleme reduziert wird.
Wer bei der Katze Mundgeruch mit einem Hausmittel entgegenwirken möchte, findet im Netz viele fragwürdige Tipps. Entsprechend solltet ihr den Mundgeruch der Katze mit Hausmitteln nur dann bekämpfen, wenn ihr euch sicher seid, dass das Hausmittel auch sinnvoll ist und eurer Katze nicht schadet.
Hilfreich ist es, der Katze Katzengras anzubeten. Katzengras hilft, die Bakterien zu reduzieren und somit auch den Mundgeruch zu beseitigen. Und somit auch den Mundgeruch zu mindern oder ganz zu beseitigen. Auch der Griff zu einer speziellen Zahnbürste und Zahnpasta ist sinnvoll und wirkungsvoll, um unangenehmen Mundgeruch bei eurer Katze zu vertreiben.
Mundgeruch: Zahnproblemen vorbeugen
Besser noch ist es natürlich, wenn ihr Mundgeruch vorbeugt und nicht erst wartet, bis dieser unangenehm wird. So ist eine Mischfütterung von Beginn an sinnvoll. Aber auch regelmäßiges Zähneputzen vermindert die Gefahr von Zahnerkrankung und somit Mundgeruch. Wenn ihr euch fragt, sollte man Katzen die Zähne putzen? Lautet die Antwort ganz klar Ja. Sinnvoll ist zudem eine regelmäßige Zahnreinigung bei Katzen. Wie oft Zahnreinigung bei Katzen? Gerade bei jüngeren Katzen reicht eine jährliche Kontrolluntersuchung aus, bei der der Tierarzt überprüft, ob überhaupt Bedarf an einer Zahnreinigung besteht. Bei älteren Katzen kann es sinnvoll sein den Turnus zu verkürzen, da dies wesentlich mehr zu Zahnstein neigen. Hier solltet ihr auf die Empfehlung eures Tierarztes achten und den von ihm anvisierten Zeitraum einhalten.
Fazit
Dauerhaften Mundgeruch oder gar Gestank aus dem Katzenmäulchen solltet ihr immer ernst nehmen und der Ursache auf den Grund gehen. Auch wenn Mundgeruch im ersten Moment harmlos erscheint, können hinter den unangenehmen Gerüchen ernsthafte Krankheiten stecken, die sogar lebensgefährlich für euren Stubentiger sein können. Entsprechend lohnt es sich, Mundgeruch vorzubeugen, regelmäßige Check-ups beim Tierarzt nicht zu versäumen und bei plötzlichen Veränderungen des Mundgeruchs über das normale Maß hinaus nicht zögern, sondern den Tierarzt aufsuchen. Mundgeruch bei eurer Katze solltet ihr also immer ernst nehmen und kein Risiko eingehen.
Kommentar schreiben
Alle Kommentare (0)