08.12.2022

Katzenfutter selber machen

Wie es geht und was ihr beachten müsst

Die meisten Katzenbesitzer kümmern sich rührend um Wohlbefinden und Gesundheit ihres Vierbeiners. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die artgerechte, ausgewogene Fütterung. Kommerzielles Futter ist in vielen Fällen teuer. Zudem enthält es oft minderwertige Inhaltsstoffe. Diese tun der Katze nicht gut oder schaden ihr auf längere Sicht sogar.

Daher überlegen viele, das Futter für ihren Stubentiger selbst herzustellen. Da Katzen keine Allesfresser sind, mutet das jedoch häufig ein bisschen kompliziert an. Für viele Katzenhalter ein Grund, eben doch wieder Futter aus der Dose zu nutzen. So wollen sie Mangelerscheinungen vermeiden. Immerhin sind dort oft zusätzliche Vitamine und Nährstoffe beigefügt. Doch so schwer ist die Zubereitung von Katzenfutter gar nicht. Wir sagen euch, wie es geht und worauf ihr achten müsst.

Katzenfutter selber machen: Wieso eigentlich?

Der Hauptgrund für viele Katzenbesitzer ist die Qualität des Futters. Immer noch enthalten zu viele im Handel erhältliche Futtersorten Zutaten, die eine Katze garantiert nicht benötigt! Dazu gehören Konservierungsstoffe ebenso wie Farbstoffe. Aber auch Zucker, Getreide und ein zu hoher Anteil an Obst oder Gemüse schaden dem Organismus der Katze.

Außerdem wurden in vielen Futtersorten eklatant zu hohe Mengen an Natrium und Phosphor nachgewiesen. Das schadet Herz und Nieren. Nicht umsonst haben heutzutage so viele Katzen mit Nierenerkrankungen zu kämpfen! Vor allem im Alter ist das oft ein Problem. Die häufig chronisch werdenden Krankheiten aber sind oft sehr unangenehm für das Tier. Zudem sind sie für den Halter mit hohen Kosten für Arztbesuche und Medikamente verbunden. Nicht zuletzt verkürzen sie die Lebenserwartung.

Selbstgemachtes Katzenfutter – Vorteile und Risiken

Es gibt bei der Herstellung von Katzenfutter in der heimischen Küche einige Vor- und Nachteile. Sie müssen gut gegeneinander abgewogen werden.

Die Vorteile von selbstgemachtem Katzenfutter

Der Vorteil von selbst hergestelltem Katzenfutter liegt klar auf der Hand. Ihr wisst genau, was drin ist! Chemische Zusätze wie Farbstoffe und Konservierungsstoffe könnt ihr damit gut umgehen. Obendrein ist es euch möglich, exakt auf die Vorlieben und Abneigungen eures Stubentigers einzugehen. Und die sind bei Katzen ja bekanntlich oft sehr ausgeprägt! Ihr wisst, dass die Zutaten definitiv frisch und hochwertig sind. Viele Futterproduzenten benutzen Abfälle aus Schlachthöfen. Die sind billig, weil die Schlachthofbetreiber sie sonst kostenintensiv entsorgen müssten. Deklariert wird das Ganze allerdings als Fleisch. Und die oft vielversprechenden Namen lassen das Futter dann viel hochwertiger erscheinen, als es in Wahrheit ist.

Die Nachteile von selbstgemachtem Katzenfutter

Der Nachteil: Um eurer Katze ohne Zusatz künstlicher Vitamine und Nährstoffe eine ausgewogene Ernährung zu ermöglichen, müsst ihr euch erst einmal grundlegend informieren. Vor allem Taurin ist ausgesprochen wichtig für Katzen. Die Aminosulfonsäure ist ein Abbauprodukt der Aminosäuren Methionin und Cystein. Enthält das Futter der Katze nicht ausreichend viel Taurin, kann das Tier erblinden, Herzkrankheiten bekommen oder unfruchtbar werden.

Aber auch alle anderen wichtigen Nährstoffe müssen enthalten sein, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Einfach loslegen ist also schlecht. Mit den entsprechenden Informationen könnt ihr eurer Katze mit selbstgemachtem Katzenfutter aber trotzdem viel Gutes tun! Bei einer geplanten, langfristigen Umstellung der Ernährung auf selbst gemachtes Katzenfutter könnt ihr Vitamin- und Nährstoffpräparate zum Futter geben. Dadurch erhält der Stubentiger alle wichtigen Substanzen.

Zudem benötigt ihr natürlich einiges an Zeit und Aufwand. Denn Katzenfutter selber machen dauert eben um einiges länger, als einfach ein Tütchen oder eine Dose zu öffnen.

Gesunde und artgerechte Ernährung für Stubentiger

Was ist die beste Katzennahrung? Katzen sind Fleischfresser. Abgesehen vom gelegentlichen oder häufigen Kauen von Gras benötigt der Stubentiger weder Gemüse oder Obst noch Getreide. In der Natur fressen die Vierbeiner lediglich das an pflanzlichen Bestandteilen, das sich im Magen und Verdauungstrakt ihrer Beutetiere befindet. Die Mägen von Mäusen, Ratten und Vögeln sind sehr klein. Pflanzen bilden also einen geringen Bruchteil der Ernährung!

Sowohl das Gebiss der Katze als auch ihr Verdauungstrakt haben sich optimal an das Fressen und Verdauen von Fleisch angepasst. Ein zu hoher Anteil an pflanzlichen Zutaten im Futter kann daher zu Verdauungsproblemen führen. Auch eine Mangel an wichtigen Nährstoffen und Mineralien ist nicht ausgeschlossen. Zudem benötigen Katzen die im Fleisch enthaltenen Proteine. Und eben das wichtige Taurin, das vor allem in rohem Fleisch und Fisch enthalten ist.

Welche Zutaten ihr für selbst gemachtes Katzenfutter verwenden könnt

Was kann ich meiner Katze kochen? Die wichtigsten Zutaten sind natürlich frisches Fleisch und/ oder frischer Fisch. Aber auch Innereien sind wichtig. Diese liefern viele wertvolle Vitamine, Proteine und andere wichtige Nährstoffe. Meeresfrüchte können ebenfalls eine interessante Abwechslung im Katzennapf darstellen.

Vor allem Schweinefleisch muss stets richtig gar, bevor ihr es der Katze serviert. Denn roh enthält es in einigen Fällen das für Tiere giftige Aujeszky-Viruses. Wie Hackfleisch für Katzen zubereiten? Hackfleisch kocht ihr am besten und lasst es gut abkühlen, bevor ihr es der Katze serviert. Auf Gewürze verzichtet ihr dabei bitte. Sie können dem empfindlichen Magen des Stubentigers schaden. Hinzufügen könnt ihr jedoch hochwertige Öle wie Lachsöl, Lebertran oder Olivenöl. Sie sorgen für ein schönes, glänzendes und dichtes Fell und helfen bei der Aufnahme von Vitaminen.

Ideale Zutaten, um Katzenfutter selber zu machen

Ist Hähnchenbrust gut für Katzen? Wie alle Geflügelsorten enthält Hähnchenbrust viele Proteine und Vitamine. Dabei ist das zarte Fleisch sehr fettarm und hat wenige Kalorien. Ideal also für eine ausgewogene Ernährung, bei der der Stubentiger fit und schlank bleibt!

Können Katzen gekochte Eier essen? Ab und zu darf euer Stubentiger gern ein gekochtes Ei bekommen. Aber eben nur als Leckerbissen: Eier enthalten viel zu viele Kalorien. Die tägliche Gabe fördert daher Übergewicht und damit verbundene Folgekrankheiten. Bei einer gelegentlichen Fütterung allerdings bietet vor allem das Eigelb einen wichtigen Mix aus Proteinen, Mineralstoffen und Vitaminen. Kann ich meiner Katze Rührei geben? Prinzipiell spricht nichts dagegen. Es muss aber vollständig gegart sein und darf keine Gewürze enthalten. Dann ist es eine ebenso gute Abwechslung im Napf wie gekochte Eier.

Kann ich meiner Katze Reis geben? In sehr kleinen Mengen ist Reis durchaus erlaubt. Dafür kocht ihr in möglichst lange und gebt kein Salz zum Wasser. Denn das würde den Nieren eurer Katze auf Dauer schaden. Auch Karotten, Erbsen, Brokkoli und gekochte Kartoffeln sorgen für gesunde Abwechslung. Dennoch müssen Fleisch oder Fisch die Hauptbestandteile des Katzenfutters sein.

Kann ich meiner Katze Joghurt geben? Ein klein wenig Joghurt, Quark oder Hüttenkäse sind erlaubt. Vor allem letztere besitzen viele wertvolle Proteine und nur wenige Kalorien.

Was dürfen Katzen im Haushalt essen? Ein kleiner Löffel Hüttenkäse oder ein gekochtes Ei können hier und da als Leckerli dienen. Ansonsten darf euer Stubentiger möglichst nichts von eurem Essen bekommen. Denn das enthält viel zu viel Salz und andere Gewürze. Daher dürft ihr nicht einfach eine kleine Portion von eurem Essen abzweigen, um die Katze damit zu füttern. Selbstgemachtes Katzenfutter muss eigens für den Stubentiger hergestellt werden und auf seine Bedürfnisse ausgerichtet sein.

Welche Zutaten ihr NICHT benutzten dürft

Die folgenden Lebensmittel sind giftig bis tödlich für den Stubentiger. Daher dürfen sie auf gar keinen Fall ins Katzenfutter:

  • Alkohol
  • Koffein
  • Schokolade und Kakao
  • unreife und/oder rohe Tomaten, Auberginen und Kartoffeln
  • Avocados
  • Weintrauben und Rosinen
  • roher Fisch und Thunfisch
  • rohes Schweinefleisch
  • Fettränder von Fleischstücken
  • Gewürze und Salz
  • Milch
  • rohe Eier
  • Zwiebeln, Knoblauch und Porree – egal, ob roh oder gekocht
  • Knochen
  • Zucker und sämtliche Zuckerersatzstoffe

Barfen: Warum viele lieber Katzenfutter selber machen

Beim Barfen wird rohes Fleisch gefüttert, oft in Verbindung mit Gemüse, gekochtem Reis und Vitaminpräparaten. Ein positiver Aspekt daran ist, dass Rohfleisch mehr Nährstoffe hat. Viele wollen das Katzenfutter dennoch lieber kochen. Immerhin sorgt Rohfütterung oft für eine ganz schöne Sauerei: Denn irgendwie muss die Katze die Fleischstücke ja auseinanderbekommen. Wer nicht draußen füttern kann, wird auf diese Methode schon aus Aspekten der Sauberkeit und Hygiene verzichten wollen.

Katzenfutter selber machen: Rezept Ideen

Wie kann man Katzenfutter selber machen? Wir stellen euch drei Rezepte vor, die sicher auch den verwöhntesten Stubentiger überzeugen! Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, müssen bei der Gabe von gekochtem Fleisch stets Taurin und andere wichtige Nährstoffe in einer ausreichenden Menge zugefügt werden. Erhältlich sind sie als Paste oder Pulver. So könnt ihr sie einfach dem fertigen Futter beimischen.

Fleisch – Reis – Topf

Zutaten:

  • 150 Gramm Fleisch (Geflügel, Rind oder Lamm)
  • 1 Esslöffel Reis
  • 1/2 Karotte
  • 1 Teelöffel Öl (hochwertiges Lachs-, Lein- oder Olivenöl)

Zubereitung:

Ihr lasst den Reis in kaltem Wasser quellen, während ihr die restlichen Zutaten in kleine Stückchen schneidet. Diese gebt ihr nun zum Reis und kocht die Zutaten so lange, bis sie richtig gar sind. Anschließend lasst ihr alles gut abkühlen – fertig!

Wenn ihr mögt, nehmt gern die doppelte oder dreifache Menge der Zutaten. Die Reste könnt ihr portionieren und im Kühlschrank aufbewahren. So habt ihr nach einer einzigen Koch-Session Futter für mehrere Mahlzeiten.

Hühnersuppe á la Miau

Zutaten:

  • 1 kleines Suppenhuhn
  • 1 Karotte

Zubereitung:

Ihr wascht das Suppenhuhn ab und raspelt die geschälte Karotte. Alternativ könnt ihr sie auch in kleine Stücke schneiden. Danach gebt ihr beides in einen Topf mit Wasser. Zwei Stunden Kochzeit sollten nicht unterschritten werden, damit das Huhn auch wirklich gar ist! Danach schneidet ihr das Suppenhuhn in kleine Stücke, gebt diese zurück in den Topf und püriert alles. Nach dem Abkühlen könnt ihr die Suppe servieren.

Kartoffelsuppe mit Hühnerbrusteinlage

Zutaten:

  • 1 Kartoffel
  • 1/2 Karotte
  • 150 Gramm Hühnerbrustfilet

Zubereitung:

Ihr schält Kartoffel und Karotte. Anschließend schneidet ihr sie in kleine Stücke. Danach wascht ihr die Hühnerbrust und zerkleinert sie. Nun kommt alles in einen Topf mit wenig Wasser. Es reicht, wenn die Flüssigkeit die Zutaten gerade so bedeckt. Nach einer Kochzeit von einer Stunde sollte alles gar sein. Jetzt könnt ihr die Mischung pürieren oder – gut abgekühlt natürlich – gleich so servieren.

Fazit

Mit nur wenig Aufwand ist es gar nicht so schwer, dem eigenen Stubentiger selbst Katzenfutter zuzubereiten. Soll das selbstgemachte Katzenfutter den Hauptbestandteil der täglichen Fütterung ausmachen, müsst ihr aber auf eine sehr ausgewogene Mischung hochwertiger Zutaten achten. Zudem müsst ihr dem gekochten Fleisch stets Vitamine und Nährstoffe als Paste oder Pulver hinzufügen. Nur so entstehen keine Mangelerscheinungen.

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