06.11.2021

Übergewicht bei Katzen

Die Zivilisationskrankheit bei Stubentigern

Der Schmusetiger ist ein beliebtes Haustier. Vor allem die Wohnungskatze ist immer da, wenn ihr nach Hause kommt. Sie wird von euch umsorgt und durch die praktischen Futterspender muss sie nie hungern, egal wie lange ihr arbeitet. Dabei überseht ihr häufig etwas Wichtiges. Wie wir Menschen kann die Katze Übergewicht haben. Im nachfolgenden Beitrag erhaltet ihr Informationen über:

Was ist Übergewicht?

Was ist Fettleibigkeit?

Wie kann überflüssiges Körpergewicht purzeln?

Welche Nachteile hat Übergewicht?

Übergewicht bei Katzen erkennen – wann ist eure Katze übergewichtig?

Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Es hängt von der Rasse, dem Geschlecht und dem Körperbau ab. Es gibt mehrere Möglichkeiten, um bei eurer Katze Übergewicht erkennen zu können. Grundsätzlich müsst ihr wissen, dass bereits zwischen 10 und 15 % über dem Normalgewicht ein Übergewicht vorliegt. Bereits ab 25 % und mehr leidet eure Katze an Fettleibigkeit. Die Fettleibigkeit oder Adipositas ist nicht zu übersehen. Schwieriger wird es schon beim simplen Übergewicht. Besonders bei Langhaarkatzen sind einige Gramm zu viel auf den Rippen oft nicht eindeutig erkennbar.

Einen Body Maß Index (BMI) bei Katzen gibt es nicht. Hilfreich für die Feststellung (Normal- oder Übergewicht) ist das Body Condition Score (BCS). Diese visuelle Beurteilung des Katzenkörpers könnt ihr in 5 Kategorien einteilen.

BCS 1

Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich starkes Untergewicht. Typisch dafür ist eine sehr schmale Taille und die Rippen und das Rückgrat sind deutlich zu sehen. Die Muskulatur ist schlecht ausgebildet und eine Fettschicht im Bereich der Brust fehlt. Grob gesagt: Ein wandelndes Skelett mit Fell überzogen.

BCS 2

Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich das „normale“ Untergewicht. Die Katze verfügt über eine dünne Fettschicht. Trotzdem zeichnen sich die Rippen und die Wirbelsäule, sowie die Hüftknochen noch deutlich ab.

BCS 3

Beim Idealgewicht sind die Proportionen der einzelnen Körperteile stimmig. Unter der dünnen Fettschicht sind die Rippen fühlbar. Eine Taille ist sichtbar. Der Brustkorb besitzt eine dünne Fettschicht, die in leichtes Bauchfett übergeht.

BCS 4

Beim Übergewicht sind die Rippen schlecht zu ertasten. Der Bereich der Taille ist kaum sichtbar. Das Bauchvolumen ist deutlich vermehrt. Je nach Katzentyp hängt der Bauch nach unten. Der Fettansatz an der Brust, Wirbelsäule und im Bereich des Schwanzansatzes ist ausgeprägter.

BCS 5

Bei der Fettleibigkeit dominiert eine dicke Fettschicht. Die Rippen und die Taille sind nicht sichtbar. Der Rippenbogen kann mit Mühe ertastet werden. Der Bauchumfang hat sich weiter vergrößert und dominiert das Erscheinungsbild.

 

Nachteil bei dieser äußerlichen Beurteilung der einzelnen Stufen ist die Behaarung. Bei Langhaarkatzen kann diese Methode der Beurteilung nur bedingt angewendet werden. Zusätzlich zum Verdacht durch die visuelle Beurteilung, solltet ihr eure Katze wiegen.

Tipp: Den Katzenkorb mit und ohne Katze auf die Waage stellen. Die Differenz ist das Gewicht eures Lieblings. Bei einer anschmiegsamen Katze könnt ihr euch zusammen wiegen.

Normalgewicht Katze

Wie gesagt, hängt das Normalgewicht Katze von einigen Faktoren ab (Geschlecht, Körperbau, Rasse und Alter). Zu eurer Unterstützung gibt es Tabellen. In dieser Hinsicht könnt ihr euren Tierarzt zurate ziehen. Nachfolgend eine kleine Informationshilfe in Bezug normales Körpergewicht:

Zu den Leichtgewichten zählen Rassekatzen wie die Devon Rex. Bei diesen Exemplaren bringen Katzen ein Gewicht zwischen 2,5 bis 3 kg auf die Waage. Die Kater liegen mit 3 bis 4 kg höher. Bei den Bengalen steigt das Normalgewicht auf 2,8 bis 3,8 kg (Katze) und 3,5 bis 4,5 kg (Kater). Im mittleren Bereich tummelt sich die Hauskatze. Hier liegt das Normalgewicht zwischen 3 und 4 kg bei der Katze und die Kater können 5 kg erreichen. Zu den schwereren Katzenexemplaren zählen British Kurzhaar (Katze 4 – 5 kg, Kater bis 6 kg). Der Spitzenreiter ist die Maine Coon. Die Weibchen können ein Gewicht zwischen 4 bis knapp 6 kg erreichen. Ein Gewicht bis 8 kg ist bei den Katern keine Seltenheit.

Dicke Katze – wieso wird eine Katze übergewichtig?

Es gibt zahlreiche Gründe, warum euer Stubentiger Fett ansetzen kann. Im Grunde ist das Verhältnis zwischen Energieaufnahme und dem Energieverbrauch nicht mehr im Gleichgewicht. Der Überschuss wird zu Fettpölsterchen verarbeitet.

Allgemeine Gründe können sein:

  • Alter und geringerer Bewegungsdrang
  • Sterilisation oder Kastration
  • Vermehrte Futteraufnahme wegen Langeweile oder Stress
  • Körperliche Handicaps (Arthrose)
  • Veranlagung

Sind die Gründe nicht offensichtlich oder hat eure Katze Übergewicht trotz wenig Futter, dann solltet ihr dringend zum Tierarzt gehen. In solchen Fällen können Stoffwechselerkrankungen oder andere Fehlfunktionen die Ursache sein. Besonders bei Fettleibigkeit drängt sich dieser Gedanke auf.

Übergewicht Katze – das sind die Folgen

Eine dicke Katze kämpft mit vielerlei Problemen. Je länger dieser Zustand dauert, desto größer können die gesundheitlichen Nachteile werden. Am deutlichsten ist bei extremer Leibesfülle die fehlende Fellpflege. Euer Dickerchen kann beispielsweise die Rückenpartie nicht mehr erreichen. Das Fell wirkt ungepflegt und die Haut wird schuppig. Ihr könnt diesen Mangel durch Bürsten und Kämmen auffangen. Lösen aber nicht das Problem.

Die gesundheitlichen Folgen schleichen sich langsam ein und können eine dauerhafte Schädigung verursachen. Die Lebenserwartung sinkt ebenso wie die Lebensqualität. Folgende Krankheiten und Defizite werden durch Übergewicht begünstigt:

  • Erkrankungen der Atemwege
  • Herz- und Kreislaufprobleme
  • Lebererkrankungen (beispielsweise Fettleber)
  • Harnwegerkrankungen (Blasen- und Nierensteine)
  • Risiko von Diabetes steigt
  • Bandscheiben- und Rückenprobleme
  • Überbeanspruchung von Gelenken (Hüfte, Beine)
  • Hautekzeme

Ihr dürft ebenfalls nicht vergessen, dass bei erhöhtem Gewicht, das Risiko bei einer notwendigen Narkose (Operation) steigt. Die Wahrscheinlichkeit einer Tumorerkrankung erhöht sich.

Katze Übergewicht reduzieren – wie werdet ihr es am besten wieder los?

Wichtig dabei ist vor allem, dass das Übergewicht „angefressen“ ist und keine gesundheitlichen Ursachen hat. In diesem Fall ist eine Zusammenarbeit mit eurem Tierarzt notwendig. In „normalen“ Fällen könnt ihr durch eine Kombination von kalorienarmem Futter und Bewegung dem Übergewicht den Kampf ansagen. Zusätzlich solltet ihr beim Katze Übergewicht reduzieren eine Gewichtskontrolle einführen. Wichtig wäre das „Startgewicht“ und die Fortschritte zu dokumentieren. Außerdem müsst ihr recherchieren, welches Normalgewicht für euren Haustiger relevant ist.

Diätfutter Katze – so sieht eine Diät bei Katzen aus

Das richtige Diätfutter Katze soll nicht kurzfristig für die Gewichtsreduzierung funktionieren. Es muss den Jo-Jo-Effekt ausschließen und es soll eine „leichtere“ Zukunft sichern. Es gibt viele gute Futtermittelhersteller, die kalorienreduziertes Katzenfutter anbieten. Außerdem könnt ihr dem Fleischfresser Katze mit Barfen eine Freude machen. Das zukünftige Futter soll satt machen und trotzdem einen Kalorienüberschuss verhindern. Eine langsame Gewichtsreduzierung mit anschließendem dauerhaftem Normalgewicht ist sinnvoller. Ihr findet bestimmt die geeigneten Mahlzeiten für euren Feinschmecker. Ihr weniger Futter zugeben ist nicht der richtige Weg. Euer Tierarzt kennt eure Katze und kann helfen. Gewöhnt eure Katze an zwei bis drei feste Futterzeiten. Die Leckerlis müssen in die Tagesration eingerechnet werden. Alle Familienmitglieder müssen sich an den Essensplan halten. Kein Zubrot vom Tisch! Wenn eure Katze gerne stiehlt, lasst nichts Essbares in der Küche oder im Wohnzimmer herumstehen.

Fette Katze? – wie ihr euren Vierbeiner zu mehr Sport motiviert

Eine fette Katze bewegt sich ab einem gewissen Gewicht nur noch, wenn es nötig ist. Hier ist eure Fantasie gefragt. Euer „Dickerchen“ ist und bleibt eine neugierige Katze. Sie reagiert auf Futter. Dann verwendet Leckerlis zum Spielen. Dabei habt ihr die Menge und die Sorte (gesunde Leckerlis mit wenig Kalorien) im Griff. Spiele mit Federn können ebenfalls motivieren. Es ist am Anfang schwer.

Etabliert eine gemeinsame Schmuse- und Spielzeit. Weckt das Interesse mit Dingen aus der „Jugendzeit“. Sind die ersten Hürden überwunden, werdet ihr überrascht sein, wie viel Spaß eure Katze hat.

 

Leidet euer Liebling auch an Übergewicht? Schreibt eure Erfahrungen und Tipps gerne in die Kommentare!

 

Kommentar schreiben

Unbenannt
Alle Informationen zum Datenschutz findest Du in der Datenschutzerklärung.

Alle Kommentare (0)

Schreibe als erstes einen Kommentar!