11.04.2022

Katzenaugen

Wie sehen Katzen?

Wer kann diesem Blick widerstehen? Einfach faszinierend sind die Augen unserer Katzen. Seit der Domestikation der Katze zwischen dem 6. Und 3. Jahrtausend vor Christus an verschiedenen Ausgangsorten im Orient und Okzident ranken sich zahlreiche Mythen rund um die Samtpfoten. Wahrscheinlich mit ein Grund, warum es gerade von Katzen so viele Abbildungen, Statuen und Gemälde gibt. Es ist aber nicht nur der feine, schlanke Körper mit dem seidigen Fell und das ruhige, ausgeglichene, manchmal überschäumende Temperament, es sind in erster Linie die Augen, die uns Menschen schon immer begeisterten.

Katzenaugen – so sind sie aufgebaut

Hast du manchmal das Gefühl, dass dich deine Katze beobachtet? Du hast es dir auf dem Sofa bequem gemacht oder möchtest einfach nur einschlafen? Da ist aber ein Leuchten in der Dunkelheit und irgendwie kannst du die Blicke deines Lieblings spüren. Wenn dir die Augen deiner Katze mit den sich verändernden Pupillen begeistern, geht es dir so wie schon den alten Ägyptern. Auch sie waren von dem Leuchten der Katzenaugen fasziniert. Es fehlte ihnen jedoch das genaue Wissen über die Anatomie und Physiologie der Augen und deshalb dachten sie, dass die Vierbeiner mit der Sonne und dem Mond verwandt wären.

Heute sind die Augen unserer Katzen längst bis in das kleinste Detail erforscht. Wir wissen, wie die Augen funktionieren, verstehen den Aufbau des hochspezialisierten Sehorganes und kennen die Unterschiede zwischen unseren Augen und den der Katzen. In einigen Bereichen sind Katzenaugen unseren Augen nämlich weit überlegen.

Die raffinierte Anatomie des Katzenauges im Überblick:

  • Senkrecht stehende, schlitzförmige Pupillen
  • drei Augenlider
  • multifokale Linsen
  • Netzhaut
  • reflektierende Pigmentschicht – tapetum lucidum
  • Zapfen
  • Stäbchenzellen

Wie sehen Katzen?

Da die Katze nicht nur am Tag, sondern auch sehr gerne in der Dämmerung aktiv ist, behaupten einige Menschen, dass die Katze ein ausgesprochenes Nachttier ist. Experten schließen sich dieser Meinung nicht an, denn dann würden die Fellnasen über eine andere Physiologie verfügen. Es stimmt aber, dass Freigänger unter den Katzen gerne während der Nachtstunden jagen. Das können sie auch, denn die Augen deiner Katze sind in der Lage, sich ganz den herrschenden Lichtverhältnissen anzupassen.

Ihre empfindliche Netzhaut ist befähigt, selbst die kleinste Lichtquelle auszuwerten. Jetzt kann bereits ein Mythos aus der Welt geschaffen werden: Katzen sehen in der Nacht sehr gut. Das trifft aber nur zu, wenn zumindest eine winzige Lichtquelle vorhanden ist. Ganz ohne Licht sieht deine Katze, genauso wie du, auch nichts mehr.

Wie sehen Katzen tagsüber?

Bei Sonnenschein verengt sich Pupille zu einem feinen, schmalen Strich. Irgendwie kannst du deine Katze mit einer Kamera vergleichen. Denn fast genauso wie sich der Lichteinfall auf die Linse einer guten Kamera durch die Einstellung der Blende regulieren lässt, so erweitert sich der senkrechte Pupillenschlitz bei Bedarf immer mehr bis zur vollen runden Scheibe, die das Katzenauge fast vollständig ausfüllt. Fast vollständig deshalb, weil ein schmaler Farbrand frei bleibt.

Die Augenfarben der Katzen

Die Iris unserer Hauskatzen ist meistens grün oder gelbgrün. Doch was ist eine Hauskatze und gibt es bezüglich der Augenfarben einen Unterschied zu Rassekatzen? Vor allem in den Städten leben die meisten Katzen im Haus. Das ist sinnvoll, denn draußen lauern viele Gefahren. Deshalb könnte man doch meinen, dass alle Samtpfoten Hauskatzen sind, abgesehen von den Freigängern, die ihr Revier erkunden dürfen. Das stimmt jedoch nicht, denn es gibt Unterschiede zwischen Haus- und Rassekatzen.

Mit der Bezeichnung Hauskatze ist in der Regel die europäische Kurzhaarkatze gemeint. Kann eine Hauskatze überhaupt eine Rassekatze sein? Fragen über Fragen, aber lasse dich nicht verunsichern. Es gibt strenge Regeln, wann eine Rassekatze als Rassekatze bezeichnet werden darf. Von den diversen Zuchtverbänden werden strenge Standards festgelegt, welche Rasse wie definiert ist und welche Merkmale die Rassekatze aufweisen muss.

Ob Haus- oder Rassekatze, du wirst deinen Stubentiger lieben, aber dennoch geht von Rassekatzen eine besondere Anziehungskraft aus und diese beruht nicht zuletzt auf den attraktiven Farben der Augen.

So haben beispielsweise Siamesen strahlend blaue Augen. Hast du dir schon einmal die Frage gestellt, warum Katzen mit blauen Augen uns so faszinieren? Vielleicht, weil das facettenreiche Blau an die unendlichen Weiten des Meeres erinnert? Oder weil sehr viele Katzen mit blauen Augen ein strahlendes weißes Fell haben und deshalb ein besonders reizvoller Kontrast entsteht? Diese Fragen kann jeder Katzenbesitzer nur für sich beantworten, denn die Gründe, das Leben mit blauäugigen Katzen zu teilen, variieren von Besitzer zu Besitzer.

Wenn du eine Katze mit blauen Augen als Mitbewohner möchtest, kannst du aus einer Vielzahl an Rassen wählen, denn diese Katzen haben alle eine blaue Augenfarbe:

Auch die Maine Coon und die Türkisch Angora haben blaue Augen. Dennoch handelt es sich um zwei Sonderfälle. Bei der Türkisch Angora gibt es nämlich auch Katzen mit bernsteinfarbenen, goldfarbenen und grünen Augen. Bei Maine Coon Katzen gibt es keine Vorschrift, dass eine bestimmte Fellfarbe mit einer bestimmten Augenfarbe perfektioniert werden muss.

Das Besondere an blauen Katzenaugen

Wusstest du, dass alle Katzenbabys mit blauen Augen geboren werden? Es handelt sich um ein sehr helles, manchmal etwas metallisch schimmerndes Blau, das sich erst nach ungefähr acht bis zehn Wochen zu verfärben beginnt. Bei einigen Kitten dauert es bis zu einem Jahr, bis sich die endgültige Augenfarbe gebildet hat. Wird bei der Katzenzucht eine bestimmte Augenfarbe erhofft beziehungsweise erwartet, ist dieser Zeitraum für Züchter ganz schön nervenaufreibend.

Was ist die seltenste Augenfarbe bei Katzen?

Obwohl die blaue Augenfarbe schon selten ist, gibt es eine Augenfarbe bei Katzen, die extrem selten vorkommt. Es ist die Farbe Bernstein mit einem Hauch von Orange. Gehörst du zu jenen Katzenbesitzern, die jetzt sagen, das kann nicht stimmen? Es gibt doch die Perserkatzen, mit ihren leuchtenden kupfer- und orangefarbenen Augen. Das stimmt zwar, aber die seltenste Augenfarbe unterscheidet sich dennoch. Es ist ein feiner Unterschied, eine Nuance mehr Bernstein.

Nächtliche Unterschiede

Spannend ist, dass es bei einem nächtlichen Lichteinfall Unterschiede bei den Augenfarben gibt. In der Dunkelheit leuchten die Augen jeder Katze, sobald sie von einem Lichtstrahl getroffen werden, auf. Ursache ist eine Reflexionsschicht im Hintergrund des Katzenauges, die auch noch den feinsten Lichtstrahl bei Nacht auffängt, bündelt und ausnutzt. Die Augen unserer Hauskatzen leuchten übrigens grün auf, nur die Augen der blauäugigen Katzen leuchten rot. Ihnen fehlen die Farbstoffeinlagerungen, und deshalb schimmern die Blutgefäße durch.

Welche Farbe mögen Katzen am besten?

Woher stammt eigentlich die Redewendung „Nachts sind alle Katzen grau?“ Wenn wir diese Redewendung verwenden, meinen wir doch, dass man in der Dunkelheit alles gleich wahrnimmt oder bestimmte Dinge gar nicht sieht. Oder entstand die Redewendung deshalb, weil wir früher dachten, dass Katzen die Welt grau in grau sehen? Heute wissen wir, und es ist hinreichend bewiesen worden, dass unsere geliebten Stubentiger verschiedene Farbtöne ausgezeichnet unterscheiden können. Katzen sprechen gut auf Blau, Gelb und Orange an. Rottöne sehen Katzen jedoch nur in verschiedenen Grauabstufungen.

Würde dir deine Katze ihre Lieblingsfarbe mitteilen können, wäre diese ganz sicher Gelb. Der Grund dafür ist, dass sie überwiegend M-Zapfen besitzt, und deshalb Gelbtöne besonders gut sehen kann. Auch die Farbe Blau mag deine Katze. Wissenschaftler der Universität Mainz führten zahlreiche Versuche durch und stellten fest, dass Katzen die Farbe Blau bevorzugen.

Können Katzen wie Menschen sehen?

Ein großer Unterschied zwischen Menschen und Katzen ist wie bereits erwähnt das Erkennen von Farben. Die Katze stört es nicht, dass sie teilweise keine Farben erkennen kann. Wenn sie in der Dämmerung oder Dunkelheit auf Jagd geht, spielen Farben sowieso nur eine untergeordnete Rolle. Der Sehsinn deiner Katze ist auf Wahrnehmungen von Bewegungen spezialisiert, der mit einem breiten Sichtwinkel auch in der Dunkelheit noch sehr gut funktioniert.

Zwischen unseren Augen und den Katzenaugen gibt es noch einen weiteren Unterschied. Katzen haben ein drittes Lid, die sogenannte Nickhaut. Die Nickhaut ist meist nur zu sehen, wenn deine Katze sich nicht wohlfühlt oder sehr müde ist. Dann legt sich das dritte Lid vom inneren Augenwinkel ausgehend über Iris und Pupille.

Kann deine Katze dein Gesicht erkennen?

Du betrittst die Wohnung und schon beginnt das Schnurren. Es dauert nicht lange und deine Katze schmiegt sich an deine Beine und entweder wirst du freundlich begrüßt oder es wird lautstark nach Futter verlangt. Deine Katze hat schnell registriert, dass ihre Bezugsperson anwesend ist. Weil sie dich gesehen und erkannt hat? Sie hat dich gesehen und wahrgenommen, aber anders als wir unsere Mitmenschen sehen und erkennen. Sie kann dein Gesicht nicht erkennen und es sich deshalb auch nicht merken. Zumindest nicht visuell. Deine Katze erkennt dich an deiner Stimme, an deinem Geruch und an deinen Bewegungen.

Welche Augenfarben haben eure Katzen? Erzählt uns davon in den Kommentaren! 

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