31.01.2023

Können Katzen schwimmen?

Oder sind sie wirklich wasserscheu?

Immer wieder kommt die Frage auf „Können Katzen schwimmen?“ oder „Warum mögen Katzen kein Wasser?“. Dabei sind die wenigsten Stubentiger wirklich wasserscheu. Sie haben allerdings in den seltensten Fällen Freude am Baden oder Schwimmen. Wir bieten euch nicht nur darauf Antworten, sondern auch einige spannende Informationen rund um Katzen und Wasser. Darunter beispielsweise Katzen, für die Schwimmen zum Alltag gehört und Rassen, mit denen ihr euch die Dusche teilen könntet.

Warum sind Katzen wasserscheu?

Die wenigstens Katzen sind wasserscheu. Vielleicht habt ihr schon einmal beobachtet, wie eine Katze mit der Pfote ausgiebig im Wassernapf spielt, aus dem Wasserhahn trinkt oder freiwillig bei Regen ins Freie geht. Manche Stubentiger setzen sich auch ausgesprochen interessiert an die volle Badewanne oder haben kein Problem damit, ihre Pfote in ein Aquarium oder den Gartenteich zu stecken. Scheu oder gar Angst vor Wasser haben sie also nicht.

Die meisten Katzen mögen es lediglich nicht, vollständig nass zu werden oder schwimmen zu müssen.

Warum mögen Katzen kein Wasser?

Auf diese Frage finden sich mehrere verschiedene Antworten. Tatsächlich ist aber unklar, warum Katzen zwar Fisch lieben – dafür jedoch nicht in den nächsten Gartenteich eintauchen.

Katzen sind Wüstentiere

Als Katzenliebhaber wisst ihr natürlich, dass der Ursprung der Katzen in der Wüste liegt. Kontakt zu Wasser haben sie hier naturgemäß nicht. Dementsprechend gehört es auch nicht zu ihren Instinkten, schwimmen zu gehen oder sich im Wasser wohlzufühlen.

Wildkatzen, die sich an andere Bedingungen anpassen mussten, gehen hingegen regelmäßig schwimmen oder jagen im Wasser. Dazu gehören Tiger und die südostasiatische Fischkatze.

Auch Hauskatzen können ins Wasser gehen, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt und sie sehr zeitig daran gewöhnt wurden.

Der Eigengeruch geht verloren

Katzen sind nicht wirklich wasserscheu, mögen aber das vollständige Eintauchen meist nicht. Das könnte an dem Verlust des Eigengeruchs liegen. Hierbei handelt es sich wiederum um eine Vermutung. Denn zwar markieren Katzen ihr Revier, als Jäger haben sie ohne wahrnehmbaren Körpergeruch aber auch einen Vorteil.

Vollgesogenes Fell

Wenn ihr schon einmal eine Katze baden musstet, wisst ihr: Selbst das Fell einer kurzhaarigen Samtpfote saugt sich mit einer großen Menge Wasser voll. Das bedeutet zum einen, dass das Tier viel Gewicht bewegen muss. Eventuell empfindet sie das als unangenehm oder sogar als beängstigend beim Schwimmen.

Zum anderen dauert es selbst bei warmem und trockenem Wetter mehrere Stunden, bis das Fell wieder vollständig abgetrocknet ist. Hier zeigt sich ein deutlicher Unterschied zu den wasserliebenden und schwimmenden Wildkatzen, denn deren Fell hat sich optimal an den Kontakt zu Wasser angepasst.

Die meisten Katzenrassen haben diesen Vorteil nicht. Für sie kann das Durchnässen gesundheitliche Gefahren mit sich bringen, worauf wir später noch eingehen. Aber jetzt erst einmal auf zur nächsten Frage:

Können Katzen schwimmen?

Eine weitere Vermutung, warum Katzen Wasser eher meiden, liegt in der Fähigkeit zu schwimmen. Können sie das überhaupt? Überraschenderweise lautet die Antwort hierauf: Ja, die meisten Katzen können instinktiv schwimmen oder sich zumindest über Wasser halten.

Aber Vorsicht: Auch bei Hunden galt lange Zeit, dass jeder Vierbeiner von Natur aus schwimmen kann. Das stimmt nicht. Ebenso wenig solltet ihr bei allen Katzen davon ausgehen, dass sie problemlos wieder ans Ufer gelangen oder auch nur instinktiv den Kopf über Wasser halten können.

Selbst wenn das der Fall ist, drohen beim Baden und Schwimmen weitere potenzielle Gefahren für Katzen.

Welche Katze kann schwimmen?

Wie ihr jetzt wisst, können die meisten Katzen schwimmen – aber die wenigsten wollen es. Ausnahmen bestätigen die Regel. Manche Stubentiger können aufgrund körperlicher Einschränkungen nicht schwimmen oder werden panisch, sodass ein Sturz ins Wasser für sie lebensgefährlich ist.

Andere gehen freiwillig ins Wasser, wenn sie eine ausreichende Motivation haben. Müssen sie beispielsweise einen Fluss überqueren, um sich in Sicherheit zu bringen und finden keinen anderen Weg, können gesunde Katzen recht problemlos hindurchschwimmen.

Manche haben auch Freude daran, zumindest in seichte Bereiche von Seen oder sogar dem Meer zu gehen.

Welche Katzen schwimmen gerne?

Neben einigen Wildkatzen und Großkatzen finden sich auch Katzenrassen, die einem Sprung ins kühle Nass nicht abgeneigt sind. Zu ihnen gehören:

Als Wohnungskatzen gehalten solltet ihr bei ihnen besonders vorsichtig sein, denn einige Exemplare lassen sich nicht nur problemlos baden. Sie gehen auch mit unter die Dusche oder in die Badewanne, wenn sich ihnen die Gelegenheit dazu bietet. Andere liegen zudem gerne im Waschbecken und warten darauf, dass der Wasserhahn geöffnet wird.

Haben sie Zugang zu einem Garten mit Pool, Gartenteich oder Wassertonnen, können sie sich durch ihre Liebe zum Wasser allerdings auch in Gefahr bringen.

Katzen, die Wasser mögen – die Gewöhnung spielt eine entscheidende Rolle

Die meisten wasserliebenden Hauskatzen hatten von einem jungen Alter an Gelegenheit dazu, sich an Nässe zu gewöhnen und haben keine schlechten Erfahrungen. Wenn sie spielerisch damit vertraut gemacht werden, stellt später gegebenenfalls nötiges Baden ein geringeres Problem dar.

Ihr könnt also selbst dazu beitragen, dass eure Katze vor Wasser nicht zurückschreckt. Eine größere Schüssel oder ein kleines Becken mit einem niedrigen Wasserstand und einem aufziehbaren Fisch ist beispielsweise ein tolles – und ungewöhnliches – Katzenspielzeug.

Katzenbrunnen können ebenfalls zum Spaß mit Wasser beitragen und verbessern das Trinkverhalten.

Wie gefährlich ist Wasser für Katzen?

Obwohl die meisten Katzen schwimmen können, wenn sie müssen, kann Wasser ihnen dennoch gefährlich werden. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe.

Die Antwort auf die nächste Frage zeigt bereits einige der Ursachen.

Was passiert, wenn eine Katze ins Wasser fällt?

Für gewöhnlich kommt es zu einem erheblichen Schreck, bevor der Instinkt zum Schwimmen einsetzt. Die Katze wird dann versuchen, sich sofort wieder in Sicherheit zu bringen und an Land zu gelangen. Gegebenenfalls krallt sie sich an rettenden Gegenständen fest. Meist trauen sich die Stubentiger dann nicht, wieder loszulassen und weiter zu schwimmen.

Der Energieverbrauch ist durch die Angst und die Kälte des Wassers immens. Katzen werden dadurch schnell erschöpft, was zum Ertrinken führen kann. Das gilt vor allem dann, wenn sie eine weitere Strecke zurücklegen müssen, um wieder Boden unter den Pfoten zu haben.

Die potenziellen Gefahren fangen hierbei erst an.

Ertrinken durch fehlenden Ausstieg

Fällt eine Katze in eine Wassertonne, einen Pool oder ein anderes Becken ohne entsprechenden Ausstieg, kann sie trotz ausgeprägter Schwimmkünste und langer Ausdauer darin ertrinken.

Ihr solltet eure Wassertonnen daher immer sicher abdecken und Schwimmbecken mit einem sicheren Ausstieg versehen.

Planen oder Netze über Pool und Gartenteich sind hingegen nicht empfehlenswert. Sie können zu einer Falle werden und verhindern, dass sich Tiere daraus befreien. Bei Planen besteht die Gefahr des Erstickens. Bei Netzen können die Tiere dennoch ertrinken.

Eine sogenannte Ausstiegshilfe für Tiere ist hier die deutlich bessere Wahl. Sie ist günstig in der Anschaffung, einfach zu installieren und kann nicht nur Katzen retten.

Auskühlen als Gefahr

Weil Katzenfell Wasser sehr lange speichert, kann selbst lauwarmes Poolwasser auf Dauer zum Auskühlen oder zu einer Unterkühlung führen. Das kann wiederum zu akut gefährlichen Zuständen führen oder das Immunsystem schwächen.

Sollte eure Katze also einmal ins Wasser fallen, trocknet das Fell so gut wie möglich mit Handtüchern ab und haltet sie danach warm und trocken.

Verschlucken und Wasser in der Lunge

Bei panischem Untertauchen und Schwimmen kann es passieren, dass die Katze Wasser einatmet oder sich daran verschluckt. Sind in dem Wasser gefährliche Keime enthalten, können Krankheiten die Folge sein.

Ist Wasser in die Lunge gelangt, stellt nicht nur das potenzielle Ertrinken eine Gefahr dar. Es kann ebenso zu einer Lungenentzündung kommen. Achtet daher vor allem auf die folgenden Anzeichen, wenn eure Katze ins Wasser gefallen ist oder ihr den Verdacht habt, dass sie bespritzt oder ein Eimer Wasser über ihr geleert wurde:

  • Abgeschlagenheit
  • auffällige Atemgeräusche
  • Fieber
  • Husten
  • Niesen
  • Würgen

Bedenkt zudem, dass Katzen Krankheitsanzeichen lange Zeit gut verstecken können. Beobachtet eure Samtpfote daher sehr genau.

Katze baden, oder nicht?

Das Baden sollte bei Katzen nicht zur normalen Pflege gehören (müssen). Lässt es sich gar nicht vermeiden, ist ein sanftes, geduldiges und vorsichtiges Vorgehen entscheidend. Zudem sollte das Gesicht nicht abgespült, sondern mit einem Waschlappen gereinigt werden. Das beugt Ängsten und Panik ebenso vor wie dem Verschlucken und Einatmen von Wasser und allen damit verbundenen Gefahren.

Warum haben Katzen Angst vor Wasser?

Wahre Angst haben Katzen in der Regel nur dann vor Wasser, wenn sie bereits schlechte Erfahrungen damit gemacht haben. Zusätzlich können Unsicherheit und damit einhergehende laute oder beängstigende Geräusche abschreckend wirken.

Auch Schreckmomente erklären manchmal eine übermäßige Abneigung gegen Wasser bei Katzen.

In der Regel sind Katzen allerdings nicht wasserscheu, sondern spielen sogar damit – solange sie dabei nicht vollständig nass werden.

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