02.11.2022

Hilfe, meine Katze trinkt viel!

Mögliche Ursachen und Lösungen

Viele Katzenbesitzer schenken dem Füttern große Aufmerksamkeit. Sie achten auf die optimale Zusammensetzung und auf die Mengen, die der Vierbeiner täglich zu sich nimmt. Das Trinken hingegen wird oft weniger beachtet. Dabei kann die Trinkmenge Aufschluss geben über mögliche Erkrankungen und ein erhöhtes Stresslevel des Tieres. Worauf ihr achten solltet und wann eine Katze zu viel trinkt, erfahrt ihr im folgenden Text.

Wie viel Wasser trinken Katzen am Tag?

Die Trinkmenge einer Katze hängt von mehreren Faktoren ab, eine pauschale Antwort lässt sich also nicht geben. Wir beleuchten die unterschiedlichen Aspekte und zeigen auf, wovon die Trinkmenge beeinflusst wird.

Größe und Gewicht des Stubentigers

In erster Linie ist die Größe und damit einhergehend das Gewicht der Katze von bedeutender Rolle. Ein kleines Kätzchen benötigt natürlich weniger Wasser als eine große Katze! Als Faustregel gilt: Pro Kilogramm Körpergewicht braucht das Tier ungefähr 50 ml am Tag. Bei einer Katze, die 7 Kilogramm wiegt, wären das also 350 ml.

Welches Futter bekommt die Katze?

Es macht einen eklatanten Unterschied, ob der Vierbeiner Nassfutter oder ausschließlich Trockenfutter bekommt. Übers Nassfutter wird der Bedarf an Feuchtigkeit oft schon über die Ernährung gedeckt. Katzen, die Trockenfutter erhalten, müssen hingegen mehr Wasser zusätzlich trinken.

Wie viel Wasser ist im Nassfutter für die Katze? Der Feuchtigkeitsgehalt liegt zwischen 60 und 80 Prozent. Bei einem Feuchtigkeitsanteil von 80 Prozent und einer Dosis von 400 Gramm am Tag nimmt die Katze über das Nassfutter also bereits 320 ml Wasser zu sich.

Aber auch der Salzgehalt hat Einfluss auf die Trinkmenge. Je mehr Salz im Futter enthalten ist, desto mehr Wasser benötigt der Körper, um den Flüssigkeitshaushalt auf einem gesunden Level zu halten.

Wie ihr überprüft, ob die Katze viel trinkt

Das ist ganz einfach: Um zu überprüfen, wie viel Wasser eure Katze zu sich nimmt, füllt ihr morgens den Napf mit einer abgemessenen Menge und schaut am Abend nach, wie viel davon übrig ist. Für genaue Werte misst ihr den Rest einfach mit einem Messbecher ab. Die Differenz ist die Trinkmenge. Allerdings kann an heißen Tagen auch Verdunstung dazu führen, dass weniger Wasser im Napf ist.

Das funktioniert allerdings nur, wenn nur eine Katze im Haushalt lebt. Auch bei Freigängerkatzen ist die Überprüfung schwierig. Oft trinken sie draußen aus Bächen und anderen Gewässern.

Auch häufiges Urinieren kann ein Anzeichen dafür sein, dass die Katze zu viel Wasser aufnimmt. Wie oft sollte eine Katze am Tag urinieren? Im Durchschnitt pullern Katzen täglich zwischen zwei- und vier mal. Weicht das Verhalten eures Stubentigers stark davon ab, kann dies auf Probleme hindeuten. Wie oft trinkt eine Katze am Tag? Da die Stubentiger meist nur kleine Schlucke zu sich nehmen, verteilt sich die Flüssigkeitsaufnahme auf zehn bis zwölf Trinkzeiten am Tag.

Die Katze trinkt viel? Mögliche Ursachen

Sind Katzen krank, wenn sie viel trinken? Nicht unbedingt – das kann zahlreiche andere Ursachen haben. Dabei muss unterschieden werden in unproblematischen Ursachen, die das vermehrte Trinken kurzfristig beeinflussen, und in ernsthaften Erkrankungen. Diese solltet ihr so rasch wie möglich beim Tierarzt behandeln lassen.

Unproblematische Ursachen

Hier listen wir für euch die Ursachen auf, die keine schwerwiegenden Probleme darstellen und oft so schnell wieder vorbei sind, wie sie begonnen haben.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Dieser Punkt trifft für Katzen ebenso zu wie für nahezu alle anderen Lebewesen. An heißen Tagen benötigt der Stubentiger mehr Wasser als bei kaltem und feuchtem Wetter.

Aktivitätslevel

Eine sehr aktive Katze trinkt mehr Wasser als ein Couchpotato. Oft trinken die Tiere vor allem nach dem Toben und Spielen. Aber auch während ihrer Suche nach Abenteuern draußen nehmen die Samtpfoten gern den ein oder anderen Schluck zur Erfrischung.

Krankheiten und Stress

Bei Stress trinken Katzen automatisch mehr. Das kann eine Art Übersprungshandlung sein, aber auch der Ablenkung dienen. Bei Infekten benötigt der Stubentiger ebenfalls mehr Flüssigkeit, vor allem, wenn sie mit Fieber einhergehen.

Trächtigkeit und Säugen von Kitten

Werdende Katzenmamas trinken ebenfalls oft mehr Wasser. Das ist ganz normal und kein Grund zur Beunruhigung. Nach der Entbindung wird sich dieses Verhalten nicht so schnell ändern: Nun benötigt das Muttertier mehr Flüssigkeit, um Milch für ihre Kitten zu produzieren.

Salzhaltiges Futter und Leckerlis

Zu viel Salz im Futter entzieht dem Körper Feuchtigkeit, welche durch vermehrtes Trinken wieder aufgefüllt werden muss. Um sicherzugehen, dass euer Futter nur wenig Salz enthält, könnt ihr einfach einen Blick auf die Verpackung werfen. Dort ist der Anteil angegeben. Je weniger Salz im Futter ist, desto besser ist es für die Gesundheit eurer Samtpfote.

Erkrankungen als Ursache

Neben all den harmlosen Ursachen können auch Krankheiten dazu führen, dass Katzen mehr Durst haben als gewöhnlich. Beginnt die Katze plötzlich sehr viel mehr zu trinken, ist dies häufig ein erstes Warnzeichen, dass der Besitzer ernst nehmen muss.

Polyurie

Bei dieser Erkrankung setzt die Katze mehr Harn ab als normal wäre. Daher muss sie oft trinken, um nicht auszutrocknen.

Blasenentzündung

Auch bei einem durch Bakterien ausgelösten Infekt der Harnwege wird die Katze viel trinken, um ausreichend Flüssigkeit im Körper zu haben. Weitere Anzeichen sind häufiges Urinieren, das Absetzen kleiner Mengen Urin sowie Schmerzen beim Pinkeln. Ein Urintest gibt Aufschluss über die Erkrankung, welche mit Antibiotika meist schnell geheilt ist.

Diabetes

Die Stoffwechselerkrankung entsteht vor allem durch Übergewicht und mangelnde Bewegung. Daher sind Wohnungskatzen häufiger betroffen als Freigänger. Wie erkenne ich, ob meine Katze Diabetes hat? Warnsignale sind zumeist vermehrter Durst und häufiges Absetzen von Urin. Allgemein wirkt die Katze schlapp und lustlos, sie scheint ständig müde zu sein. Trotz der Aufnahme großer Futtermengen verliert das Tier rasch an Gewicht. Durch die regelmäßige Gabe von Medikamenten und spezielles Futter kann die Erkrankung nicht geheilt werden, die Symptome werden aber schwächer oder verschwinden ganz.

Nierenprobleme

Warum haben Katzen Nierenprobleme? Zu wenig Feuchtigkeit in Futter und Wasser, aber auch angeborene Erkrankungen können zu Nierenproblemen führen. Diese sind vor allem bei älteren Tieren sehr häufig.

Wie erkennt man eine Nierenerkrankung bei Katzen? Auch hier sind Schlappheit, Schwäche und eine Gewichtsabnahme signifikante Anzeichen. Bei Nierenproblemen verliert das Tier jedoch aufgrund des mangelnden Appetits Gewicht. Vermehrtes Trinken und Urinieren sind ebenfalls Symptome einer Niereninsuffizienz.

Woher kommt Nierenversagen bei Katzen? Ausgelöst werden kann die Krankheit durch massive Blutverluste. Das kann zum Beispiel nach Unfällen oder Kämpfen mit anderen Katzen, aber auch durch große Operationen der Fall sein. Medikamente können die Durchblutung der Nieren ebenfalls hemmen und so schlussendlich zu einem Versagen der so wichtigen Organe führen.

Frühzeitig erkannt, können Nierenprobleme bei Katzen inzwischen jedoch gut behandelt werden. Einem langen Leben mit guter Lebensqualität steht dann nichts im Wege.

Wann ihr zum Tierarzt müsst

Trinkt eure Katze im Sommer oder in stressigen Situationen mehr als sonst, müsst ihr euch keine Sorgen machen.

Zeigt sie jedoch zusätzlich verändertes Verhalten, solltet ihr aufmerksam werden. Denn Aggressionen und Rückzug können auf Schmerzen hindeuten. Auch wenn der Stubentiger plötzlich viel mehr oder weniger frisst als sonst oder Gewicht verliert, ist ein Arztbesuch angesagt. Gleiches gilt, wenn die Katze schlapp und müde wirkt und auf Spielen und Toben keine Lust mehr hat.

Fazit

Wenn die Katze über einen kurzen Zeitraum viel trinkt, kann dies verschiedene, meist harmlose Ursachen haben. Hält das veränderte Trinkverhalten jedoch an, ist ein Tierarztbesuch ratsam. Denn dann können diverse Erkrankungen die Ursache sein. Da es sich häufig um chronische Krankheiten handelt, ist eine frühzeitige Behandlung wichtig für einen möglichst milden Verlauf und eine hohe Lebenserwartung. Zudem werden dem geliebten Haustier durch eine zeitnahe Diagnose und Medikamentengabe oft viele Schmerzen erspart.

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