15.03.2024

Die Katze schnurrt im Schlaf

Oder schnarcht sie?

Die Katze schnurrt nicht nur, wenn sie schläft, manche Exemplare schnarchen sogar ziemlich geräuschvoll. Meist liegen sogar die gleichen Ursachen wie bei uns Menschen vor: eine beeinträchtigte Atmung, Übergewicht, eine ungünstige Körperposition oder alles zugleich. Vor allem Perserkatzen und andere Rassen mit sehr flachen Nasen neigen zu eindringlichem Schnarchen. Doch warum schnurren schlafende Katzen manchmal und wie erzeugen sie dieses wohltuende Vibrieren? Dies alles erfahrt ihr hier.

Die Katze schnurrt beim Schlafen

Wenn euer Stubentiger sich so sicher und glücklich fühlt, um tief und fest zu schlafen, kann er dies durch Schnurren im Schlaf ausdrücken. Dies passiert vor allem, wenn er im Schlaf seinen Bauch nach oben dreht, was er in der freien Natur niemals wagen würde. Falls ihr zwei oder mehrere Katzen habt, die zusammen in ihrem Bett schlafen, ist das Schnurren ein Zeichen des Komforts und der Zusammengehörigkeit. Mutterkatzen schnurren besonders intensiv, damit die neugeborenen Jungen leichter zum Gesäuge finden, solange die Augen noch geschlossen sind.

Eine weitere plausible Erklärung für schnurrende schlafende Katzen wäre, dass sie gerade träumen. Alle Säugetiere träumen, um die Erlebnisse des Tages zu verarbeiten. Das Schnurren bedeutet allerdings nicht immer, dass eure Katze gerade ein schönes Traumabenteuer erlebt. Wenn sie mit dem Schwanz schlägt, die Barthaare zucken oder die Pfoten sich bewegen, baut sie gerade ihren Stress ab, den sie tagsüber mit der Nachbarkatze hatte. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, denn das Schnurren im Schlaf dient dem Tier zur tiefgehenden Erholung.

Ist eine schnurrende Katze glücklich?

In den meisten Fällen beginnt eure Katze zu schnurren, wenn sie sich völlig entspannt in einer angenehmen Umgebung befindet und sich richtig wohlfühlt. Sie schnurrt, wenn sie im Halbschlaf auf deinem Bett liegt und sich mit dem Geruch ihres Menschen umgibt. Das Schnurren dient auch zur Kommunikation mit Menschen oder Artgenossen. Beobachtet ihre Augen, ob sie euch langsam zublinzeln, denn das ist das höchste Kompliment, dass sie euch schenken kann: Sie ist glücklich und macht ihr Gegenüber ebenso glücklich. Falls eure Katze unberechenbaren Situationen gegenübersteht, schnurrt sie möglicherweise auch.

Was hat das Schnurren der Katze für Bedeutungen?

Nachfolgend erfahrt ihr die wichtigsten Gründe und Bedeutungen, warum Katzen schnurren.

  • Die Katze schnurrt nicht nur als Ausdruck ihres Wohlgefühls, sondern ebenso, um mehr Selbstkontrolle bei Angstgefühlen zu erlangen.
  • Darüber hinaus wirken die Vibrationen wie ein Schmerzmittel, beispielsweise setzt es eine Katze während der Geburt ein, oder wenn sie eine Verletzung durchmacht.
  • Eine ranghöhere Katze signalisiert durch Schnurren einem Artgenossen, dass er nichts zu befürchten hat und jetzt alles in Ordnung ist.
  • Junge Katzen fordern sich durch Schnurren gegenseitig zum Spielen auf.
  • Eine verängstigte Katze schnurrt in einer bedrohlichen Lage, um ihren Stress zu lindern. Dies setzt sie bei Revierkämpfen ein, aber wahrscheinlich auch, wenn du sie beim Tierarzt auf den Untersuchungstisch setzt.
  • Schnurren ist eine Einladung an euch, ihr mehr Aufmerksamkeit oder Streicheleinheiten zukommen zu lassen. Oder ist der Futternapf leer?

Fördert das Schnurren bei Katzen die Gesundheit?

Katzen können in jeder erdenklichen Situation das Schnurren einsetzen. Es dient immer dem Zweck, das Wohlbefinden und mentale Beruhigung einzustellen. Dass dieser Vorgang die beabsichtigte Wirkung tatsächlich auslöst, ist hinreichend von Forschern belegt: Der Brummton setzt im Katzenorganismus das sogenannte Glückshormon Serotonin frei. Dieser körpereigene chemische Botenstoff (Neurotransmitter) steuert im Nervensystem verschiedenste Prozesse wie die Stimmung, Emotionen, Schmerzerlebnisse, die Bewusstseinslage oder das zentrale Belohnungssystem.

Schnurren bewirkt Selbstheilung bei Katzen

Während die Katze schnurrt, vibriert ihr gesamter Körper mit. Die Schwingungen wirken auf die Muskulatur, die wiederum das Knochenwachstum anregt, hat Prof. Dr. Leo Brunnberg von der Poliklinik für Kleintiere Freien Universität Berlin in seinen Forschungsarbeiten über Katzen entdeckt. Dieser erstaunliche Mechanismus zur Selbstheilung erklärt, warum Katzen so selten Knochenfrakturen erleiden, wenn sie Stürze aus großer Höhe überstehen. Ein erlittener Bruch nach einem Unfall verheilt außerdem sehr schnell, wobei weitaus weniger Komplikationen als bei Hunden auftreten.

Ähnlich wie das Schnurren einer Katze wirkt Vibrationstraining, das Physiotherapeuten bei Leistungssportlern oder Menschen mit Gelenkbeschwerden erfolgreich anwenden. Spezielle Massagegeräte versetzen die Knochenstrukturen sowie darunterliegende Muskeln in niedrige Schwingungsfrequenzen zwischen 15 und 60 Hertz, wodurch sich der Knochen verdichtet, Sehnen regenerieren und Verletzungen effektiver heilen. Vibrationstraining sehen viele Mediziner als sinnvolle Therapie bei Osteoporose nach dem Vorbild der Natur an.

Das Schnurren der Katzen ist auch für euch gesund

Natürlich profitiert ihr als gesunder Katzenhalter von einer schnurrenden Katze, da das surrende Geräusch auch in eurem Körper das Glückshormon aktiviert. Genau so, wie ihr ein Lächeln erwidert, überträgt sich die beruhigende Vibration auf euren Körper und das Nervensystem. Der Blutdruck und die Herzfrequenz senken sich, sogar Einschlafstörungen bessern sich durch eine schnurrende Katze, die neben euch liegt. Wenn ihr traurig seid, tröstet euch eure Katze und nach einigen Momenten fühlt ihr euch schon besser. Die Schnurr-Frequenz von 22 bis 30 Hertz besitzt eine wissenschaftlich nachgewiesene heilende Wirkung, indem sie das Herzinfarktrisiko reduziert. Forscher des US-amerikanischen Minnesota Stroke Instituts kamen zu dem Ergebnis, dass sich in Katzenhaushalten 30 Prozent weniger Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen ereignen.

Macht doch ein tägliches Ritual zum gemeinsamem Kuscheln: Findet zuerst die bevorzugte Zeit heraus, wann eure Katze bereit ist, euch nahe zu sein. Sucht euch eine gemütliche Ecke aus und nehmt eure Samtpfote so hoch auf den Arm, dass ihr Kopf auf eurer Schulter oder an eurer Halsseite ruht. Ideal ist es, wenn ihr Brustkorb auf eurem Körper aufliegt, so hört ihr das Schnurren nicht nur, sondern spürt es innerlich.

Wie erzeugen die Katzen das Schnurren?

Das gleichmäßige Brummen ist ein eigenständiges Merkmal der Katze, doch wie erzeugt sie es eigentlich? Gleichzeitig vibriert ihr gesamter Körper, ohne das angestrengtes Luftholen sichtbar wird. Viele Forscher haben versucht, das Schnurren bei Katzen zu analysieren, jedoch bis heute fehlt eine konkrete Aussage. Einige Wissenschaftler vermuten, dass Muskeln im Kehlkopf die Stimmritze im Hals in hohen Frequenzen verengen und erweitern, ähnlich wie beim Schnarchen.

Einer anderen Theorie zufolge soll vorbeifließende Atemluft am verknöcherten Zungenbein Schnurr-Geräusche erzeugen. Es verbindet Schädelknochen und Zunge. Bei nicht schnurrenden Großkatzen ist das Zungenbein flexibel. Weitere Annahmen kamen auf, wonach lose Hautlappen neben den Stimmbändern das Geräusch verursachen. Der aktuelle Stand der Forschung sagt aus, dass Schnurren bei Katzen vermutlich durch einen Resonanzeffekt auf den Stimmbändern entsteht, die sozusagen passiv in Schwingung versetzt werden.

Katzen schnurren variantenreich

Auch Wildkatzen wie Luchs, Gepard, Puma oder Ozelot beherrschen das langanhaltende Schnurren, während die Großkatzen Löwe, Leopard und Tiger nur äußerst kurze Schnurrlaute erzeugen können. Die Besonderheit bei Haus- und Wildkatzen ist die Fähigkeit, das Schnurren beim Ein- und Ausatmen zu erzeugen, während die meisten Säugetiere lediglich beim Ausatmen Geräusche erzeugen können. Wissenschaftler, die das Schnurren analysiert haben, entdeckten beim Einatmen eine kürzere, lautere Frequenz von 27 bis 40 Hertz. Das Ausatmen bei 16 bis 28 Hertz dauert länger und ist minimal leiser. Diese feinen Unterschiede nimmt unser Gehör jedoch als durchgehenden Brummlaut war.

Anders ist es, wenn die Katze ihr Schnurren mit einer dramatisch hohen, stimmhaften Komponente kombiniert: Unsere Ohren reagieren sehr empfindlich darauf und werten dies als Ausdruck äußerster Dringlichkeit. Dieses Verhalten wenden Katzen bei ihren Besitzern an, wenn sie um Futter bitten. Messungen dieser Schnurr-Variante ergaben eine Frequenz, die tatsächlich einem schreienden Menschenbaby entspricht.

Darf die Katze in eurem Bett schlafen?

Die meisten Katzenbesitzer behalten es lieber für sich, wenn sie ihr Bett mit dem Haustier teilen. Im Grunde spricht nichts dagegen, wenn ihr einige Regeln beachtet. Immerhin besteht das Risiko, dass eure Katze von ihren Freigängen Flöhe, Zecken oder innere Parasiten mitbringt und überträgt. Daher ist sorgfältige Pflege und Entwurmung Voraussetzung für intensive Nähe. Kinder dürfen innerhalb der Wohnung mit eurer Katze kuscheln, doch ins Bett sollte sie nicht mitgenommen werden. Wenn euer Partner sein Bett nicht mit der Katze teilen möchte, hat dies Priorität. Eine Katzenhaarallergie oder eine andere Erkrankung schließt das Zusammensein im Bett mit eurer Katze aus.

Natürlich hat das gemeinsame Schlafen auch viele Vorteile, denn das Schnurren der Katze bessert unruhigen Schlaf und da Katzen fast 39 Grad Körpertemperatur haben, geben sie eine gemütliche weiche Wärmflasche ab. Und letztendlich beschützt die Katze euren Schlaf: Sie ist sofort hellwach, wenn in deinem Zuhause etwas Ungewöhnliches passiert: Sei es Rauchentwicklung oder Einbrecher machen sich an Tür und Fenster zu schaffen, die Katze wird euch sofort wecken. Wägt einfach selbst ab, wie weit eure Katzenliebe geht!

Woran liegt es, wenn die Katze nicht schnurrt?

Manche Katzen können nicht schnurren! Zur Sicherheit könnt ihr zum Tierarzt gehen, doch im Normalfall steckt kaum eine Erkrankung dahinter. Wenn ihr eure Katze liebt und pflegt, ist sie auch ohne Schnurren glücklich und zufrieden.

Schnurren eure Katzen im Schlaf? Erzählt uns von euren Vierbeinern in den Kommentaren!

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