23.09.2022

Mundgeruch beim Hund

Mögliche Ursachen und was dagegen helfen kann

Wenn einem der Anblick des geliebten Vierbeiners den Atem verschlägt, muss das nicht unbedingt positiv sein: Viele Hunde haben aus den verschiedensten Gründen schlecht riechenden Atem. Das kann ganz unbedenklich sein, aber auch tieferliegende gesundheitliche Gründe haben. Welche das sein können und was gegen Mundgeruch beim Hund helfen kann, verrät der folgende Artikel.

Mundgeruch beim Hund: die Ursachen

Immer häufiger klagen Hundebesitzer über einen schlechten Geruch aus dem Maul ihres Haustieres. Eins vorweg: Neu ist dieses Problem mit Sicherheit nicht. Es fällt nur mehr auf, da Hund und Mensch in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer enger zusammengerückt sind. Vom Hofhund an der Kette oder dem Jagdhund im Zwinger hat sich der Vierbeiner immer mehr zu einem Freund und Familienmitglied entwickelt. Dieses darf natürlich mit Herrchen oder Frauchen auf dem Sofa liegen oder im selben Bett schlafen. Bei soviel Nähe bemerkt man unangenehme Gerüche natürlich umso schneller.

Die Ursachen können sehr vielfältig sein. Nahezu immer sind Bakterien für den seltsamen, oft ekligen Geruch verantwortlich. Diese können jedoch aus unterschiedlichen Gründen vorhanden sein. Reste vom Futter zwischen den Zähnen können Mundgeruch beim Hund genauso entstehen lassen wie Entzündungen im Mundraum oder Kiefer, faule Zähne oder Zahnstein. Aber auch tiefer liegende Krankheiten wie Magenbeschwerden, ein Wurmbefall oder gar Tumore im Maul-Rachenbereich können zu schlechtem, fauligen Atem führen. Oft ist falsches Futter verantwortlich; viele namhafte Futterhersteller fügen ihren Futtersorten leider immer noch Zucker und Getreide bei, welche die Zähne nachhaltig schädigen und zu einem unangenehmen Geruch ebenso beitragen wie zu Zahnfleischentzündungen, Karies und Zahnstein. Gerade Nassfutter haftet oft lange an den Zähnen und ist so besonders schädlich.

Damit kann gleich zur nächsten Ursache übergeleitet werden. Schlechte Zahnhygiene ist eine der Hauptursachen für Mundgeruch beim Hund! Wie beim Menschen müssen auch die hündischen Zähne regelmäßig gereinigt werden. Sonst bleiben Reste des Futters hängen, Bakterien bilden sich – Mundgeruch entsteht.

Mundgeruch beim Hund: Symptome und ihre Bedeutung

Ein fauliger Geruch kann darauf hindeuten, dass der Hund Probleme im Mundraum hat: Vereiterte oder entzündete Zähne können die Ursache sein. Hier kann eine optische Untersuchung durch den Halter helfen, den oder die Übeltäter zu finden. Riecht der Atem des Hundes hingegen eher säuerlich, kann das auf ein Magenproblem und damit einhergehendes Aufstoßen hinweisen – der saure Geruch kann dann von der Magensäure kommen. Bei nach Urin oder Harn stinkendem Atem sollte der Besitzer an eine Nierenerkrankung denken. Eher süßlicher Gestank hingegen kann eines der ersten Anzeichen für Diabetes sein.

Warum hat mein Hund fischigen Mundgeruch?

Auch der Geruch nach Fisch kommt von bakteriellen Verbindungen und kann auf chronische Krankheiten oder eine Zahnfleischentzündung hinweisen. In allen Fällen ist es ratsam, bei länger anhaltendem starken Mundgeruch einen Tierarzt aufzusuchen. Gerade im Fall einer chronischen Erkrankung kann der Vierbeiner so gleich zu Beginn auf Medikamente eingestellt werden. Diese können die Symptome zwar nicht ganz abstellen, aber zumindest unterdrücken oder verbessern können. Sollte die Ursache gar ein Tumor sein, kann rasches Handeln das Leben des Hundes retten oder zumindest stark verlängern!

Mundgeruch bei eurem Hund: Vorbeugung

Was tun gegen schlechten Hundeatem? Eine pauschale Antwort auf diese Frage gibt es leider nicht. Denn Mundgeruch beim Hund kann verschiedenste Ursachen haben. Dennoch gibt es einiges, was Hundehalter tun können, um den schlechten Atem einzudämmen oder ganz zu vermeiden.

Wichtig ist zunächst einmal die richtige Zahnpflege. Viele Hundebesitzer stehen etwas ratlos vor der Frage: Wie halte ich die Zähne meines Hundes sauber? Das richtige Futter macht viel aus – möglichst ohne Zucker und Getreide, sollte der Halter auf Frischfleisch (Barfen) oder zumindest Trockenfutter setzen. Nassfutter bleibt extrem lang an den Zähnen haften, setzt sich zwischen ihnen ab und sorgt so für Zahnstein, Löcher in den Zähnen und fauligen Geruch. Spezielle Kauartikel für die Zahnpflege oder natürliche, harte Snacks wie getrocknetes Fleisch, Rinder- oder Pferdehaut und Knochen sorgen zusätzlich für eine intensive Reinigung.

So könnt ihr helfen:

Gerade bei kleineren Hunden reicht dies jedoch häufig nicht aus: Ihre Zähne stehen aufgrund des kleinen Kiefers zu eng beieinander, sodass Reste des Futters nur schwer aus den Zahnzwischenräumen zu entfernen sind. Hier ist es hilfreich, den Vierbeiner bereits im Welpen Alter an eine Zahnbürste zu gewöhnen und ein abendliches Ritual aus dem Zähneputzen zu machen. Aber auch Sprays und Gele für die Zahnreinigung können gute Dienste leisten. Meist sind sie antibakteriell, was den Geruch durch Bakterien im Mundraum schnell verschwinden lässt.

Allerdings sollte hier nur auf spezielle, auch tatsächlich für Vierbeiner geeignete Produkte zurückgegriffen werden. Ein simples Desinfektionsspray in den Hunderachen zu sprühen, würde mit Sicherheit mehr schaden als nutzen. Sind Zähne entzündet oder vereitert, hilft jedoch nur der Gang zum Tierarzt. Dieser kann vorbeugend auch eine Zahnreinigung durchführen, sollte der Vierbeiner eng stehende Zähne oder Fehlstellungen aufweisen.

Lockere Zähne führen in vielen Fällen ebenso zu schlechtem Atem beim Hund: Sie können vor allem bei Welpen oder sehr alten Hunden auftreten. Aber auch Hunde mittleren Alters können betroffen sein, durch einen Zusammenstoß mit einem Artgenossen, das Fangen eines scharf geworfenen Balles oder ähnliche Ursachen.

Fremdkörper im Maul des Hundes können ebenfalls zu Mundgeruch führen. So sollte der Vierbeiner regelmäßig nach Holzsplittern, Grannen und anderen kleinen, spitzen Gegenständen abgesucht werden, welche sich im Zahnfleisch oder zwischen den Zähnen festgesetzt haben.

Mundgeruch beim Hund: Welche Hausmittel helfen?

Was hilft gegen Mundgeruch beim Hund Hausmittel? Vor allem harte Nahrungsmittel können Abhilfe schaffen – vorausgesetzt, der Mundgeruch liegt an unsauberen Zähnen. So kann eine Karotte, natürlich roh verfüttert, wahre Wunder bewirken. Auch das Verfeinern des Futters mit Petersilie oder frischen, klein gerupften Minzblättern kann zu frischerem Atem führen. Den gleichen Effekt hat frischer Basilikum. Hält der strenge Geruch jedoch länger an, ist der Tierarztbesuch Pflicht – nur hier können ernstere Ursachen wie Tumore oder chronische Erkrankungen ausgeschlossen werden.

Welches Futter bei welcher Ursache von Mundgeruch?

Wie oben bereits erwähnt, ist vor allem ein qualitativ hochwertiges Hundefutter wichtig, das ohne Zucker auskommt. Denn dieser begünstigt die Entstehung von Bakterien, da er ihr Wachstum und ihre Vermehrung beschleunigt. Ein gutes Futter ist ausreichend hart, um Zahnbelag bereits während des Fressens zu entfernen. Kauartikel tragen ein übriges dazu bei, die Zähne gesund und sauber zu halten.

Hunde, die gern Obst und Gemüse fressen, können zudem regelmäßig Äpfel, Karotten und, in kleinen Mengen, Kohlrabi bekommen. Diese eher harten Lebensmittel sind sehr förderlich für die Zahngesundheit. Spezielles Futter vom Tierarzt kann dabei helfen, Zahnstein bei Fütterung über einen längeren Zeitraum sanft zu entfernen.

Auch für chronisch erkrankte Hunde gibt es oft Spezialfutter, welches mit seinen Inhaltsstoffen die Symptome der Krankheit sanft abschwächt und Defizite ausgleicht. So gibt es Futter, welches auf die Bedürfnisse von Vierbeinern mit Diabetes oder einer Niereninsuffizienz abgestimmt ist. Für kleine Hunde gibt es ebenfalls Trockenfutter mit extra kleinen Kroketten, welche sich leichter und schneller kauen lassen und weniger Rückstände auf den eher eng stehenden Zähnen hinterlassen.

Leidet eurer Hund auch unter starkem Mundgeruch? Was sind eure Erfahrungen und wie geht ihr dagegen vor? Erzählt uns gern mehr in den Kommentaren!

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