13.02.2022

Trends in der Hundeernährung

Hundefutter von BARF bis Vegan

Ob BARF, Prey oder Vegan – die Trends in der Hundeernährung sind vielfältig. Die einen Hunde bekommen nur noch rohes Fleisch, die anderen ausschließlich Gemüse. Da verliert man schnell den Überblick. Wir stellen euch die bekanntesten Hundefuttertrends der letzten Jahre vor und zeigen euch, wie ihr euren Hund bedarfsgerecht füttert.

Individuelles Hundefutter im Trend

Der Hund ist gleich nach der Katze das beliebteste Haustier der Deutschen. Kein Wunder also, dass sich viele Halter nichts als das Beste für ihren Liebling wünschen. Der Hund soll sich wohlfühlen, lange leben und das Futter soll ihm schmecken. Herkömmliches Hundefutter reicht nicht aus, um die individuellen Bedürfnisse von Hund und Halter zu befriedigen. Auch Allergien und Unverträglichkeiten sind unter den Vierbeinern weit verbreitet. Daher weichen immer mehr Menschen auf alternatives und individuelles Hundefutter aus. Dazu zählt neben Hundefutter ohne Getreide auch Futter ohne Zusätze und zahlreiche speziellere Trends. Die persönlichen Vorlieben der Hundehalter spielen dabei ebenfalls eine große Rolle. Viele menschliche Ernährungstrends entwickeln sich daher auf direktem Weg zu Hundefuttertrends. Leider nicht immer zum Vorteil der Hunde.

Sechs aktuelle Trends in der Hundeernährung

1. Allgegenwärtiger Trend – Getreidefreies Hundefutter

Es ist längst nicht mehr nur für allergische Hunde üblich, auf Getreide im Futter zu verzichten. Getreidefreies Hundefutter hat sich vielmehr zum allgegenwärtigen Trend entwickelt. Das Futter des Hundes soll heute möglichst artgerecht und naturnah sein. So gibt es viele Futterhersteller, die auf alternative Kohlenhydratquellen, wie Amaranth, Kartoffeln oder Maniok (stärkehaltige Wurzelknolle), setzen. Leider heißt „getreidefrei“ jedoch nicht gleich hochwertig oder garantiert einen hohen Fleischanteil. Die richtigen Rohstoffe, eine ausgewogene Zusammensetzung und ein schonendes Herstellungsverfahren spielen eine ebenso große Rolle.

Ein getreidefreies Trockenfutter für Hunde bietet beispielsweise PURINA mit der Produktlinie „BEYOND“, welche als Hauptzutat Fleisch oder Fisch von höchster Qualität beinhaltet. Als alternative Kohlenhydratquelle ist die stärkehaltige Wurzelknolle Maniok enthalten. Ganz nach dem Motto „weniger ist mehr“ werden bei PURINA nur wenige ausgewählte Zutaten verwendet. Das Futter liefert alle essentiellen Nährstoffe und ist frei von künstlichen Farb-, Aroma- oder Konservierungsstoffen. Das Alleinfuttermittel für Hunde eignet sich in Kombination mit der getreidefreien PURINA  Nassnahrung ebenfalls hervorragend zur Mischfütterung und ist ebenfalls für Katzen erhältlich.

2. BARF – die reine Rohfütterung

Seit einiger Zeit ist auch die Rohfütterung ein weit verbreiteter Trend. Beim sogenannten BARF (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter) bekommen die Hunde Knochen, Innereien und rohes Fleisch. Als Ergänzung gibt es Gemüse und Kohlenhydrate, wie Kartoffeln oder Getreide. Ein großer Vorteil dieser Fütterung ist, dass ihr selber alle Inhaltsstoffe des Futters bestimmt. Bei ungenügender Fachkenntnis kann dies jedoch schnell zum Nachteil werden. Nicht selten fehlen den Hunden aufgrund der Rohfütterung wertvolle Nährstoffe. Es ist daher wichtig, auf eine ausgewogene Zusammensetzung und hohe Qualität der Rohstoffe zu achten. Lasst euch hinsichtlich dessen beraten. Der damit verbundene Zeitaufwand ist nicht zu unterschätzen. Wer die Zeit nicht hat, kann beispielsweise auf Fertig-BARF oder CORF (Convenient Raw Food) zurückgreifen. Auch diese etwas teureren fertigen Menüs ermöglichen euch eine bequeme und gesunde Fütterung des Hundes mit rohen Zutaten.

3. Prey – Fütterung mit vollständigen Beutetieren

Ein Hundefutter-Trend, der noch stärker auf das Wildtier im Hund setzt, ist das sogenannte „Prey“ (engl. Beute). Wilde Wölfe verspeisen ihre Beute mitsamt Innereien und Darminhalt. Auf diesem Weg nehmen sie auch pflanzliche Nährstoffe auf, die essentiell für die Gesundheit der Tiere sind. Bei der Prey-Fütterung orientieren sich Hundehalter an diesem Konzept. Die Hunde bekommen vollständige „Beutetiere“ zu fressen. Auf Kohlenhydrate oder andere Zusätze verzichten die „Preyer“ komplett. Vorzugsweise verwenden sie komplette Kaninchen, Hühner oder Fisch. Wenn keine ganzen Tiere verfügbar sind, greifen sie auf möglichst große Stücke „mit Haut und Haaren“ zurück. Durch die rohe Fütterung des gesamten Tieres inklusive Mageninhaltes steigt Kritikern zufolge das Infektionsrisiko. Verschiedene Parasiten, Viren und Bakterien werden nicht durch Erhitzen abgetötet und können den Hund befallen.

4. Vegan – Verzicht auf alle tierischen Bestandteile

Im krassen Gegensatz zu BARF- und Prey-Anhängern gibt es Hundehalter, die ihr Tier vegan ernähren. Vegan bedeutet „rein pflanzlich“, wobei nicht nur kein Fleisch, sondern keinerlei tierische Bestandteile in der Nahrung enthalten sind. Ob das für einen Nachfahren des Wolfes artgerecht ist, ist die Frage. Befürworter der rein veganen Hundeernährung meinen, dass den heutigen Hund nur wenig mit seinem wilden Verwandten verbindet. Da er schon seit über 15.000 Jahren domestiziert ist, hat sich der Hund den Essgewohnheiten der Menschen angepasst. Einige Hunde haben sogar eine Unverträglichkeit gegen jegliche tierische Proteine entwickelt und können nur noch pflanzliche Nahrung zu sich nehmen. Für weniger allergische Hunde kommt auch eine vegetarische Hundeernährung in Betracht.

5. Alternative Proteinquellen – für Allergiker geeignet

Da es viele Hunde gibt, die die herkömmlichen Fleischsorten, wie Rind, Lamm und Huhn nicht vertragen, greifen einige Halter statt auf veganes Futter auf alternative Proteinquellen zurück. Das können zum einen exotische Fleischsorten wie Känguru, Strauß oder Krokodil sein. Zum anderen bieten manche Hersteller auch Futter mit sogenannten hydrolysierten Proteinen an. Die Eiweiße sind hierbei in Molekülgröße aufgespalten, sodass der Körper nicht mehr allergisch reagiert. Teilweise leidet darunter der Geschmack und das Futter erhält eine bittere Note. Als dritte Alternative für Allergiker bietet sich ein Futter aus Insektenproteinen an. Das proteinreiche Futter ist nicht nur hypoallergen, sondern auch nachhaltig und umweltfreundlich.

6. Bio – umweltbewusst und tierfreundlich

Das biologische Hundefutter ist vor allem bei umweltbewussten Menschen, die für sich selbst biologische Lebensmittel kaufen, beliebt. Wenig artgerechte Massentierhaltung der Fleischtiere ist für viele nicht mit Tierliebe vereinbar. Bei der Bio-Tierhaltung kommen keine Gentechnik und keine Wachstumshormone zum Einsatz. Viele Hersteller von herkömmlichem Hundefutter bieten daher mittlerweile Bio-Sorten für Hunde an. Dennoch solltet ihr auch hier vorsichtig sein. Nicht überall, wo Bio draufsteht sind auch hochwertige Zutaten enthalten. Teilweise verarbeiten die Hersteller minderwertige Schlachtabfälle von Biotieren. Häufig kommen beim Bio-Futter zudem „Superfoods“, wie Chia, Acai und Co., zum Einsatz. Aus Umweltgründen solltet ihr folglich auf Sorten mit regionalen „Superfoods“, wie Hagebutten, Sanddorn, Beeren oder diverse Kräuer, zurückgreifen.

Wie sieht also eine artgerechte Ernährung aus?

Eine getreidefreie Ernährung ist eine gute Idee für sensible Hunde. Hundefutter ohne Weizen, Gerste und Co birgt zudem keine Nachteile für gesunde Hunde. Wichtig ist nur auf eine nahrhafte Zusammensetzung zu achten, sodass dem Hund keine Nährstoffe fehlen. Wer viel Zeit hat und sich etwas auskennt, kann seinem Hund mit BARF eine große Freude machen. Hier könnt ihr selbst bestimmen, was eurem Vierbeiner in den Napf kommt. Die Prey-Variante hingegen ist für gewöhnliche Haushalte eher unpraktisch und liefert oft nicht genügend Nährstoffe. Besonders Anfängern ist von der Fütterung mit kompletten Beutetieren daher abzuraten.

Alternative Proteinquellen in Form von exotischem Fleisch sind für Allergiker sinnvoll. Mit gesunden Hunden solltet ihr hingegen, der Umwelt zuliebe, auf lokale Fleischsorten zurückgreifen. Importiertes Fleisch aus Afrika oder Australien hat einen weiten Weg hinter sich und ist nicht sehr umweltfreundlich. Wer es trotzdem exotisch möchte, sollte ein nachhaltiges Futter auf Basis von Insektenproteinen in Betracht ziehen. Bei starken Allergien oder Krankheiten kann auch veganes Futter die richtige Ernährung darstellen. Hier können bei nicht fachgerechter Ernährung jedoch schnell Mangelerscheinungen auftreten.

Wie ihr seht gibt es viele verschiedene Ansätze, wie ihr euren Hund vermeintlich gesund ernähren könnt. Alle Trends in der Hundeernährung haben eine Daseinsberechtigung und basieren auf einem guten Grundgedanken. Generell solltet ihr selber ausprobieren, was zu euch und eurem Hund am besten passt. Was für den einen Hund gut ist, muss nicht für alle gelten. Daher ist es Unsinn jeden Trend mitzumachen. Wenn euer Hund jedoch gesundheitliche Probleme hat, die mit der Ernährung zusammenhängen, ist es sinnvoll alternative und individuellere Fütterungsmethoden zu testen.

Wie ernährt ihr euren Hund? Was haltet ihr von den Trends in der Hundeernährung? Wir freuen und über eure Kommentare!

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