Parvovirus beim Hund
Worauf Hundehalter achten müssenDas Parvovirus beim Hund ist eine hochansteckende Krankheit. Das auslösende Canine Parvovirus ist auf der ganzen Welt verbreitet. Meist sind Hunde und Katzen betroffen. Häufiger trifft es jedoch erstere. Deshalb wird die Krankheit im Volksmund auch Hundeseuche genannt.
Welche Symptome das Parvovirus hervorruft, erfahrt ihr hier. Wir verraten zudem, was dagegen hilft und wie Hundehalter vorbeugen können.
Parvovirus beim Hund: Symptome
In seltenen Fällen zeigen betroffene Tiere gar keine Symptome. Das ist gut für euer eigenes Tier, aber schlecht für alle anderen: Denn auf diese Weise wird das Virus an Spielpartner und Gassi-Begegnungen übertragen. Weiß man nichts von der Erkrankung, isoliert man den Vierbeiner schließlich auch nicht.
In den meisten Fällen aber nimmt die Krankheit einen sehr typischen Verlauf. Etwa eine bis zwei Wochen nach der Infektion mit dem Caninen Parvovirus zeigen die Tiere erste Symptome. Welches ist ein häufiges Symptom einer Parvovirose beim Hund? Da es sich um eine Magen-Darm-Infektion handelt, kommt es häufig zu Erbrechen und Durchfall. Dieser kann, muss aber nicht blutig sein. Fieber ist ebenfalls ein mögliches Indiz für die Erkrankung. Durch den Verlust an Flüssigkeit und den Nährstoffmangel kommen Mattigkeit und Schlappheit hinzu. Oft wirkt der Hund appetitlos und frisst weniger als sonst.
Das Canine Parvovirus befällt im weiteren Verlauf auch Knochenmarkzellen und Lymphgewebe. Aus diesem Grund führt es häufig zu Blutarmut und einer Schwächung des Immunsystems.
Verlauf einer Parvovirus Erkrankung bei Hunden
Aufgenommen wird der Parovirus durch das Lecken an infizierten Gegenständen oder dem Kot betroffener Hunde und Katzen. Anschließend breitet sich das Virus zunächst im Mundraum aus. Von dort aus befällt es Thymus und Darm. Wird euer Vierbeiner nicht rechtzeitig behandelt, siedelt sich das Parvovirus schließlich im gesamten Körper des Vierbeiners an.
Durch die Besiedlung von Knochenmark kommt es zu einer Blutarmut. Viele Hunde sterben schlussendlich an einer vom Virus verursachten Herzmuskelentzündung. Besonders tragisch ist dies bei einer ansonsten symptomlosen Erkrankung. Denn in diesem Fall hat der Besitzer keine Chance, rechtzeitig zum Tierarzt zu gehen.
Aber auch der Befall des Verdauungstraktes führt häufig zu schweren körperlichen Schäden. Durch Durchfall und Erbrechen kommt es zu einem starken Mangel an Vitaminen und Nährstoffen. Oft sind betroffene Vierbeiner bereits nach wenigen Tagen stark dehydriert und geschwächt. Die mit dem Parvovirus einhergehende Appetitlosigkeit tut ein Übriges.
Tödlich enden kann auch eine durch das Canine Parvovirus hervorgerufene Blutvergiftung. Das betrifft vor allem Welpen und junge Hunde. Allerdings sind auch ältere Hunde oder Tiere mit einem geschwächten Immunsystem gefährdet.
Wie steckt sich ein Hund mit dem Parvovirus an?
Wie bekommt man Parvovirus? Das Virus breitet sich durch den direkten Kontakt zu infizierten Tieren aus. Aber auch das Anlecken von mit dem Parovirus kontaminierten Gegenständen, Kot oder Fell reicht oft schon. Es wird zudem über Infektionen berichtet, die durch verunreinigtes Futter entstanden sind.
Scheinbar gibt es eine gewisse Rassedisposition. Das bedeutet, dass einige Hunderassen am Parvovirus häufiger erkranken als andere. So sind Deutsche Schäferhunde, Dobermänner, englische Springer Spaniel und der Rottweiler überdurchschnittlich oft betroffen. Die Haltung vieler Tiere, wie sie in Zucht und Tierheim üblich ist, begünstigt eine Ausbreitung der Krankheit ebenfalls.
Besonders gefährdet sind auch Welpen: Sie werden häufig bereits im Mutterleib infiziert. Das geschieht, wenn das Muttertier die Viren in sich trägt. Häufig sterben die jungen Hunde dann bereits vor ihrem dritten Lebensmonat an der Erkrankung und ihren Folgen.
Ist das Parvovirus vom Hund auf den Menschen übertragbar?
Für den Menschen ist das Canine Parvovirus nicht gefährlich. Er kann die Erkrankung nicht bekommen. Dennoch solltet ihr aufpassen. Auch wenn die Viren euch nicht als Wirt nutzen, übertragt ihr sie durch Streicheln und andere Berührungen an andere Vierbeiner!
Ist das Parvovirus gefährlich für Hunde?
Unbehandelt kann das Virus schwere Schäden verursachen. Da sie Herz und Immunsystem angreift, endet sie ohne medizinischen Beistand oft tödlich. Daher ist es wichtig, sinnvoll vorzubeugen und bei den ersten Symptomen einen Tierarzt aufzusuchen.
Stirbt der Vierbeiner nicht innerhalb der ersten 2 bis 3 Tage, steigen seine Überlebenschancen. Wie lange dauert Parvovirose beim Hund? Nach etwa ein bis zwei Wochen ist die Viruserkrankung überstanden. Dann regenerieren sich Darm, Immunsystem und Allgemeinbefinden des Hundes langsam wieder.
Wann ihr zum Tierarzt solltet
Der Gang zum Arzt ist angesagt, wenn der Hund scheinbar grundlos erbricht oder plötzlich starken Durchfall bekommt. Aber auch eine starke Wesensveränderung ist untersuchungsbedürftig. Ist der Vierbeiner plötzlich stark apathisch, viel müder als sonst und hat keine Lust zum Spielen? Das sollte abgeklärt werden. Auch wenn es nicht das Parovirus ist, stecken oft ernsthafte Erkrankungen hinter einer solchen Abgeschlagenheit.
Bei anhaltender Appetitlosigkeit fragt ihr am besten den Tierarzt nach möglichen Gründen. Er wird euren Vierbeiner gründlich durchchecken, um die Ursache herauszufinden.
Erfahrt ihr von befreundeten Hundehaltern, dass ihre Tiere mit dem Virus infiziert sind? Dann stellt euer Tier bitte ebenfalls bei einem Veterinärmediziner vor! Denn eine Infektion mit dem Caninen Parovirus kann ohne wahrnehmbare Symptome verlaufen. Dennoch kann der Hund nach kurzer Zeit an einer Herzmuskelentzündung oder Blutvergiftung sterben.
Der Tierarzt nimmt beim Verdacht auf die Hundeseuche eine Kotuntersuchung vor. Damit kann er die Viren nachweisen. Viele betroffene Hunde werden stationär behandelt. Zum einen, um eine Ausbreitung der Erkrankung zu vermeiden. Aber auch, weil die Symptome in vielen Fällen dramatische Auswirkungen haben. Zudem sind sie sehr kräftezehrend.
Ist Parvo bei Hunden heilbar? Mit einer stationären Behandlung überleben 90 % der Hunde die Krankheit. Vorausgesetzt, sie wird rechtzeitig erkannt. Dehydrierte Tiere müssen mit Nährstoffen und Flüssigkeit versorgt werden. Zudem benötigen sie Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen. Werden die Vierbeiner daheim behandelt, überleben nur 10 % – ein rascher Gang zum Tierarzt und eine gründliche Behandlung retten eurem Hund im Zweifelsfall also das Leben!
Parvovirus beim Hund behandeln
Gegen das hartnäckige Virus selbst gibt es leider kein Heilmittel. Dennoch sind die Heilungschancen gut. Vorausgesetzt, die Erkrankung wird sehr früh diagnostiziert. Der Tierarzt behandelt betroffene Vierbeiner in der Regel stationär. Denn sie benötigen viel Aufmerksamkeit und eine intensive Therapie.
Um weitere Infektionen aufgrund der geschwächten Abwehrkräfte zu vermeiden, bekommen die Tiere in der Regel ein Breitband-Antibiotikum. Medikamente gegen Erbrechen und Übelkeit reduzieren Flüssigkeitsverlust und Nährstoffmangel. Schmerzmittel machen die Begleiterscheinungen des Parovirus erträglich für den Hund. Ist das Tier dehydriert, helfen Infusionen. Magenschutztabletten verhindern eine Schädigung des Verdauungstraktes durch die Einnahme der vielen Medikamente.
Nach der Erkrankung hilft kalorien- und nährstoffreiches Spezialnahrung, die Mangelernährung und etwaige Gewichtsverluste auszugleichen.
Parvovirus beim Hund: Präventionsmaßnahmen
Um einer Infektion vorzubeugen, ist vor allem das rechtzeitige Impfen des Tieres anzuraten. Rechtzeitig bedeutet, dass die Impfung im Lauf der Grundimmunisierung durchgeführt wird. In der achten, zwölften und sechzehnten Lebenswoche verabreicht, schützt sie wirkungsvoll vor Ansteckung und Infektion. Nach 15 Monaten muss sie wiederholt werden. Eine Auffrischung ist danach alle drei Jahre fällig.
Da die Viren sehr widerstandsfähig sind, ist ihnen nur schwer beizukommen. Denn sie können auch extreme Temperaturen überleben. Zudem sind sie resistent gegen viele Desinfektionsmittel und überleben in einem breiten pH-Wert. In einer Umgebung mit Raumtemperatur überlebt das Canine Parovirus bis zu einem halben Jahr. In dieser Zeit kann es ständig zu Wieder- und Neuinfektionen kommen. Nur bestimmte Wirkstoffe töten sie wirkungsvoll ab.
Gleichzeitig ist es sinnvoll, euren Vierbeiner nicht an fremdem Kot schnuppern oder diesen gar fressen zu lassen. Denn das ist die häufigste Übertragungsweise. Lasst euren Hund zudem nicht mit Hunden spielen, welche Anzeichen einer Magen-Darm-Erkrankung zeigen. Nach dem Streicheln fremder Tiere ist Händewaschen angesagt!
Fazit
Das Parovirus, auch Hundeseuche genannt, ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Sie betrifft überwiegend Hunde und Katzen. Menschen infizieren sich selten bis nie mit dem Virus. In vielen Fällen verläuft die Hundeseuche tödlich. Mit einer Impfung beugt ihr der gefährlichen Erkrankung jedoch sehr effektiv vor.
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